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Weltenende (German Edition)

Weltenende (German Edition)

Titel: Weltenende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Caspari
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ihn, dass er ihn besser hören konnte. „Mach schon! Und wenn Ludwig das Siegel und das Wachs braucht, dann hol es ihm!“ Jonas rannte los. Er hielt direkt auf den Hund zu, sprang über umgefallene Stuhlreihen und vorbei an den letzten Besuchern, die sich schreiend in panischer Hast zurückzogen. Ein Mann griff nach ihm, schrie er solle verschwinden, aber Jonas schlug seinen Arm beiseite. Auch die anderen drei Höllenhunde hatten ihn als Ziel erkannt, näherten sich langsam. Mit einem Satz war Jonas über einen Tisch. Der Hund in der Nähe der Frau entdeckte ihn, sprang zurück und dann auf ihn zu. Jonas rammte den Stuhl dem Tier mit aller Kraft in die Flanke und das Tier verlor jaulend die Kontrolle, auch wenn es sicherlich nicht für lange sein würde. Jonas zerrte die Frau brutal in die Höhe und sie kreischte vor Angst und Schmerzen, überall war Blut an ihr. „Laufen Sie! Laufen Sie!“, schrie Jonas.
    Dass sie sich nur langsam in Bewegung setzten, bekam Jonas nicht mehr mit, genauso wenig, dass der weißhaarige Mann mit einem Brüllen die Hunde auf ihn hetzte, auch wenn er es ahnte. Der Mann musste Gutenberg sein und es war ein Centurio der Ombrage, ihr mächtigste Mann auf der Insel.
    Jonas drehte sich noch einmal um, entdeckte Carl, der keine zwanzig Meter von ihm entfernt stand. Sein Gesichtsausdruck war aschfahl. Jonas hob die Hand, versuchte ihn zum Weglaufen zu bringen und setzte sich selbst in Bewegung. Nur im Augenwinkel nahm er die Hunde wahr, wie sie sich in Bewegung setzten, um sich auf ihn zu stürzen.
    E r rannte genau in die Lücke zwischen flüchtendem Publikum und Centurio hinaus aus dem Ort in Richtung der Weiden von Bauer Marot. Mit einem gewaltigen Satz übersprang er den Stacheldrahtzaun der nächsten Schafherde. Er hörte die Hunde nicht, dazu war das flüchtende Publikum viel zu laut, aber sie folgten ihm. Und Jonas ging davon aus, dass sie ihm alle folgten. Er rannte so schnell ihn seine Füße trugen, so schnell, wie er niemals zuvor in seinem Leben gerannt war. Wie auf magische Weise fanden seine Füße Halt auf dem unsteten Boden, trugen ihn beharrlich voran, gleichfalls war klar, dass die Hunde schneller sein würden als er. Das Verderben folgte ihm auf den Fersen und es war nur eine Frage von Sekunden allenfalls Minuten, bis sie ihn einholen würden.
    Er schlug einen Haken, hielt sich weiter rechts in Richtung des Waldrands, was der schnellste Weg zum Hof war, doch den Schutzwall rechtzeitig zu erreichen war unmöglich. Jonas hoffte, dass die Bäume vielleicht seine Chance waren. Mit der rechten Hand griff er nach dem Ring in seiner Tasche, holte ihn heraus und verlor ihn beinahe, ehe er über den Zeigefinger rutschte. Abwechselnd konnte er das Bellen aus unterschiedlichen Richtungen hinter sich hören. Mit dem Ring auf dem Finger wechselte er noch mal die Richtung, versuchte panisch schneller zu laufen, doch zumindest im Moment half der Ring wenig. Die Hunde folgten ihm auf Sicht; sie konnten ihn gar nicht verlieren und vielleicht wussten sie dank ihrer übernatürlichen Sinne besser als er selbst, wo Janus hinrennen würde.
    E s knallte laut und kurz darauf wurde es hell auf dem Feld. Jonas wagte nicht sich umzudrehen, aber vermutlich war es eine Leuchtkugel, entweder von der Feuerwehr oder der Ombrage. Eher von letzterer, die sichergehen wollte, dass die Hunde ihn nicht aus den Augen verloren. Jonas zwang sich schneller zu rennen.
    Jäh und ohne Vorwarnung trat er ins Leere. Er hatte das Hasenloch nicht gesehen, stürzte, schlug der Länge nach auf den Boden und stieß sich den Kopf an etwas Hartem im Gras. Er keuchte atemlos, rang verzweifelt nach Luft. Der Schlag machte ihn für einen kurzen Moment benommen, unfähig sich noch zu rühren. Dann drehte er sich panisch auf den Rücken und da standen sie, vier Hunde, Speichel von der faulenden Lefze tropfend mit hechelnden Zungen und bleckenden Zähnen. Rufe schallten über die Wiese. Falls man ihm helfen wollte, war der Versuch zum Scheitern verurteilt. Er rechnete mit dem Ende. Jeden Augenblick würden die Hunde sich auf seine Kehle stürzen. Ganz automatisch suchten seine Hände nach der Kette mit dem Kreuz. Sein Herz setzte aus, als er glaubte, sie sei nicht mehr da. Er griff an den Hals und da war das Kreuz. Jonas schloss die Faust, murmelte die Worte und das letzte, was er roch, war der faulige Atem des Tiers, unmittelbar vor seinem Gesicht.
    Als nächstes tropfte Regen auf sein e Haut. Er öffnete die vor Schreck

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