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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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tatsächlich geben soll. Die Leibwache des Kaisers hat angeblich ätherische Schwerter. Dem König des Ostreichs wurde das auch nachgesagt...«
    Ruhig fuhr Arthan fort: »Die Leibgarde des Sultans hat angeblich ebenfalls Schwerter, die, wie du sagst, ätherisch sind. Es gibt nicht viele dieser Waffen. Noch schwerer als ihre Erschaffung durch mächtigste Magie ist ihre Führung, die höchste Konzentration und Kunstfertigkeit verlangt. Die Urahnen der Niphan waren einst berühmt dafür, die meterlangen Geisterlanzen führen zu können. Wir Niphan haben eine Festung an der Küste im Nordwesten, hier in Teanna. Dort gibt es noch solche Waffen und natürlich ebenso in den Katakomben in Arid. Aber ihre Führung wird nur noch zur Erhaltung der Tradition trainiert.«
    Tyark seufzte leise. Ihn langweilten diese uralten Fabeln und die politische Wirren der Heimat Arthans. »Wie weit ist es noch bis zum Tempel, Muras?«
    Der Magier wog unschlüssig den Kopf und sagte: »Nun, da wir zu Fuß unterwegs sind, schätze ich mal, dass es noch zwei oder drei Tage sind.«
    Ungeduldig fragte Tyark: »Bist du sicher? Ich habe ehrlich gesagt die Nase voll vom Marschieren. Ich will endlich wissen , woran wir sind.«
    Muras verzog das Gesicht und sagte: »Das werden wir schon bald. Der Mysentempel ist verflucht und wir Magier spüren solche Orte instinktiv, so wie Rohin die Spuren des Wildes instinktiv aufspürt. Deshalb kann ich recht genau sagen, dass wir höchstens noch drei Tage unterwegs sind! Ich kann es fast riechen!«

    Es dauerte allerdings fast sechs Tage, bis sie das Labyrinth aus Klüften, Canyons und Felspalten verlassen konnten.
    Das dunkle Gebirge der Ehernen Sichel ragte nun bedrohlich nah und gewaltig vor ihnen auf. Auch die Landschaft zu ihren Hängen war äußerst ungewöhnlich. Überall ragten Felsspitzen und seltsam verdrehte Säulen aus Stein auf, die immer dichter zusammenstanden, je weiter südlich sie kamen. Niemand von ihnen konnte sich keinen Reim auf diese Laune der Natur machen.
    Zusammen bildeten die Säulen schließlich eine Art Wald , der bis an die Flanken der Berge heranreichte. Manchmal ragten auch vertrocknete und wohl uralte Baumstümpfe aus dem Boden. Tyark erinnerte sich daran, dass Muras ihm erzählt hatte, dass einst diese Ebenen angeblich einst von einem dichten Wald bewachsen waren, den Graten nicht unähnlich. Er wunderte sich kurz, was wohl dazu geführt haben mochte, dass ein so großer Wald hatte verdorren und zu Staub zerfallen können.
    Sie folgten den ganzen Tag einer uralten Straße, die unter dem Staub der Zeit kaum noch zu erkennen war. Aber sie fanden ihren Weg und unvermittelt standen sie vor einer kreisrunden Senke inmitten dieses Walds aus Steinsäulen und Baumstümpfen. Aus der Mitte der Senke erhob sich ein kleiner, felsiger Hügel, mit dem eine Art felsiger Damm verbunden war, der bis zum Rande der Senke führte. Auf dem Hügel selbst war nur ein flaches, pyramidenförmiges Gebäude zu sehen, das aus hellen, großen Felsquadern gebaut worden war. Sie waren am Ziel! Dies musste der Tempel sein!
    Tyark wunderte sich insgeheim, wie klein er war. Die Seitenlängen des Gebäudes betrugen höchstens 20 Meter. Als sie näher kamen, sahen sie, dass die Luft um den Tempel herum eigentümlich zu flimmern schien, als herrsche dort große Hitze. Ansonsten war der Hügel vollkommen unbelebt, wie auch der Rest dieses seltsamen Ortes.
    Als Rohin das seltsame Gebäude erblickte, blieb sie mit gesträubtem Fell am Rande des Steinsäulenwaldes stehen und knurrte leise. Auch Tyark spürte ein fernes Kribbeln in den Handflächen.
    Vorsichtig war Muras an den Rand der Senke herangetreten und blickte über den recht steil abfallenden Rand hinunter. Erstaunt sagte er: »Ich glaube, hier war vor langer Zeit Wasser drin. Das ganze Gebäude muss auf einer Insel in einem großen See gestanden haben! Ich frage mich, was passiert ist.«
    Tyark wusste darauf keine Antwort und es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Er war von der langen Reise erschöpft, aber gleichzeitig spürte er eine brennende Ungeduld in sich. Er brannte darauf, in das Innere des Tempels vorzudringen. Selbst wenn von den Mysen mehr als nur Staub und Knochen übrig sein würden – er würde nicht zulassen, dass sie sich zwischen ihn und Ronwe stellen würden.

RONWE
    W ütend warf Muras einen faustgroßen Stein in Richtung der Pyramide. »Verfluchter Mist!«
    Dann wiederholte sich, was sie bereits den ganzen Tag hatten beobachten

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