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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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Worte fehlten.
Als sie im Haus von Darijas Familie ankamen, saßen seine Begleiterinnen am Küchentisch, während eine Frau mittleren Alters sich in der Küche zu schaffen machte. Als sie eintraten, kam die Frau auf ihn zugeeilt und stellte sich als Carlynn vor. Das war also Darijas Mutter. Die Ähnlichkeit war nicht zu leugnen. Ihr Haar war vom gleichen Rot wie das ihrer Tochter und auch ihre Gesichtszüge waren Darijas durchaus ähnlich.
    Wenig später stand ein reichhaltiges Abendessen auf dem Tisch. Da er nur wenig von dem Tischgespräch verstand, konnte er sich ganz aufs Essen konzentrieren. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal so gut gegessen hatte. Darija hingegen kam kaum dazu, einen Bissen zu nehmen, da sie von ihrer Familie mit Fragen überschüttet wurde. Das aber machte ihr offensichtlich nichts aus. Sie strahlte über das ganze Gesicht. So glücklich hatte er sie noch nie gesehen. Ihre Familie war ihr wohl sehr wichtig. Selbst nach dieser kurzen Zeit konnte er verstehen, warum das so war. In diesem Haus ging es so herzlich zu. Selbst ihm, einem Fremden, begegnete man voller Wärme und Gastfreundschaft. Wie es wohl wäre, ein Teil dieser Familie zu sein?
     
     

    Es tat gut, wieder hier zu sein. Carlynn war genauso freundlich und warmherzig wie Zada sie in Erinnerung hatte. Sofort hatte sie sich wie zu Hause gefühlt. Auch für Tira war es sicher ein guter Start hier auf Cytria. Auch wenn Zada sich nach Tharet, Galica und Yerina sehnte, war es sicher eine gute Idee, einige Tage in Jal zu bleiben. Aber diese Entscheidung konnte bis zum nächsten Tag warten. Erst mal würde sie Carlynns ausgezeichnetes Essen genießen. Nebenbei versuchte sie, dem Tischgespräch zu folgen. Kurz überlegte sie, ob sie für Tira und Felkan übersetzen sollte, entschied sich aber dagegen. Es ging schon turbulent genug zu. Felkan war ohnehin ganz mit Essen beschäftigt und Tira fiel vor Müdigkeit schon fast vom Stuhl. In den letzten Tagen an Bord hatte die Ärmste vor lauter Aufregung wohl zu wenig Schlaf gefunden.
    Sobald das Essen beendet war, bat sie daher Carlynn um ein Bett für ihre Schwester und sich. Carlynn machte sich sofort daran, ein zweites Lager in Darijas Zimmer für die beiden herzurichten. Zada merkte, dass auch sie müde war, und zog sich gemeinsam mit ihrer Schwester zurück.
     
     

    Als Carlynn bemerkte, wie müde ihre Gäste waren, beeilte sie sich, auch für Darija und Felkan ein Nachtlager vorzubereiten. Darija würde selbstverständlich mit den beiden Frauen in ihrem alten Zimmer schlafen, aber Felkan konnte sich unmöglich mit den beiden Söhnen deren Schlafkammer teilen, das wurde zu eng. Daher konnte sie ihm nur einen Platz in der Werkstatt im Untergeschoss zurechtmachen. Sie entschuldigte sich bei ihm dafür, doch als Darija die Entschuldigung übersetzte, winkte der junge Mann nur ab und antwortete in etwas holprigem Cytrian, er sei Soldat gewesen, er könne überall schlafen, und er dankte ihr für ihre Gastfreundschaft.  
     

    Auch der nächste Tag war gefüllt mit ihren Reiseberichten. Erst am Abend kam das Thema auf ihre Zukunftspläne. Für Darija war es einfach, sie würde wieder als Schiffbauerin arbeiten. Zada wollte in den Tempel zurückkehren und Tira sollte zunächst bei Tharet und Galica ein neues Heim finden. Felkan bat um Darijas Erlaubnis, in Jal bleiben zu dürfen. Ob seines Ansinnens aber lachte sie nur und meinte, er könne tun, was immer er wolle. Als damit alles geklärt zu sein schien, erinnerte Aden sie daran, dass sie ursprünglich in göttlichem Auftrag unterwegs gewesen waren. Er fragte: „Meint ihr, ihr habt eure Aufgabe erfüllt?“
    Darija antwortete ihm: „Was sollen wir noch groß tun? Ich denke, jetzt liegt es in Mawens Hand.“
    Zada widersprach: „Euer Vater hat recht, wir haben unsere Mission noch nicht abgeschlossen. Das Mindeste, was wir tun können, ist, Mawens Aufzeichnungen dem Regierungsrat zu übergeben und von unseren Erlebnissen zu berichten. Auch ist es vielleicht besser, wenn Felkan und Tira sich offiziell bei der Administration melden und um eine Erlaubnis bitten, sich in Cytria niederzulassen.“
    „ Da kann ich Euch nur zustimmen“, sagte Aden. „Ihr vier solltet gemeinsam nach Aaran reisen. In drei Tagen läuft eines meiner Handelsschiffe aus, das euch an Bord nehmen kann. Nun schau nicht so traurig, Darija. Aaran ist nicht so weit entfernt. Wir werden uns bald wiedersehen. Was wärst du außerdem für eine Entdeckerin,

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