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Weltenende (German Edition)

Weltenende (German Edition)

Titel: Weltenende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Caspari
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Babysitterin.
    Jonas, Carl und Marie sahen Mathilda schon von weitem, wie sie in einem bunten Sommerkleid die Rosensträucher vor ihrem Haus goss. Die beiden mannsgroßen Windspiele von Fanny hingen regungslos in der Sonne.
    „Da seid ihr ja end lich“, rief sie und Marie sprang ihr in die Arme. Sie gratulierte ihrer Enkelin und drückte sie herzlich. Anschließend kam Carl an die Reihe und letztendlich auch Jonas, dem es wie immer ein wenig unangenehm war, in den Arm genommen zu werden.
    „ Ihr seht gut aus. Carl, aus dir ist ja ein richtiger Mann geworden. Seit ihr schon lange auf der Insel?“ Mathildas Blick ruhte noch immer auf Jonas.
    „Nur ein paar Tage“, antwortete Marie.
    „Kommt, wir wollen hineingehen!“
    Sie gingen ins Haus und Marie bekam ihr erstes Geschenk , während  Jonas und Carl die Reisesachen aus dem oberen Stock holten, die Mathilda zum Mitnehmen vorbereitet hatte, und natürlich ein zweites Geschenk, ein riesiges. „Das ist schwer“, meinte Carl beeindruckt und schüttelte es. „Was meinst du, was es ist?“
    Jonas schaute nach Marie, aber sie war nicht nach oben gekommen. „Keine Ahnung, aber bestimmt irgendetwas für das Fohlen.“
    „ Das müsste schon ein Sattel drin sein.“
    „ Nein, dafür ist es zu leicht.“
    „Ich h ätte mir mehr Mühe geben sollen“, sagte Carl nachdenklich.
    „ Früher wäre dir das egal gewesen, aber du kannst es ja wieder gut machen“, entgegnete Jonas.
    „Lass uns in die Geschäfte im Hafen gehen oder ich schau heute Abend im Internet. Ich brauche dringend mehr Geld.“
    „Ich kann dir was leihen “, bot Jonas an. Seine Eltern waren erheblich großzügiger, was das Taschengeld anbelangte.
    Sie stellten die Sachen fein säuberlich in den Flur und gingen zu Mathilda und Marie ins Wohnzimmer. Sie hatten noch genug Zeit, bis die Fähre ablegen würde. Carl fragte Mathilda, ob sie noch kurz in den Hafen durften und sie ließ sie ziehen.
    „ Wenn du Bier kaufen willst, musst du es aber an Mathilda vorbeischmuggeln“, sagte Jonas.
    „Nee, Mathilda ist nicht das Problem, sondern Mom. Du weißt, wie sie es hasst, wenn ich was trinke. Du darfst ja ungerechterweise machen, was du willst.“
    Jonas zuckte grinsend mit den Schultern. „ Ich bin ja auch älter als du. Wir sollten zum Campingplatz gehen. Der alte Harry verkauft uns alles.“
    „Wir können auch in den Supermarkt. Wir sind alt genug.“
    „Hast du einen Ausweis dabe i?“ Carl schüttelte den Kopf. „Siehst du, ich auch nicht.“
    „ Das wäre das erste Mal, dass du einen Ausweis zeigen musst.“
    „ Könnte doch vorkommen“, antwortete Jonas, „und dann komm ich mir blöd vor, wenn ich keinen dabei habe.“
    „ Glaub mir, du siehst viel zu alt aus.“
    Der Supermarkt am Campingplatz war teurer als ein normaler, aber sie holten für jeden eine Flasche Bier, Schokolade für Carl und Eukalyptusbonbons für Jonas. Jonas bezahlte alles.
    Mit der Tüte liefen sie zum Hafen, setzten sich auf eine der Bänke und tranken das Bier. Jonas beobachtete akribisch die Passanten, achtete auf seine Gefühle, aber diesmal war es nur ein diffuses Unbehagen, das er ignorieren konnte. Vielleicht bildete er es sich auch nur ein. Sie schlenderten durch die Boutiquen, guckten Mädchen in Badeanzügen hinterher, die Sonnenbrillen anprobierten - natürlich auf dem Kopf, nicht auf der Nase.
    „Telefonierst du mit Susanne ?“, fragte Jonas.
    „Si cher, und wir telefonieren nicht nur.“ Carl grinste breit und wurde gleich wieder ernst. „Sie fliegt morgen nach Gran Canaria, dann sind für ein paar Wochen Emails angesagt.“
    „Der Sommer wird vorüber gehen“, entgegnete Jonas. Entweder auf die eine oder auf die andere Weise, dachte er, und seine Kehle fühlte sich staubtrocken an. Er trank einen Schluck, aber es schmeckte ihm nicht mehr.
    Carl nahm einen Sommerhut von einem Ständer auf der Straße und zog ihn auf den Kopf. „Steht mir sowas?“
    „Mari e würde er stehen.“
    „Meinst du?“
    „Der blaue da, ganz sicher.“
    Carl schaute ihn sich an. „Soll ich ihn mitnehmen?“
    Jonas schaute auf das Preisschild. „Fünfundzwanzig, wenn es dir nicht zu teuer ist?“
    „Hast du so viel?“
    Jonas nickte. Carl nahm ihm den Hut ab, drehte ihn noch mal nach allen Seiten. Es war ein dünner Sommerhut mit kurzer Krempe und einem blauen Band ringsherum. „Doch, du könntest Recht haben; er könnte ihr gefallen.“ Jonas gab ihm das Geld und Carl ließ ihn in Geschenkpapier einwickeln.
     
    Die

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