Welten-Reise
gewesen; dies ist der wir k liche. Ihre Wesen sind identisch.«
Das Trio ging in den Landeanflug über. Die Wolke versuchte, sich darunter auszubreiten, um sie abzufangen, war aber nicht schnell genug. Fracto konnte sie in der Luft nicht abfangen und würde sich niederlassen müssen, um auf sie herabzuregnen.
Aber die drei fliegenden Gestalten landeten nicht wirklich. Sie strichen nur über die Baumwipfel hinweg, als ob sie nach einem geeigneten Gebiet suchen würden – und flogen weiter. Bevor die Wolke das merkte, waren sie drunter weg und erhoben sich noch einmal in den Himmel. Fracto versuchte umzudrehen und ihnen zu folgen, aber es wehte ein ziemlich starker Wind, der ihn davon abhielt. Er nahm ein tiefes, fleckiges Grau an und verdrückte sich, um nach anderen Untaten Ausschau zu halten.
»Es geschieht dir recht, versumpfter Hintern!« rief Electra ihm frech hinterher.
»Sie hat mit Grundy Golem verkehrt«, sagte Cheiron. »Das ist e i nes seiner alten Schimpfwörter.«
Das mochte so sein. Aber Grey empfand höchste Zufriedenheit darüber. Er mochte Fracto nicht.
Gegen Abend näherten sie sich einem Landschaftszug, der ei n deutig nicht Teil der Halbinsel Mundania war: nämlich einem Berg. Auf seinem zackigen Gipfel wuchs ein monströser Baum, und darauf saß der monströse Alptraum eines Vogels.
»Berg Parnassos«, sagte Cheiron unnötigerweise. »Wir dürfen nicht den ganzen Weg dahin fliegen, weil die Simurgh keinen Au f ruhr in ihrem Luftraum schätzt. Wir werden euch am Fuß des Be r ges absetzen und auf eure Rückkehr warten.«
Sie schwebten auf einen Lagerplatz in der Nähe von Parnassos. Ivy zog die kleine Schlange hervor und setzte sie auf den Boden, und plötzlich war Nada wieder da, so lieblich wie zuvor. Sie war nackt, aber Ivy hielt ihre Kleider bereit, und einen Moment später war alles wieder beim alten. Es gab Decken- und Kissenbüsche in der Nähe und einen Bierfaßbaum, der mit Stiefelpo gefüllt war. »Ah, wie ich das liebe!« rief Electra aus.
Grey erinnerte sich an Ivys Warnung in dem Scheinschloß Ro o gna auf der Spitze des Traumberges. Sollte der Kram wirklich funktionieren? Er konnte sich nicht zurückhalten, etwas davon auszuprobieren, um es selbst herauszufinden. Während sich die anderen also beim Wasser am nahen Strom niederließen, zogen er und Electra schäumende Tassen von Stiefelpo aus einem Satz Zapfhähnen an dem herausragenden Baumstamm.
»Hoch den Po!« sagte Electra und nahm einen tüchtigen Schluck. Dann sprang sie in die Luft. »Was für ein Stiefel!«
Grey glaubte es einfach nicht. Er nippte an seinem eigenen Trunk, während Electra gespannt wartete.
Nichts passierte.
»Vielleicht hast du nicht genug getrunken«, sagte sie enttäuscht.
Grey kippte die Tasse und nahm einen großen Schluck. Keine Wirkung. Es schien genau wie Wurzelbier zu sein.
»Laß mich mal probieren«, sagte Electra mißtrauisch.
Grey gab ihr seinen Becher. Sie nippte, dann trank sie und sprang nicht. »Das ist ein Blindgänger!« sagte sie. »Deines muß mißglückt sein! Meines gab mir einen Stiefel!«
Grey probierte ihres, aber ohne Wirkung, und danach funkti o nierte es bei ihr auch nicht mehr. »Der ganze Baum ist hinüber!« sagte sie. »Ich muß den einzigen Schluck bekommen haben, der frisch genug war.« Aber sie blieb verwirrt.
Sie kehrten zum Lager zurück, wo die anderen eine schöne A n sammlung von Früchten, Nüssen und Knollen zusammengetragen hatten. Sie hatten sogar eine Reihe von Bratensoßen und eine Auswahl heißer Kartoffeln gefunden, und so gab es Kartoffeln und Fleischsoße.
Je mehr er von Xanth erfuhr, desto lieber mochte er es. Seine Art war wirklich besser als die von Mundania, wenn man sich erst einmal an sie gewöhnt hatte, sogar wenn manches übertrieben war, wie der Stiefelpo.
Sie schliefen jeder für sich. Die drei vierfüßigen Wesen lagerten außen um den Platz herum, sie schliefen stehend. Grey hatte die Vermutung, daß Xap, das Flügelroß, jedweder Gefahr gewahr würde und mit ihr schnell fertig werden konnte. Dieser Schnabel sah verschlagen aus!
Am Morgen, nach dem Frühstück mit Eiern von einer Eierpflanze, gebraten auf einem Heißsitz, und Gemüse und Orangensaft von nahe gelegenen Gemüsepflanzen und Orangenbäumen, machten sie sich auf den Weg zu den Höhen des Berges Parnaß. Sie mußten an seinem Fuß einen Fluß überqueren. Aber anstatt das Risiko einzugehen, ihn zu durchwaten, machten sie lieber eine enge Stelle ausfindig und
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