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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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minderwertigen Wesens führte. Unsere Legenden sagen, daß die Trennung der Chatalia in drei Spezies das ultimate Resultat solcher ›Fehler‹
    war.
    Und es sind nicht nur Chatalia im Dschungel. Wir kontrollieren auch die Zahl gewisser größerer Tiere durch – wie nannten Sie es? ›Ableger‹? Andere reproduzieren ohne Hilfe durch einen Austausch genetischen Materials.«
    »So wie Sie es sagen, klingt es ungemein sexy«, spöttelte Pille.
    »Ich kenne dieses Wort nicht. Der Aal, der unserem Floß folgte, ist das Ergebnis beider Fälle: die Fähigkeit zur natürlichen Reproduktion, die unterdrückt worden war, kehrte durch einen Abtrennungsfehler zurück. Es passierte zweimal, vor vielen Generationen.
    Dadurch erlangten sie auch das Zwanzigfache ihrer normalen Größe. Jetzt sind sie ein gefährliches Ärgernis.«
    »Natürliche Auswahl.« Pille schluckte. »Unnatürliche Auswahl.«
    »Sie nehmen also an, daß wir von diesen ›Fehlern‹
    angegriffen werden?« fragte Kirk.
    »Das werden wir ganz sicherlich. Im Dschungel herrscht ein ewiger Kampf um Nahrung.«

    »Captain, ich schlage vor, daß wir die Nacht hier verbringen«, sagte Spock. »Da haben wir zumindest keinen Feind im Rücken.«
    »Nein!« widersprach der Zauberer. »Das wäre unser sicherer Tod. Die Wasserkreaturen sammeln sich hier, wo der Pfad beginnt, weil sie hoffen, die Dschungelgeschöpfe drängten etwas hierher. Sie können das Wasser ohne weiteres für kurze Zeit verlassen.«
    »Einen Moment«, warf Wilson ein. »Er weiß ein wenig zuviel darüber! Zauberer, Sie fliegen doch über den Dschungel, und die Dschungelkreaturen belästigen keinen Ihrer Art. Woher also wissen Sie vom Angriff der Wasserkreaturen?«
    »Ich war selbst mehrmals Zeuge aus der Luft. Viele Ela kommen hierher, wenn es Zeit zum Sterben ist.
    Sie müssen hier sterben, wenn sie an einem Fehler die Schuld tragen.«
    »Das ist aber eine sehr harte Strafe«, sagte Spock.
    Wilson schüttelte sich schaudernd. »Wie können wir uns am besten schützen?«
    »Wir müssen uns so weit auf dem Weg entlang begeben, daß wir vor den Wassergeschöpfen sicher sind.
    Dann töten wir den Kleinen und legen seinen Körper vor uns auf den Pfad, um die Fehler anzulocken.
    Wenn sie kommen, setzt ihr eure Waffen ein und ...«
    »Kommt überhaupt nicht in Frage«, unterbrach Kirk ihn. »Wir mischen uns zwar nicht gern in die Sitten anderer ein, aber das können wir nicht zulassen. Es wäre Mord.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Dann versuchen Sie es gar nicht zu verstehen. Wir gestatten es jedenfalls nicht.«
    »Aber er ist doch bereits so gut wie tot, seit er Dinge erfuhr, die er nicht wissen darf. So können wir zumindest seine Leiche nutzen.«
    »Weshalb haben Sie ihn dann überhaupt weggeschickt?« fragte McCoy. »Es macht doch wirklich nichts mehr aus, ob er nun auch noch etwas über diese ›Geister‹ erfährt.«
    »Ich bin nicht grausam. Ich ersparte ihm die schmerzhafte Wahrheit.«
    Die Sonne wurde dunkler, dann kurz wieder hell, dann wieder dunkler. Das gleiche war am Tag zuvor geschehen, ehe die Nacht hereinbrach.
    »Wir müssen uns beeilen«, drängte der Zauberer und rief W'Chaal. Kirk setzte sich mit der Enterprise in Verbindung und ließ sich noch vier Phaser und einen tragbaren Scheinwerfer herunterschicken.
    Während sie voranschritten, erklärte Kirk den anderen seinen Plan. »Laßt die Waffen auf ›betäuben‹
    geschaltet. Wir bilden einen Kreis um die zwei Geiseln und richten quasi sechs Gefechtsstationen ein.
    Alle fünfzehn Minuten wechseln wir in Gegenuhrzeigerrichtung die Plätze, um auch wirklich wach zu bleiben. Wenn jemand merkt, daß der Schlaf ihn zu übermannen droht, dann soll er Bescheid geben. Pille, haben Sie Stimulans dabei?«
    »Mehr als genug. Aber wir sollten mit dem Einnehmen warten, sie könnten möglicherweise etwas zu schießwütig machen.«
    Die Sonne hatte sich nun von strahlend gelb in leuchtend rot verwandelt und färbte das Grün des Dschungels zu Dunkelgrau mit schwarzen Schatten.

»Das genügt«, sagte der Zauberer.
    Sie hielten an, nahmen ihre Posten ein und spähten in das Dickicht ringsum, um auf Bewegungen zu achten. Der Scheinwerfer verursachte lange groteske Schatten. Kirk ließ sich noch einen herunterbeamen.
    »Vielleicht hält das Licht sie zurück«, meinte Wilson.
    »Ich weiß nicht«, antwortete der Zauberer. »Wir haben nie versucht, sie zurückzuhalten.« Spock warf Kirk einen bedeutungsvollen Blick zu. Der Zauberer gab nun schon

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