Welten-Reise
verpacktem Essen aus den beleucht e ten, aufgestellten Maschinen; er hatte ein paar ihrer mundanischen Münzen zu diesem Zweck aufbewahrt. Offensichtlich schmeckte den Maschinen das Metall besser als wirkliche Nahrung, und sie gaben ihr Essen dafür her. Ivy hatte dies schon auf ihrer letzten Reise hierher gesehen, aber Electra war erstaunt. »Wann essen die Maschinen die Nahrung, für die sie das Metall eintauschen?« fragte sie. »Warum essen sie nicht einfach gleich das Metall, wenn sie die Nahrung nicht mögen?« Und wieder konnte Ivy nicht antworten.
Sie schliefen, eine auf jeder Seite gegen Grey gelehnt. Um beide hatte er einen Arm gelegt. Ivy fragte sich, ob dies wohl der Lage ihres Bruders mit seinen zwei Verlobten ähnlich war. Der u n schuldige Dolph wäre zufrieden, sie beide zu heiraten, die eine aus Mitleid, die andere aus Liebe. Aber die Eltern hatten gesagt: Nein. Auf keinen Fall. Sicher nicht. Absolut außer Frage. Und: Niemals. So schien es wahrscheinlich, daß sie sich gegen eine solche Lösung stellen würden. Zu dumm, denn Nada und Electra waren beide so nett.
Schließlich kamen sie in Greys Wohnung. Der Tag war schon recht weit vorangeschritten, denn sie hatten sich verspätet, weil Electra sich nicht wohl fühlte. Sie hatte heißhungrig gegessen, schien nie genug zu kriegen und war irgendwie reizbar und abw e send. Sie war auch ziemlich schmutzig, so daß sie kaum wie sie selbst aussah.
Ivy hatte dieser Ort nie gefallen, aber jetzt war er ihr wohltuend vertraut. Ihr eigenes Zimmer war unverändert, mit noch einer Menge alltäglicher Nahrung auf den Regalen. Sie ermunterte Ele c tra zu essen, sich zu säubern und eines der Kleider aus dem Schrank anzuziehen, so daß sie sich wieder zeigen konnte. Dann ging sie mit Grey durch die Halle.
Com-Puter sendete; als Grey die Maschine anwarf, konnten sie wieder normal miteinander sprechen. Es war eine große Erleicht e rung.
DU HAST ALSO AUCH NOCH JEMAND ANDEREN AUS XANTH MITGEBRACHT, bemerkte der Schirm.
»Ja, es ist Electra, unsere Anstandsdame«, erklärte Grey, als sie in der Tür erschien, gewaschen und umgekleidet.
JA, ES IST RICHTIG, EINE ÄLTERE PERSON IN DIESER STELLUNG ZU HABEN.
»Oh, sie ist nicht älter!« protestierte Ivy. Aber dann sah sie Ele c tra noch einmal an und war erstaunt. Das Mädchen sah zwar älter aus, wie eine Frau von vielleicht dreißig. Sie hatte angenommen, daß es der Schmutz war und die mitgenommene Kleidung, die ihr Aussehen veränderten, aber jetzt war deutlich, daß diese Dinge nur das wahre Ausmaß der Veränderung verborgen hatten. Wie konnte das sein?
Grey war ebenfalls überrascht. »Electra, du bist größer und älter und, äh, voller«, staunte er. »Deine neue Kleidung läßt dich so schrecklich alt aussehen! Was ist passiert?«
SIE IST JUNG? erkundigte sich der Schirm. WIE IST IHRE GESCHICHTE?
»Eigentlich stammt sie aus der Zeit vor 900 Jahren«, sagte Ivy. »Ein Zauberspruch traf sie auf böse Weise, und sie hat bis in die Gegenwart geschlafen. Aber sie blieb im gleichen Alter, bis sie aufwachte. Bis jetzt.«
ES WAR DUMM, SIE HIERHER NACH MUNDANIA ZU BRINGEN, erklärte der Schirm. SIE IST JETZT IM BEGRIFF, IHR MUNDANISCHES ALTER VON 900 JAHREN ZU ERREICHEN.
Die drei tauschten Blicke blanken Entsetzens aus. »Oh, Electra, wir haben nicht nachgedacht!« schrie Ivy. »Wir wußten doch, daß magische Wesen nicht hierher kommen können…«
»Es ist natürlich mein Fehler«, sagte Electra, überraschend reif. »Natürlich hätte ich das bedenken müssen. Ich werde versuchen, damit auf erwachsene Weise umzugehen.«
Sie war auch emotional älter! Sie alterte in jeder Hinsicht.
»Wie lange dauert es, bis sie, äh…?« fragte Grey.
BEIM MOMENTANEN GRAD DES VORANSCHREITENS HAT SIE NOCH UNGEFÄHR DREI TAGE, BEVOR DAS ALTER SIE DAHINRAFFT, erschien auf dem Schirm.
»Wir müssen sie nach Xanth zurückbringen!« stieß Ivy hervor.
»Geduld«, wendete Electra vernünftig ein. »Wir haben zwei Tage gebraucht, um an dieses Ziel zu gelangen, so sollten zwei Tage für die Rückkehr ausreichen. Wir können unser Anliegen an dem d a zwischen liegenden Tag erledigen. Ich sehe keinen Grund, unsere Mission nur wegen meiner Unpäßlichkeit zu gefährden.«
»Deine Unpäßlichkeit!« rief Ivy aus. »Wenn wir nach Xanth z u rückkommen, bist du eine alte Frau! Wie kannst du dann Dolph heiraten?«
Electra lächelte mit erwachsener Gelassenheit. »Das würde doch mein Problem lösen, oder nicht? Natürlich
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