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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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ächzend unweit von Tyark auf den Boden.
    Tyark betrachtete still die schlafenden Körper seiner Gefährten. Obwohl es innerhalb der Festung merkwürdig warm war, fröstelte er leicht. Je länger er über das Erträumte nachdachte, desto mehr hatte er die seltsame Gewissheit, dass diese Träume tatsächlich eine Art Botschaft darstellen mussten. Doch warum wurden sie gerade ihm von den Großen Alten geschickt?
    Ein weit entferntes Geräusch ließ ihn plötzlich aufschrecken. Lang und dumpf hallte es durch die engen Korridore - es klang beinahe wie das Brüllen eines Tieres. Auch die anderen schreckten aus ihrem Schlaf auf und lauschten angespannt in die Stille der Festung – doch der Laut ertönte nicht wieder, nur das Schweigen unzähliger Zeitalter füllte alles aus.
    Keiner von ihnen fand wieder in den Schlaf – bis auf Pereo, der leise schnarchend auf der Seite lag.

    Sie kamen nur langsam voran. Die Wärme in diesem Teil der Festung war unangenehm, erst recht, da sie gezwungen waren, sich in voller Rüstung und Bewaffnung zu bewegen.
    Der große Korridor, in den die Kaverne mündete, ging einige hundert Meter gerade durch dunklen Fels und endete schließlich in einer weiteren großen Halle.
    Die Spuren der Bergleute waren hier deutlich zu erkennen: Jobdan erwies sich trotz seiner schlechten Verfassung als geübter Fährtenleser.
    In den Seitenwänden der Halle gab es immer wieder kleinere Durchgänge, die direkt in weiteren Hallen oder großen Höhlen endeten. In einigen dieser Höhlen hatte Tyark sogar die schemenhaften Umrisse von etwas gesehen, dass ihn an Behausungen erinnerte. Da die leuchtenden Wurzeln aber nicht in alle dieser Höhlen gewachsen waren, lagen sie in Düsternis und keiner von ihnen war so unvorsichtig, weitere Einzelheiten in Erfahrung zu bringen.
    Diese große Halle endete in einem titanischen Tor, in dessen steinerne Flügeltüren gewaltige Figuren und kunstvolle Fresken eingraviert worden waren.
    Staunend trat Tyark näher und betrachtete die Szenerie. Auf jeder Flügeltür waren zwei muskulöse Titanen abgebildet, die auf ihren Schultern eine gewaltige Sphäre zu stützen schienen. Ihre Gesichter verrieten große Anstrengung, aber auch eine ihnen innewohnende, erhabene Würde.
    Auf den Sphären selbst wimmelte es von Darstellungen von Menschen und Tieren, aber auch von schrecklichen Monstrositäten. Oft schienen Krieger gegen diese Biester zu kämpfen, aber Tyark hätte aber nicht sagen können, welche Seite im Vorteil schien.
    Auf dem Torbogen selbst entdeckte Tyark erneut zwei kleinere Sphären, die er schnell als die beiden Monde Daimon und Tana identifizierte. Die Darstellung überragte alles andere und auch der seltsame, geschwungene und etwa fingerdicke Strahl aus Gold, der ihm bereits beim alten Brunnen aufgefallen war, fand sich hier wieder. Diesmal endete dieser allerdings nicht im Nichts, sondern pflanzte sich an der Decke weiter fort und schwang sich von kunstvollen Runen begleitet weit in die Halle zurück.
    Zaja, die Tyark Interesse für die in Stein gemeißelten Szenen bemerkt hatte, erklärte: »Es erscheint mir fast eine religiöse Darstellung zu sein. Wie schon bei dem Brunnen selbst. Blasphemie, wie aber auch nicht anders zu erwarten war. Wir sollten weitergehen, es macht wenig Sinn, dem Irrglauben einer verschwundenen Rasse nachzugehen...«
    Tyark nickte, machte dann aber eine abwehrende Handbewegung und entgegnete: »Du hast sicher recht – aber es interessiert mich dennoch, wo dieser goldene Strahl endet. Es muss irgendwo dort drüben in der Ecke sein.«
    Obwohl nun auch Pereo und Jobdan protestierten, folgte Tyark dem Strahl, die in eine der dunklen Ecken der Halle zu fliehen schien. In diesem Teil der Halle war es merklich dunkler, da die Wurzeln an der Decke weniger zahlreich waren und die Decke gut zehn Meter vom Boden entfernt war.
    Hinter sich hörte er die schweren Schritte Pereos, der ihn nicht alleine gehen lassen wollte. Staub und Trümmer knirschten unter seinen Schritten, als er um eine der zahlreichen Säulen der Halle schritt und fand, wonach er gesucht hatte. In einer kunstvollen Konstruktion aus polierten Steinplatten und Metallbefestigungen schwang sich der Strahl vom Tor bis in diesen Teil der Halle. An einer monolithischen Säule, die bis an die Decke reichte, kam er schließlich wieder herunter.
    Hier musste der rätselhafte, goldene Strahl einmal auf ein weiteres Konstrukt getroffen sein, daran konnte kein Zweifel bestehen. Doch Tyark konnte

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