Welten-Reise
Land.«
Irene warf einen Blick auf Ivy. »Fragte er dich, ob du ihn heir a ten möchtest, bevor oder nachdem er wußte, daß du eine Prinze s sin bist?«
Ivy lachte verlegen. »Weder noch, Mutter. Ich fragte nämlich ihn, und zwar bevor er mir glaubte.«
Irene wechselte einen Blick mit ihrem Gemahl. Sie schüttelte u n gläubig den Kopf. Dann wiederum blickte sie zu Grey. »Über diese Sache gibt es noch sehr viel mehr zu sagen, und bisher sind wir noch zu keiner endgültigen Entscheidung gelangt. Aber ich glaube, wir können ruhig sagen, daß wir dich gern haben, Grey von Mu n dania.«
Ivys Kinnlade klappte nach unten. »Oh, danke«, sagte Grey.
König Dor stand auf. »Diese Audienz sei nun beendet.«
Grey bekam ein Bett in Dolphs Zimmer, obwohl es freie Ka m mern gab. Ivy protestierte nicht, denn sie hatte befürchtet, daß man Grey nicht erlauben würde, in Schloß Roogna zu verweilen. Das war wahrscheinlich die Art und Weise, mit der ihre Eltern über die Sittlichkeit des einen oder des anderen Jungen wachen wollten oder gar über beide. Auf jeden Fall würde sie Grey für eine Weile nicht mehr sehen, aber sie wußte, daß er in guten Händen war.
Sie ging in ihr Zimmer und war begierig, endlich einmal richtig sauber zu werden und sich umzuziehen. Sie wußte, daß ihre mu n danische Kleidung eine armselige Ausstattung für eine Prinzessin darstellte, selbst in sauberem Zustand, und das war nicht der Fall.
Sie war gerade in ihr Zimmer gekommen, als es klopfte. »Es ist dein Vater«, meldete die Tür.
»Laß ihn herein«, erwiderte sie lächelnd. Es war schön, wieder daheim zu sein, wo Teile des Gebäudes sprechen konnten.
Die Tür wurde geöffnet, und König Dor trat ein. Ivy rannte auf ihn zu und warf sich in seine Arme. Während des formellen Z u sammentreffens im Thronsaal hatte sie sich wohlerzogen und prinzessinnenhaft zurückgehalten, und jetzt war sie wieder normal. »Oh, Papi, ich habe dich so vermißt!«
»Ich glaube nicht so sehr, wie wir dich vermißt haben«, erwiderte er und drückte sie fest an sich. »Als wir deine Spur nicht mehr verfolgen konnten, war uns klar, daß du entweder im Kürbis oder in Mundania sein mußtest. Als du dich nicht meldetest, wußten wir, daß es nicht der Kürbis sein konnte. Das bedeutete Ärger, aber es gab keine Möglichkeit, dich ausfindig zu machen oder dich auch nur zu erreichen. Deine Mutter bekam die Gleichkneifer.«
Ivy mußte darüber lächeln. Gleichkneifer waren bösartige kleine Dinger, die hereinschneiten und jeden belästigten, der ernsthaft außer Fassung geraten war. Sie waren harmlos, aber schmutzig, und Königin Irene war durch ihre Anwesenheit sicherlich in eine reichlich unangenehme Lage gekommen.
»Richtig, ich war in Mundania«, stimmte sie zu. »Ich schätze, Murphys Fluch beeinflußte den Ablauf so, daß sich der Himmel s taler irrte und mich an den falschen Ort sandte. So kam ich dort an, wo ein Mundanier namens Murphy ein Mädchen suchte, statt dorthin, wo der Gute Magier Humfrey war.«
»Murphy? Du sagtest doch, sein Name ist Grey.«
»Grey Murphy. Mundanier verwenden zwei Namen. Er half mir, nach Xanth zurückzukehren, und ich brachte ihn mit. Ich weiß, ich hätte es nicht tun sollen, aber ich mag ihn.«
»Er ist ein netter Junge, aber du weißt ja, daß du ihn nicht heir a ten kannst.«
»Wo steht es geschrieben, daß eine Xanthianerin keine Mund a nier heiraten kann?« brauste sie auf.
»Oh, eine Xanth-Mundania-Verbindung ist durchaus möglich, aber die Gesetze für Prinzessinnen sind sehr viel strenger. Es gäbe einen Aufruhr im Königreich, wenn du Herrscherin werden mü ß test und mit einem Mundanier verheiratet wärst.«
Ivy seufzte. »Ich weiß, aber vielleicht kann Dolph statt dessen König werden. Oder vielleicht taucht noch ein anderer Magier auf.«
»Falls das eintritt, brauchte man dich immer noch als Nachfolg e rin. Wir haben zu wenig Magier und Zauberinnen. Wir müssen uns jeden einzelnen erhalten. Also wirst du deine Eignung immer be i behalten. Das ist ein Teil deiner Verantwortung als Prinzessin und Zauberin, du weißt das.«
Ivy seufzte wieder. Sie wußte das sehr wohl. Sie hatte sich in j e nem Moment durch ihre Gefühle verleiten lassen und sich eing e redet, daß die düstere Wahrheit ihrer Position gar nicht existieren würde, aber dem war nicht so.
»Ich kann das Grey einfach nicht sagen, nachdem ich ihn selbst gebeten habe, mich zu heiraten!«
»Du wirst es vielleicht nicht einmal müssen, sobald
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