Welten-Reise
Hinterhufen. Der Drache, immer noch unter der Wirkung des elektrischen Schocks, bewegte sich nicht. Die Hufschläge pra s selten um seinen Kopf, aber er zog sich nicht zurück.
»Ich werde dich verstärken«, erklärte Ivy Peek. »Du drehst dich herum und gibst ihm deinen härtesten Tritt ans Kinn. Verfehl ihn nicht!«
Sie konzentrierte sich darauf, die Kraft von Peeks Tritt zu ve r stärken. Sie stellte sich vor, daß die Hufe die gleiche Härte hatten wie die Metallketten und die Beine enorme Kraft. Das würde ein Tritt werden!
Peek drehte sich, warf den Kopf herunter und trat mit beiden Hinterhufen gewaltig zu. Die Verbindung gelang. Ivy spürte den Stoß; ihre Zähne schlugen zusammen. War es genug?
Peeks Hufe kamen herunter. Sie drehte sich wieder.
Der Drache lag platt auf dem Rücken, der Schwanz zuckte. Peeks Doppelhuftritt hatte das Monstrum umgehauen und außer Gefecht gesetzt. Der Tritt war wirklich ausreichend gewesen!
Grey und Pook trabten heran. »Der andere Drache ist bewuß t los«, berichtete Grey. »Und dieser auch, so wie er aussieht.«
»Aber wie sind sie auf den verzauberten Pfad gelangt?« wunderte sich Electra.
»Ich glaube, ich verstehe es jetzt«, sagte Donkey. »Die Warnung der Welle: der Zauberspruch auf dem Pfad wirkt nicht! Deshalb ist er in diesem Abschnitt nicht sicher.«
Alle drei Geisterpferde nickten. Sie hatten es gewußt, waren aber unfähig gewesen, ihr Wissen auszusprechen.
»Aber der Zauberspruch ist vom guten Magier Humfrey gelegt worden«, überlegte Ivy. »Er läßt doch nicht zu, daß er unwirksam gemacht wird!«
»Nicht, wenn er noch in der Gegend wäre«, meinte Electra. »Aber er ist seit sieben Jahren fort.«
Ivy kam sich dumm vor. Natürlich, der gute Magier war fort; Dolphs Suche nach ihm hatte ihn mit Nada und Electra zusa m mengebracht, und Ivys Suche nach ihm hatte sie mit Grey bekannt gemacht. Und jetzt konnten andere Leute ungestraft mit seinen Zaubersprüchen herumpfuschen. »Wir müssen ihn zurückholen!« murmelte sie.
»Es muß hier einen Gegenzauber geben«, überlegte Electra, »um den Spruch, der auf dem Pfad liegt, auszulöschen. Auf diese Weise können die Ungeheuer eindringen.«
»Dann kann ich ihn vielleicht unwirksam machen«, mischte sich Grey ein. »Nur, daß ich nicht weiß, wie ich dazu Verbindung au f nehmen soll.«
»Ich verstärke deine Fähigkeit, Verbindung aufzunehmen«, schlug Ivy vor. »Dann kannst du ihn vielleicht aufheben.«
Er zuckte die Schultern. »Es ist einen Versuch wert.«
Sie stiegen von den Pferden und nahmen sich bei den Händen. »Ihr haltet euch bei den Händen!« rief Electra aus. »Das werde ich melden!«
»Wenn du das tust, werde ich verraten, daß du in das Zimmer meines kleinen Bruders geschlichen bist und seine Hand gehalten hast, während er schlief«, sagte Ivy drohend.
Electra sah so verlegen aus, daß Ivy, Grey und Donkey in L a chen ausbrachen. Eine der charmanten Eigenschaften von Electra war, daß sie sich so viel kindliche Unschuld bewahrt hatte.
Ivy konzentrierte sich auf Greys Kraft, Verbindung aufzune h men. Sie spürte, etwas passierte. Sie war sich jedoch nicht sicher, was dies sein könnte. Dann gab es einen Moment, in dem ihr schwindelte.
»Ich hab’s!« rief Grey aus. »Die Quelle des Problems ist da dr ü ben.« Er lief zum Wegrand. »Dies… Holzstück?« fragte er und hob es auf.
»Das ist Umkehrholz!« stieß Ivy hervor. »Es muß den Zauber auf dem Pfad umgekehrt haben, genau hier in der Nähe, so daß die Drachen hereinkommen konnten.«
»Dann werde ich es einfach unwirksam machen.«
»Tu das nicht!« sagte Ivy schnell. »Angenommen, es hat deine Gabe umgekehrt?«
»Aber wir können den Pfad doch nicht ungeschützt lassen!«
»Wirf das Holz einfach weg«, schlug Donkey vor. »Es wird ke i nen Schaden anrichten, wenn es nicht auf dem Weg liegt.«
Grey holte aus und wirbelte das Holz weit weg auf die Seite. Die drei Geisterpferde reagierten sofort und entspannten sich. Die zwei bewußtlosen Drachen bewegten sich. Beide zogen sich hoch und stolperten vom Weg herunter.
»Problem gelöst«, bemerkte Donkey mit Befriedigung.
»Aber es hätte nie ein Problem gegeben, wenn der Gute Magier noch in der Gegend wäre«, erwiderte Ivy. »Sobald wir unser pe r sönliches Problem gelöst haben, müssen wir die Suche nach ihm wieder aufnehmen. Wir können nicht viel länger ohne ihn weite r machen.«
»Wenn wir ihn finden, kann er vielleicht auch alle unsere persö n lichen Probleme
Weitere Kostenlose Bücher