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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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seinen Arm verloren hatte. Plötzlich war Tyark dieser ganze Ort unheimlich und entnervt sagte er zu Arthan: »Los, Arthan! Oder hast du etwa Angst vor Schneemännern? Wir müssen weiter! Adaque wartet nicht...«
    Arthan antwortete, ohne den Blick von der Eisskulptur zu lösen: »Bei der Ewigen Mutter! Wir können nicht einfach ignorieren, was wir hier sehen! Das ist nicht nur irgendein Firimi! Dies ist das, was die Träumer meines Volkes immer öfter gesehen haben! Dies ist der Einarmige König, Tyr ! Ein böses Omen, Tyark!«
    Tyark spürte rote Wut in sich aufwallen und sein Blick verdunkelte sich. Ohne weiter darüber nachzudenken, zückte er sein Schwert und schlug auf die Schulter des Drachen ein. Die Klinge drang tief in das harte Eis ein und sofort bildeten sich feine Risse im Eis, die sich mit einem leisen Knistern immer weiter ausbreiteten. Dann zersprang die gesamte Skulptur vor ihren Augen.
    Noch immer wütend, aber zufrieden, trat Tyark nach einem Bruchstück, das vorher ein Teil des Drachenschädels gewesen war. Zornig herrschte er die verdutzten Söldner an: »Ich lasse mir von einem Drachen aus Eis keine Angst machen - und das solltet ihr auch nicht! Wir haben keine Zeit für so etwas! Reißt euch zusammen, wir...«
    Er spürte Muras an seinem Ärmel zupfen und auch die Söldner hatten ihre Blicke auf etwas hinter Tyark gerichtet und griffen nach ihren Waffen. Entnervt dreht sich Tyark um und sah, wie in dem Schneegestöber plötzlich so etwas wie Gestalten zu erkennen waren, die sich direkt aus den Firimi selbst zu lösen schienen. Die wehenden Schneeflocken trafen auf etwas Unsichtbares und bildeten so die Form von etwa kindsgroßen Gestalten ab, die langsam auf die Männer zukamen, ohne Spuren im Schnee zu hinterlassen. Tyark meinte, entfernt menschenähnliche Formen zu erkennen.
    Muras rief ihnen zu: »Greift sie nicht an, sie werden uns nichts tun! Naturgeister sind normalerweise friedlich! Wir haben einen ihrer Firimi zerstört, das hat sie erzürnt.«
    Die Geister waren mittlerweile an die Männer herangetreten und blieben mit einigen Metern Abstand zu ihnen stehen. Etwas Schnee schien auf den Geistern liegen zu bleiben, so dass Tyark die Gestalten immer besser erkennen konnte.
    Er vernahm ein leises Rauschen in der Luft, welches nicht vom Wind verursacht wurde – es war, als könnte er die Geister sprechen hören!
    Muras sagte ruhig: »Ich glaube, wir haben etwas zerstört, das ihnen wichtig war. Tretet von den Trümmern weg. Lassen wir sie in Ruhe.«
    Die Söldner murmelten leise, traten dann aber von den Resten des Eisdrachens weg. Einzelne Geistergestalten bewegten sich sofort zu den Trümmern und Tyark konnte sehen, wie sich einzelne Bruchstücke langsam und wie von selbst wieder zusammensetzen. Die anderen Geister bildeten immer noch einen Kreis um die Männer. Ungeduldig und gereizt fragte Tyark: »Muras, warum lassen sie uns nicht weg von hier? Was ist los?«
    Muras zuckte mit den Schultern und sagte schlicht: »Ich glaube, sie werden uns erst von hier weglassen, wenn sie die Skulptur wieder aufgebaut haben. Vielleicht ist das ihre Art, uns unsere Fehler zu zeigen?«
    Tyark spürte wieder, wie rasender Zorn seine Brust ausfüllte. Wütend zischte er: »Wir müssen weiter! Jeder Augenblick zählt, wir können diesen Gestalten nicht seelenruhig dabei zusehen, wie sie ihre Schneemänner wieder aufbauen! Adaque ist vielleicht jetzt schon bei ihrem Ziel angelangt!«
    Erstaunt entgegnete Muras: »Was schlägst du denn vor? Sie lassen uns hier nicht weg. Wir müssen einfach warten, dann...«
    »Nein! Los Muras, zeig ihnen, was dein Feuer auszurichten vermag! Schmelze ihre Firimi weg! Sie werden dann schon merken, dass man uns nicht einfach so einschließt!«
    Erschrocken schüttelte Muras den Kopf. »Nein, Tyark! Diese Geister tun uns nichts! Wir haben etwas zerstört, das ihnen wichtig war. Lass uns noch warten!«
    Tyarks Blick schien sich zu verengen, eine Welle unglaublicher Wut durchspülte ihn. »Nun, wenn du mir nicht hilfst, dann werde ich mir selbst helfen!«
    Mit einem Zischen schlug er auf das ein, was einige der Geister wieder zu einer Drachenskulptur zusammensetzen wollten. Erschrocken stoben die filigranen Gestalten der Geister auseinander und wichen zurück. Das Rauschen schwoll rasch an, diesmal lag eindeutig Zorn darin.
    Tyark schrie etwas in Richtung der Geister und schlug mit seinem Schwert auf einen nahen Firimi ein. Auch hier bildeten sich sofort Risse und das filigrane

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