Welten-Reise
nicht umentschied, heiratete er sie. Zu der Zeit war sie mit jedem Teil des Schlosses und seiner Praxis vertraut und hatte daher keine Probleme. Es war wirklich eine sehr gute Art, die jeder andere verstanden hätte, wenn er so schlau wie Humfrey gewesen wäre.«
»Nun, ich bin nicht schlau genug, um zu sehen, wie es uns in i r gendeiner Weise helfen soll, wenn ich Xanth verlassen muß, bevor ich seine Antwort bekomme!«
»Ebensowenig bin ich es«, sagte sie. »Aber es muß so sein.«
Er ließ das Thema fallen, weil er nicht mit ihr streiten wollte. Aber seine Niedergeschlagenheit war mit voller Macht wiederg e kommen. Daran zu denken, daß es eine Lösung für sein Problem gab, die er aber wegen der Gefühllosigkeit dessen, der sie kannte, nicht in Anspruch nehmen konnte – das war sogar schlimmer, als wenn es keine Lösung geben würde.
Sie kehrten nach Xanth zurück. Sie konnten aber nicht einfach dort hingehen, weil sie den Weg durch diese formlose Region nicht kannten. Daher lockerte Grey seine Zweifel, und das Landhaus erschien wieder. Dann kehrten sie von der vormals gesuchten Adresse auf dem Weg zurück, bis sie wieder am Flughafen ank a men. Nun nahm Grey seinen Zweifel wieder auf und fiel aus dem Traum heraus.
Er hob seinen Kopf vom Kürbis. »Unterbrecht die Verbindung«, sagte er. Hilfreiche Hände drehten die Kürbisse, und Ivy und Dolph erwachten. Diesmal war es wirklich.
Sofort wurden sie mit Fragen nach der ganzen Geschichte b e stürmt, aber nur Dolph war daran interessiert, seine zu erzählen. »Ihr hättet den Schneid und die scharfen Winkel sehen sollen!« rief er.
Am nächsten Tag gingen sie zum Schloß des Guten Magiers. Dolph wurde ein Rokh, brachte sie dorthin und setzte sie ab, w o bei er versprach, sie rechtzeitig vor Ablauf von Com-Puters Gn a denfrist abzuholen, um sie an die Grenze von Xanth zu bringen. Er versprach sogar, jeden Tag als Kurier für alles, was sie benöti g ten, vorbeizukommen. Das war mit Sicherheit besser, als ze r knirscht auf Schloß Roogna zu verharren.
Die beiden lebenden Skelette Mark Knochen und Grazi Gebein kamen auch mit, angeblich, um bei der Reinigung des Schlosses zu helfen, eigentlich aber als Anstandsdamen. König und Königin wollten keine große Sache daraus machen, aber sie wollten ihre Tochter nicht zu unziemlichem Verhalten ermutigen.
Grey konnte ihnen das kaum übelnehmen. Ivy konnte jederzeit ihre Meinung ändern und in Xanth bleiben und sich dabei von ihrem Verlöbnis entbinden (dieses Wort hatte einen anderen Klang, und er mochte es lieber als ›Vorehevertrag‹) und auf den freien Markt zurückkehren. Warum sollten sie es riskieren, ihre Reputation als Prinzessin in dieser kurzen Zeit durch einen Makel zu trüben?
Das Verlöbnis zu brechen – er haßte diesen Gedanken, aber es kam ihm so vor, als sei dies der vernünftigste Ausweg. Sie war ein Wesen von Xanth und konnte, wie sie es ausdrückte, anderswo so wenig auf Dauer glücklich werden wie eine Meerjungfrau auf dem festen Land weitab von der See. Es gab magische Winkel, mit d e ren Hilfe sie ihn vergessen konnte, so daß am Ende zumindest einer von ihnen glücklich sein könnte. Wenn er nach Mundania zurückkehrte, würde er sie nicht mitkommen lassen. Was dann aus ihm werden würde, ohne Verlobte oder Eltern, darüber wollte er nicht nachdenken. Aber er wußte, daß es sein mußte. Er weigerte sich, zum Handlanger der Entwürdigung von Xanth zu werden, was auch immer ihn das persönlich kosten möge.
Das Schloß war finster und kahl. Den Skeletten machte es nichts aus, denn sie waren selber ziemlich kahl. Sie begannen damit, es zu reinigen und zwei einzelne Kammern für die beiden Lebenden einzurichten. Bald waren schöne weiche Betten hergerichtet, o b wohl die Skelette wirklich nicht begreifen konnten, was an dem guten alten kalten Stein falsch sein sollte. In gleicher Weise mac h ten sie die Küche sauber, weil sie wußten, daß die Lebenden einen Hang zum regelmäßigen Essen hatten.
»Aber wenn wir schließlich mit dem Saubermachen fertig sind, was gibt es sonst zu tun?« Das fragte Grey, als sie durcheinande r geworfene alte Phiolen sortierten und sie ordentlich auf die Borde stellten. »Und was hat es für einen Sinn, ein Schloß für jemanden herzurichten, der nicht dorthin zurückkehrt?« Denn sie wußten, daß der Gute Magier nicht die Absicht hatte, so bald dorthin z u rückzukommen – wenn überhaupt jemals. Der Dienst war eine Scharade.
Ivy schüttelte den
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