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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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können: Der Stein flog zunächst so, wie es zu erwarten war. Doch kurz bevor er die steinernen Mauern der Pyramide berühren konnte, fiel er einfach herunter, als sei ihm jegliche Kraft entzogen worden. Müde rieb sich Tyark die Augen und gähnte genervt.
    Nachdem Sie ihr Lager auf dem Damm vor der Pyramide aufgeschlagen hatten, war ihnen recht schnell klar geworden, was mit Versiegelung des Tempels gemeint war. Sie fanden an der Vorderseite der Pyramide eine große Aussparung, die mit groben Steinen zugemauert worden war, offenkundig bereits vor sehr langer Zeit.
    Doch als Arthan den Durchgang betreten wollte, prallte er zurück, als sei er gegen eine Mauer gelaufen. Verwirrt hatte er sich die blutende Nase gerieben und erstaunt eine unsichtbare Mauer betastet, die vielleicht einen Meter vor dem Mauerwerk alles abwehrte, was näher herantreten wollte.
    Sie hatten zunächst versucht, sie gegen die Barriere zu werfen, dann hatten sie mir einigen Waffen und gezielten Steinwürfen versucht hindurchzudringen und schließlich hatte Muras eine wahre Flammenhölle entfacht, als er Feuerbälle, Feuerlanzen und sogar einen armdicken Wasserstrahl gegen die Barriere geschleudert hatte. Doch das Ergebnis war stets das gleiche geblieben: Jegliche Wucht und jede Kraft der Würfe oder Waffen schien von der Barriere förmlich verschluckt zu werden. Schwerter blieben ruhig in der Hand liegen, sobald sie die Barriere berührten und niemand vermochte es, weitere Kraft in den Stoß oder Hieb zu legen. Tyark hatte förmlich gespürt, wie die Barriere ihm die Kraft aus dem Hieb sog. So ähnlich hatte er sich gefühlt, als er das Maskenwesen hatte angreifen wollen und plötzlich so kraft- und willenlos gewesen war, dass er kaum noch hatte stehen können.
    Auch Steine, wie der, den Muras aus Frust gegen die Barriere geschleudert hatte, rutschten einfach entlang der unsichtbaren Wand herunter. Sogar die magische Kraft der Zauber wurde einfach aufgenommen und verpuffte so wirkungslos wie spurlos, wie Muras erst verdutzt und schließlich fluchend feststellen musste.
    Das Ganze wurde von den schließlich ziemlich gelangweilten Söldnern beobachtet. Nach einer Weile begannen sie mit dem Aufbau des Lagers und anschließend mit dem Training. Sie schienen sich nicht weiter um das magische Portal in ihrem Rücken zu kümmern. Offensichtlich überließen sie es Muras und Tyark, eine Bresche in das Portal zu schlagen, nachdem ihre Waffen sich als vollkommen wirkungslos entpuppt hatten.
    Muras wandte sich irgendwann an Tyark und sagte leise, mit Blick auf die Söldner: »Vielleicht solltest... du es nochmals probieren. Ich meine, äh, mit deiner Gabe .«
    Tyark nickte stumm und setzte sich ein wenig abseits der anderen hin. Er schloss die Augen und konzentrierte sich.
    Schon bald gelang es ihm, aus seinem Körper zu schlüpfen und spürte lächelnd die seltsame Kraft des Zwielichts durch ihn hindurchströmen. Schon bald schienen alle Gedanken und Gefühle der anderen Welt geradezu seltsam und belanglos. Nur das Zwielicht und die darin enthaltene Macht zählten noch...
    Langsam lichtete sich das Dunkel. Erstaunt und fasziniert blickte Tyark sich um. Um ihn herum tosten die Schatten des Zwielichts, gleich einem gigantischen Wirbelsturm, der vollkommen lautlos war.
    Die kleine Pyramide vor ihm strahlte in hellem, fast gleißendem Licht. Die wirbelnden Schatten schienen sich über ihr zu sammeln, wie in einem Strudel. Vorsichtig trat Tyark an den Rand des Dammes heran, auf dem sie ihr Lager aufgeschlagen hatten.
    Die lichten Schemen der Söldner waren kaum zu erkennen, ihre Wirtimsfäden zitterten in einem nicht spürbaren Sturm. Er sah auch die Silhouette Muras‘ und trat neugierig näher. Muras‘ Faden war tatsächlich anders als die Fäden, die Tyark bisher gesehen hatte. Ein stilles, dunkles Glimmen schien davon auszugehen, ein Pulsieren von Kraft lag darin. Irritiert trat Tyark zurück und widerstand dem Gefühl, diesen Faden zu berühren. Er verstand, dass dieses Pulsieren die Magie sein musste, die durch seinen Freund hindurchfloss.
    Er blickte vorsichtig über den Damm, auf dem er stand – und schreckte zurück. Dort war kein ausgetrocknetes Tal mehr. Ein wimmelndes, tosendes Chaos aus Schatten und Licht tobte unter ihm. Tyark hatte so etwas noch nie gesehen. Er spürte, dass hier gewaltige Magie gewirkt worden war. Magie, von der Muras wohl nicht einmal zu träumen wagte!
    Tyark zuckte zurück, als er noch etwas anderes in dem wallenden Chaos

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