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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leiber gewickelt, weil es so ihre Natur war. Jordan, der Barbar, hatte sich ihrer vor mehr als 400 Jahren angenommen, und obwohl sie wild blieben, hatte Ivy ihre Zahmheit gesteigert, und sie waren froh, diesen Dienst erweisen zu können.
    Sie kamen rasch voran. Die meiste Strecke trabten sie, aber Xanth war nicht an einem Tag zu bewältigen, und sie mußten an der Nordküste rasten. Die Geisterpferde liefen in die Nacht hinein, um zu grasen. Sie fraßen Geistergras, das für normale Sterbliche unsichtbar war, aber Ivy konnte das leise Klingeln hören, als die kleinen Ketten rasselten.
    Sie liefen am Strand entlang und betrachteten die wogende See. Dies war ein auserwählter Rastplatz und so lag der Sicherheitsza u ber darauf. Keine Ungeheuer oder bösen Pflanzen konnten hier eindringen. Aber Grey begann, einen Pfad entlangzulaufen, der die magische Linie überquerte.
    »Grey! Wohin gehst du?« rief Ivy alarmiert.
    »Ich, äh, muß, weißt du«, bemerkte er verlegen.
    »Aber du läufst auf einem Gewirrbaumpfad! Wenn du die Linie überquerst und in die Fänge der Bäume läufst…«
    Er lächelte: »Hast du meine Gabe vergessen?«
    »Uuups! Ich habe sie wirklich vergessen!« erwiderte sie, ihrerseits verlegen. »Du hast von Greifern nichts zu fürchten!«
    »Äh, richtig«, stimmte er zu. Er ging weiter den Pfad entlang. Sie beobachtete ihn neugierig. Und natürlich, der Greifer war so lange ruhig, bis Grey in seine Reichweite kam. Dann griff er zu. Seine hängenden, grünen Tentakel schlossen sich peitschend um Greys Körper – und fielen plötzlich kraftlos von ihm ab. Er schlug sich durch. Wenn er dort fertig war, würde er die Magie des Baums wiederherstellen – und wenn es ein schlauer Baum war, würde er ihn nicht wieder belästigen.
    Ivy hatte noch gar nicht so recht über diesen Aspekt nachg e dacht, aber jetzt erkannte sie, daß sie mit Grey so sicher war wie nur möglich, weil nichts Magisches ihnen schaden konnte. Das schloß fast alles in Xanth ein. Grey konnte Magie teilweise unwir k sam machen oder ganz; oder sie sogar durch den Aufstau-Effekt verstärken. So konnte er Magie benutzen oder auch nicht, je nac h dem, wie er es wollte. Er war wirklich ein Magier, dessen Macht zu ihrer eigenen paßte.
    Sie paßten auch in anderer Hinsicht gut zusammen. Grey hatte sie geliebt, obwohl er nicht glaubte, daß sie Magie hatte oder eine Prinzessin war. Sie hatte Grey geliebt, obwohl sie ihn für einen Mundanier hielt. Jetzt verstand ein jeder der beiden, was der and e re war, und es war wunderbar. Dennoch war alles ein Komplott von Com-Puter, und das machte es schrecklich. Wie nah und doch so fern!
    Die Wellen hoben sich vor ihr und bildeten eigentümliche Fo r men. Sie bemerkte, daß sie unbewußt die Magie der See verstärkt hatte, während sie dort stand und über Grey nachsann. Jetzt glühte das Wasser, und die Gischt formte Gesichter.
    Neugierig verstärkte sie die Magie noch mehr. Bald nahm eine große Welle Gestalt an und verharrte in der gleichen Position. Ihre schaumigen Augen starrten sie an, und ihr kleiner Wirbelmund öffnete sich. »Nimmmmm dich in acht!« plätscherte sie.
    Ivys eigener Mund blieb offen stehen. Sie hatte mit ihr gespr o chen!
    Warum sollte eine Welle versuchen, so etwas zu tun? Gefiel es ihr, verstärkt zu werden?
    Electra und Donkey näherten sich leise. »Sie warnt uns vor e t was«, murmelte Electra. »Wir finden besser heraus, wovor!«
    Ivy stimmte zu. Sie konzentrierte sich und gab der Welle ihre b e ste Verstärkung. »Wovor in acht nehmen?« rief sie, unsicher, ob die Welle sie hören und verstehen konnte. Sie versuchte, ihr Hören und Verstehen zu verstärken, aber sie wußte, es gab Grenzen.
    »Pfaaad weg!« antwortete die Welle. Dann fiel sie zu bloßem Wasser wieder zusammen.
    »Der Pfad ist weg?« fragte Electra. »Vielleicht hat ein Sturm die Erde fortgewaschen?«
    »Das werden wir schon sehen«, sagte Donkey. »Das brauchte wirklich nicht so eine dramatische Warnung.«
    »Vielleicht ist die Welle nicht sehr schlau«, überlegte Electra.
    »Und dennoch meinte sie es gut«, bemerkte Ivy. Sie hatte nie z u vor mit einer Welle gesprochen, so etwas gehörte zu den Gaben ihres Vaters. Konnte sie nun gleichfalls unbelebte Dinge verstä r ken? Oder war sie immer dazu fähig gewesen, ohne es zu beme r ken?
    Sie legte die Hände an den Mund: »Danke, Welle«, rief sie. »Wir werden uns vor dem Pfad in acht nehmen.«
    Eine Zunge von sprudelndem Wasser schwappte um ihre Füße, als

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