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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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gut aus, das Mädchen war hübsch, und sie blieben dicht beieinander. Wahrscheinlich ein Li e bespärchen oder frisch Vermählte, die von einem Elfenreich zum anderen zogen, um ihre Angehörigen zu besuchen. Sie mußten sich auf einem der Koboldpfade verlaufen haben und waren in eine Falle geraten.
    Die Kobolde machten genau das gleiche, was sie auch mit Ivy und Grey versucht hatten: Sie schifften das Mädchen auf die Insel hinüber, wo sie allein blieb, und ließen ihn dann am Ufer frei. Der Mann war offensichtlich in einer schrecklichen Lage, genau wie das Mädchen: Sollte er versuchen, zu ihr hinüberzugelangen, oder sollte er sie verlassen? Die Kobolde freuten sich hämisch darüber, und ihr riesiger Kochtopf dampfte schon.
    Der Elf beschloß, das Schicksal herauszufordern. Er watete in den Teich, durchquerte ihn – und warf das Mädchen in das Wa s ser. Sie tauchte wieder auf und griff nun ihrerseits den Jungen an, während die Kobolde vor Freude applaudierten.
    Sie beobachteten voller Abscheu, wie die beiden Elfen miteina n der kämpften. Es gab keinen Zweifel daran: Nun haßten sie eina n der. Schon bald hielt der Mann das Mädchen unter Wasser, bis sie ertrunken war, und kam dann aus dem Wasser geschossen, um die Kobolde anzugreifen. Ihre Speere zischten ihm entgegen und brachten ihn zu Fall. Schließlich warfen sie seinen Körper in den Kochtopf. Sie verwendeten ein langes Tau mit einem Haken, um den treibenden Körper des Mädchens aus dem Tümpel zu ziehen, kippten dann sauberes Wasser darüber, um das Haßwasser abz u waschen und warfen sie in einen anderen kochenden Kessel.
    Das Bild verblich wieder zu dem neutralen Teppichmuster. Die sechs jungen Leute starrten einander an und hatten dabei Augen und Mund vor Entsetzen weit aufgerissen. Es schien keinen Zwe i fel daran zu geben: die Quelle erzeugte Haß.
    Grey bewegte seinen Mund. »Ich, äh, mit uns hat sie das nicht gemacht. Also vielleicht funktioniert sie nur bei Elfen, weil die daran glauben.«
    »In diesem Fall müßte es auch bei Ivy gewirkt haben«, versuchte Donkey einzuwenden.
    »Nein, es funktionierte nicht bei ihr, weil ich nicht daran glaubte und sie deshalb auch nicht daran glaubte.«
    Aber die anderen waren sich da nicht sicher. »Ich denke, es ist wahr, und du hattest die Magie, es zu neutralisieren«, sagte Dolph.
    Sie diskutierten darüber, zweifelten aber daran und gingen schließlich wieder auseinander. Hatte Grey nun Magie benutzt, um die Haßquelle zu neutralisieren, oder hatte irgend etwas anderes diese außer Kraft gesetzt? Sie konnten sich nicht entscheiden.
     
    Nach einer angemessenen Zeit waren die Eltern bereit, ihr Urteil zu verkünden. Grey und Ivy standen vor ihnen im Thronsaal, und König Dor sagte das, was er augenscheinlich zu sagen einstudiert hatte:
    »Wir können einer Verbindung einer Prinzessin von Xanth, die eine Zauberin ist, mit einem einfachen Mann ohne Magie nicht unsere Zustimmung geben. Wir trachten nicht danach, unserer Tochter zu diktieren, welchen Mann sie sich zum Gatten erwählen soll, und wir haben auch keine persönlichen Einwände dem Manne gegenüber, den sie erwählt hat und der uns als netter junger Mann aufgefallen ist. Aber im Interesse von Xanth müssen wir darauf insistieren, daß sie nur einen Prinzen oder einen Mann mit bede u tenden magischen Fähigkeiten zum Gatten nehmen kann. Daher erlassen wir folgendes Ultimatum: Weise uns nach, daß dieser Mann, Grey von Mundania, entweder als ein Prinz erkannt wird oder ein magisches Talent besitzt. Bevor nicht eine dieser beiden Bedingungen erfüllt ist, wird diese Heirat nicht unseren Segen b e kommen.«
    Ivy sah zuerst ihren Vater an und danach Grey. Sie konnte sich weder ihren Eltern widersetzen, noch ihre Liebe aufgeben. Da stand sie nun, und ihre Kehle war so zugeschnürt, daß sie nicht sprechen konnte, während ihr die Tränen aus den Augen quollen und die Wangen herunterrannen.
    Grey sprach: »Inzwischen habe ich Euer magisches Reich ein wenig kennengelernt«, begann er. Ivy wußte mit fürchterlicher Gewißheit, daß er wieder etwas schrecklich Anständiges tun wü r de. »Ich denke, ich könnte es lieben lernen, wie ich Eure Tochter liebe. Ich finde, Euer Ultimatum ist fair genug. Ivy ist nicht nur eine Frau, sie ist eine Prinzessin, und sie muß das tun, was das Beste für Xanth ist. Ich bin weder Prinz noch ein Zauberer, und ich werde es auch niemals sein. Deshalb werde ich…«
    »Wartet!« schrie Dolph von ganz hinten.
    Königin

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