WELTEN-NEBEL
gehen, es wäre unangemessen, wenn ich zu spät zu meiner eigenen Krönung erscheinen würde. Aber vorher muss ich dich noch etwas fragen.“ Er half ihr auf, ging vor ihr auf die Knie und nahm ihre Hand. „Willst du meine Frau werden?“
„ Meinst du das ernst?“
„ Natürlich. Ich liebte dich schon, als du noch Mawen warst und an meinen Gefühlen hat sich nichts geändert.“
Statt einer Antwort beugte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
„ Soll das Ja heißen?“
Vor lauter Glück konnte sie nicht sprechen, daher nickte sie nur. „Das waren hoffentlich Tränen der Freude.“ Wieder antwortet sie mit einem Nicken und er küsste ihr die Tränen aus dem Gesicht.
Gebadet und in prachtvolle Kleider betrat sie sich am Abend den Thronsaal. Sie fühlte sich etwas unbehaglich, denn der Saal war voller Menschen. Elec drückte aufmunternd ihre Hand. Dann erhob er seine Stimme und sofort verstummten alle Anwesenden. „Seid gegrüßt. Ihr habt euch heute hier eingefunden, um meiner Krönung beizuwohnen. Doch bevor diese vollzogen wird, werdet ihr eine andere Zeremonie zu bezeugen haben. Madia, die über das Meer aus Cytria gekommen ist, hat eingewilligt, meine Frau und eure Königin zu werden. Daher werden wir einander zuerst das Eheversprechen geben. Danach wird die Krönung begangen.“
Sowohl ihre Hochzeit als auch die Krönungen erlebte sie wie im Traum. Sie konnte sich später an kaum etwas erinnern. Alles war so schnell gegangen. Sie hatte kaum ihre Freude über die Wiedervereinigung mit Elec fassen können, nun war sie schon seine Frau und Königin von Helwa.
Als Elec ihr spät in der Nacht in seinen Räumlichkeiten dabei half, das pompöse Kleid, in dem sie sich kaum hatte bewegen können, abzulegen, fragte sie ihn: „Ist das alles wirklich gerade geschehen? Ist dies alles hier real?“
Seine Antwort bestand einem Lächeln und einem langen Kuss. Dann streifte er ihr Unterkleid ab und entledigte sich seiner Kleider. Er bedeckte ihren ganzen Körper mit Küssen, bevor er sie sanft zum Bett hinüberschob. Während sie bei ihrer Vereinigung im Palastgarten keinerlei Scheu oder Unsicherheit verspürt hatte, wusste sie diesmal nicht, was sie tun sollte. Doch Elec war ebenso einfühlsam wie zärtlich und ließ ihr die Zeit, die sie brauchte. Zunächst zaghaft, doch bald immer forscher, erkundete sie seinen Körper. Seine Berührungen entfachten ihre Leidenschaft und sie gab sich ihm hin.
EPILOG
Die Vorbereitungen für eine neuerliche Reise nach Helwa waren abgeschlossen. Es war eine fünfköpfige Abordnung ausgewählt worden. Felkan hatte sie fast zwei Jahre gründlich auf ihren Auftrag vorbereitet. Das von Darija entworfene und unter ihrer Leitung gebaute Schiff stand ebenso bereit wie eine zwölfköpfige Besatzung. Am Tag der Sommersonnenwende sollten sie aufbrechen. Bis dahin waren es nur noch sechs Tage und alle Beteiligten hatten sich zu einer letzten Zusammenkunft getroffen. Im Anschluss daran hatte Tharet Darija und Felkan sowie Zada zu einem Abendessen in sein Haus eingeladen. Man redete über dies und das.
Tira berichtete von ihren Fortschritten in der Heilerausbildung. Auch wenn es Tharet aufgrund seines Amtes nicht möglich war, die Ausbildung selbst zu übernehmen, so war er dennoch froh über die Entscheidung seiner zweiten Ziehtochter. Ihr Meister war ein fähiger Mann und lebte ganz in der Nähe, sodass Tira weiter bei ihnen leben konnte.
Felkan berichtete darüber, dass sich schon zahlreiche neue Interessenten für den Sprachunterricht gefunden hatten, jetzt, da die Mission nach Helwa kurz bevorstand. Es waren vorrangig Händler, die sich gute Geschäfte erhofften, aber auch Beamte und Angehörige der Regierung. Es war ihm wichtig, auch weiterhin in Lohn und Brot zu stehen, jetzt da Darija wohl eine Weile würde pausieren müssen. Liebevoll strich er über den sichtbar gerundeten Bauch seiner Ehefrau.
Zada hatte sich wieder gut in das Leben im Tempel eingefunden. Wenn sie das Reisen zu sehr vermisste, dann machte sie sich auf in andere Städte und Dörfer. Auf ihren Vorschlag hin hatte die Oberpriesterin entschieden, dass es wichtig sein, mit anderen Gemeinden nicht nur Briefwechsel, sondern auch persönliche Kontakte zu pflegen. Seitdem reisten Priesterinnen aus Aaran regelmäßig in andere Orte, um sich mit den dortigen Dienerinnen der Götter auszutauschen.
Zada wollte den anderen gerade von ihrer
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