Welten-Reise
meine Familie noch Grey!«
Nada blickte sie verständnisvoll an.
An diesem Abend traf sie Grey während des formellen Mahls. Dolph begleitete ihn natürlich, so daß sie ihn nicht küssen konnte. Sie mußten sich an die Palastregeln halten. Sie nahm Greys Arm, Dolph hakte Nada unter, während Electra zufrieden an Donkeys Seite ging.
»Dein Bruder ist äußerst talentiert«, sagte Grey, während er sie in den Speisesaal führte. »Er hat mir seine Verwandlungskünste g e zeigt, und wir haben uns unterhalten.«
Ivy verzog ihr Gesicht. »Ich hoffe, es war nicht zu langweilig für dich.«
»Nein, es war sehr interessant. Er sagte, daß wir nur eine Sache machen müssen…«
»Sag es bloß nicht!« warnte ihn Ivy. Das sah ihrem Bruder wieder einmal ähnlich, so einfach übers Durchbrennen zu plaudern!
Grey zuckte mit den Schultern. »Ja, ich sagte ihm auch, daß es eine dumme Idee ist, aber er meinte, morgen müssen wir uns alle in deinem Zimmer versammeln, um das mit Hilfe des Wandte p pichs zu klären.«
»Zu klären?« Das hörte sich seltsam an. Plante ihr Bruder für sie tatsächlich schon einen Fluchtweg?
»Er sagt, daß Donkey und Electra auch ziemlich wild darauf w ä ren. Sie wären absolut sicher, daß es funktioniert.«
»Aber sie sind keine Prinzessinnen«, bemerkte Ivy trocken.
Er blickte sie verwirrt an. »Was hat das denn damit zu tun?«
Sie befanden sich in Gesellschaft, deshalb konnte sie nicht an t worten. Glücklicherweise betraten sie gerade den Speisesaal, so daß sie es auch nicht mußte. »Ich erkläre es dir später«, sagte sie.
An diesem Abend wurde sie jedoch von Nada besucht. »O Ivy, Electra hat es mir erzählt! Sie könnten recht haben!«
»Über das Durchbrennen? Du weißt doch, das ist viel zu ko m pliziert!«
»Nein, darüber, wie man Greys magisches Talent ausfindig m a chen könnte!«
»Ausfindig machen… meinst du, das war es, worüber Grey g e sprochen hat?«
»Ja! Dolph hatte den Einfall, und er erzählte es Electra, und sie erzählte es wiederum Donkey. Nur eine Ahnung würde sicherlich weder Dolph noch Electra dermaßen in Aufregung versetzen, aber Donkey ist ein Zentaur! Wenn er glaubt, daß es möglich sei, sollten wir das ernst nehmen. Sollte Grey eine magische Fähigkeit besi t zen, könnte deine Familie nichts mehr gegen eine Heirat einwe n den, denn damit wäre er genauso gut wie jeder andere auch.«
Ivy unterdrückte ihre Hoffnung, da sie wußte, daß es sie nur noch mehr schmerzen würde, wenn sich wieder alles in Nichts auflöste. »Grey ist ein Mundanier! Die kennen keine Magie.«
»Donkey sagt, daß alle Naturgesetze von Zeit zu Zeit in Frage gestellt werden müssen. Vor einigen Jahrhunderten dachte man, daß Zentauren kein magisches Talent besitzen, aber als sie es u n tersuchten, fanden sie heraus, daß sie Magie besaßen, wenn sie es nur selbst akzeptierten. Die Zentauren der Zentaureninsel weigern sich immer noch beständig, das anzunehmen, aber sie irren sich. Also vielleicht ist das bei den Mundaniern auch der Fall.«
»Ich glaube nicht«, sagte Ivy. »Viele Mundanier sind schon nach Xanth gekommen, als noch Großvater Trent auf dem Thron saß. Er testete sie gründlich, ohne auch nur ein einziges magisches T a lent bei irgendeinem von ihnen zu entdecken. Ihre Kinder haben magische Talente, aber nicht die ursprüngliche Generation. Später ließ er mich sogar ihre Fähigkeiten verstärken, um zu sehen, ob sich dadurch ihre magischen Qualitäten offenbaren würden, was sie jedoch nicht taten. Mundanier haben einfach keine Magie.«
»Ja, aber es wird nichts schaden, das einmal zu überprüfen«, sagte Nada.
Ivy wollte nicht streiten, aber sie wußte, es war ein aussichtsloser Test.
Am folgenden Morgen nach dem Frühstück drängten sie sich alle zusammen in Ivys Zimmer, um den Wandteppich zu befragen: Grey, Dolph, Donkey, Nada und Electra. »Guck mal, da sind ein paar Un-, Un-…« fing Dolph an.
»Ungereimtheiten«, half ihm Donkey.
»In der Aufzeichnung«, fuhr Dolph aufgeregt fort. »Wir können dir nicht bis in den Kürbis folgen, weil der Wandteppich keine Träume speichert. Aber wir können deine ganze Reise durch Xanth verfolgen, wenn dir das recht ist.«
»Warum nicht?« sagte Ivy. »Aber ich verstehe wirklich nicht, was das beweisen soll.« Sie verdächtigen ihren kleinen Bruder, daß er irgendwelche romantische Augenblicke, die sie möglicherweise mit Grey gehabt hatte, wiederbeleben wollte.
»Also laßt uns noch einmal
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