Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltenende (German Edition)

Weltenende (German Edition)

Titel: Weltenende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Caspari
Vom Netzwerk:
abzusagen.“
    „Das werden sie nicht“, entgegnete Jonas entrüstet.
    „Warum nicht?“
    „Es hat Tradition. Es wird stattfinden, wie es immer stattgefunden hat, außerdem ist es keine Touristenattraktion. Es ist privat, nur für die Insulaner.“
    Igbys Augen fixierten Jonas. „Im Dorf erzählt man von deiner heldenhaften Nummer mit den Hunden. Du hättest sie ganz alleine weggelockt?!“, sagte er.
    Jonas winkte ab, aber Carl entgegnete an seiner statt: „Ja, das hat er.“
    „Sicher waren sie tollwütig .“
    „Keine Ahnung“, entgegnete Jonas. „Sie haben sie nicht gefunden.“
    „Haben sie dich gebissen? Vielleicht hast du dich angesteckt ...“ Igby schaute auf Jonas Fuß, als ob er wusste, dass dort die Schramme vom Höllenhund war.
    „Ich bin nicht gebissen worden“, entgegnete Jonas ruhig , aber ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken.
    „Ich habe euch vorhin mit dem Pfarrer gesehen. Was habt ihr bei ihm gemacht?“ Igby zog sein T-Shirt über den Kopf.
    „Wir haben bei dem Theaterstück geholfen. Es gibt noch Überlegungen, ob es nicht noch einmal au fgeführt werden soll“, log Carl. Igbys Verhör nervte sie.
    „Nächsten Donnerstag, einen Tag nach dem Mitsommerfest, habe ich gehört.“
    „Ja, vielleicht.“
    „In der Stadt liegen Flyer aus“, entgegnete Igby bohrend.
    Ein en Moment herrschte schweigen. Carl stand schließlich auf. „Also gut, gehen wir schwimmen“, sagte er hastig und zog sich bis auf die Shorts aus.
    Jonas blieb lie gen, er wollte nicht ins Wasser, aber das war auch gut so. Kaum das Carl und Igby im Meer waren, fiel sein Blick auf Igbys ausgewaschene Hose. Die Tasche hatte sich beim achtlosen hinwerfen ein wenig aufgestellt und darin lag – Jonas traute seinen Augen – ein Ring, wie der den er schon in der Anderswelt gesehen hatte. Igby gehörte, obwohl er sicher nicht aus der Anderswelt kam, zur Gruppe der Namenlosen. Nur mit Mühe widerstand Jonas dem Drang, Carl zu rufen und zu verschwinden. Doch sicher war es klüger, sich nichts anmerken zu lassen.
    Später, als es zu dämmern begann, brachen Jonas und Carl auf. Es sah ziemlich danach aus, als müssten sie zum Dunkelwerden wieder zuhause sein und eine gute Ausrede fiel ihnen nicht ein. Igby zog sie deswegen auf und lief in den Wald hinein, wollte beim Elsteranwesen vorbei, um Georg zu treffen.
    „ Ich wusste nicht, dass er was mit Georg zu tun hat“, begann Carl. „Aber sie waren auch auf derselben Schule, vielleicht sogar in derselben Klasse. Georg hat mindestens eine Ehrenrunde gedreht.“
    Jonas erzählte ihm von dem Ring.
    Als sie zum Haus kamen , stand Fanny aufgelöst in der Tür. Mathilda hatte kurz nach ihnen das Haus verlassen und war bis jetzt nicht wieder zurück.
    „Sie ist eine erwachsene Frau , Mom; sie wird schon …“ Carl brach den Satz ab, als er sah, wie Fanny sich aufregte.
    „Hat sie gesagt, wo sie hinwollte?“, fragte Jonas.
    „Spazieren“, antwortete Fanny nervös.
    „Es dämmert gerade. Sie wird bestimmt gleich kommen“, entgegnete er.
    „Hast du im Roten Segler angerufen?“, wollte Carl wissen.
    „Habe ich schon; da ist sie nicht“, antwortete Fanny.
    Barney kam in den Flur. „Wo seid ihr gewesen?“
    „Mit Igby am Strand, schwimmen.“
    „ Du kannst dich treffen, mit wem du willst, mein Sohn, aber ich finde, er ist kein angenehmer Mensch.“
    Carl grinste: „Wir waren auch nicht so angetan.“
    Barney lächelte zufrieden.
    „Wir sollten jetzt alle z uhause sein, wenn es dunkel wird“, sagte Fanny laut. „Macht ihr euch keine Gedanken um Mathilda?“
    „ Na ja, es ist gerade einmal zehn.“
    „Aber ein Mörder läuft frei über die Insel und dann noch die Hunde ... Wie konnte sie nur weggehen, noch dazu abends.“ Fanny war aufgebracht.
    „ Liebes, reg dich nicht so auf! Der Mörder ist bestimmt längst weg“, sagte Barney, so ganz überzeugt klang er dabei allerdings nicht.
    „Sollen wir sie suchen?“, bot Carl an.
    „Ja“, antwortete Fanny ohne Zögern.
    „Willst du die Jungs wirklich da rausschicken?“
    „Nein, du hast Recht “, antwortete Fanny. „Aber wenn ihr zu dritt geht?“
    „ Mom, wir gehen schon. Aber zu zweit reicht auch. Wir werden schon fertig, mit wem auch immer.“
    Carl ging in Richtung Tür. Barney schaute Jonas erwartungsvoll an, als ob er von ihm erwartete mehr zu wissen. Aber Jonas zuckte nur mit den Schultern. Er hatte schließlich keine Ahnung, wo Mathilda war oder weswegen sie weggegangen war.
    „Nein, ihr bleibt im

Weitere Kostenlose Bücher