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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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lächelnd auf einen Hocker im Hintergrund gesetzt hatte, sagte er: »Kalani? Das Volk, bei denen wir herausgekommen sind?«
    Muras grinste erneut und antwortete aufgeregt: »Ja! Du wirst es mir kaum glauben, darum werde ich es dir zeigen!«
    Tyark musste sich auf Muras und den Alten stützen, als sie vor die Tür der Hütte traten. Zunächst ertrugen seine Augen das helle Sonnenlicht nicht, aber dann gewöhnte er sich langsam daran. Er trat auf einen Steg, der aus Hölzern gefertigt war, die ihn entfernt an Bambus erinnerten.
    Er zuckte zurück, als er sah, dass der Steg in einer fast senkrecht abfallenden Felswand befestigt war. Sie befanden sich in einer steilen Schlucht, die vielleicht 30 Meter tief war und an deren Grund ein Fluss träge dahinfloss. Dichte Bambuswälder wuchsen an seinen Ufern, lange und schlanke Boote waren an einfachen Stegen befestigt. Überall an den Wänden der Schlucht waren weitere Hütten und Stege aus Bambus angebracht, die in einem komplizierten Geflecht miteinander verbunden waren. Schlingpflanzen und Blumen waren überall im verworrenen Gestänge der Bambuskonstruktion angebracht, kunstvoll verzierte Teppiche und Tücher hingen vor einigen Hütten. Dunkelhäutige Menschen gingen ihrem Tagwerk nach, einige von ihnen blickten zu ihnen herüber und lächelten freundlich. Einige Kinder sprangen aus schwindelerregender Höhe herunter und landeten johlend im klaren Wasser des Flusses. Bis auf die Kinder schienen alle Menschen dieselben, geheimnisvoll türkisen Augen zu haben.
    In der Ferne verbreiterte sich die Schlucht zusehends und Tyark sah saftige grüne Wiesen, auf denen seltsame große Tiere grasten. Sie erinnerten ihn zunächst an Pferde, allerdings waren ihre Beine seltsam lang und knöchern, auf ihrem Rücken wippten große, grotesk aussehende Höcker.
    Tyark schwindelte, allerdings nicht so sehr wegen seiner Schwäche, sondern wegen der großen Höhe, in der er sich hier befand. Er fragte sich insgeheim, wie stabil der Bambus tatsächlich war. Verwirrt blickte er Muras an. Dieser blickte verträumt über die Schlucht und sagte dann: »Willkommen bei den Kalani, Tyark! Lass uns nach oben gehen, du wirst es nicht glauben!«
    Weiterhin wurde er von Muras und dem Alten gestützt, als sie dem Steg einige Meter weit folgen und dann durch eine Felsspalte in eine Höhle gingen. Staunend sah Tyark, wie große gewaltige Kristalle aus Boden und Decke der Helle zu wachsen schienen. Sie alle strahlten in blauem, ins Türkise übergehenden Licht und verbreiten eine sanfte Wärme. Die kleinsten von ihnen waren etwa so groß wie seine Hand, die größten überragten ihn bei weitem. Doch ihm wurde keine Zeit gelassen, Muras drängte weiter und erzählte ihm, was er die letzten Wochen erlebt hatte.
    Die Höhle wand sich langsam nach oben, immer wieder sah Tyark einige Menschen, die mit geschlossenen Augen vor den Kristallen hockten oder sie mit ihren Händen berührten. Sie alle, auch die Frauen, waren vollkommen nackt. Allerdings schien ihre Nacktheit für sie vollkommen natürlich und normal zu sein. Manche von ihnen waren über und über mit schwarzen Symbolen tätowiert, über deren Bedeutung Tyark nur rätseln konnte.
    Muras flüsterte: »Die Kalani hier in den Höhlen meditieren. Sie leben irgendwie in enger Verbindung mit den Kristallen, die hier überall wachsen – am Anfang war es ein wenig unheimlich für mich, aber ich habe mich an den Anblick gewöhnt. Du solltest erst ihre Hallen des Wissens sehen, Tyark! Ein riesiges Höhlensystem, unter dem Fluss! Dort lagern überall Kristalle, in denen das Wissen der Welt enthalten ist, wie man mir erklärt hat. Eine riesige Bibliothek würden wir wahrscheinlich dazu sagen. Aber es braucht Jahre der Übung und der inneren Einkehr, um das, hm...wie nennen sie das... Flüstern der Kristalle hören zu können! Eines Tages möchte ich da unten sitzen und hören, was mir die Kristalle zu berichten haben. Leider ist es nur den Kalani gestattet, in diesen Hallen den Erzählungen der Kristalle zu lauschen.«
    Muras grinste und seine Augen leuchteten wissbegierig. Geheimnisvoll sagte er: »Übrigens - tief im Schoß der Erde haben sie uns gefunden. Es existiert dort nämlich ebenfalls eine Vergessene Pforte, eine aktive sogar.«
    Er hob beschwichtigte die Hände als Tyark aufgeregt auf ihn einredete. »Keine Sorge, Tyark. Diese Pforte hier scheint... irgendwie natürlichen Ursprungs zu sein. Soweit ich das verstehe. Aber die Kalani können bestimmen, was

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