Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
Vom Netzwerk:
Bauwerk stürzte rasch in sich zusammen. Das Rauschen schwoll weiter an.
    »Tyark! Was machst du, hör auf...«
    Doch in seinem Zorn war Tyark bereits bei einem weiteren Firimi angelangt und schon fraß sich die Schwarze Klinge in das Eis.
    »Tyark! Hör auf!«
    Das Rauschen war nun eher schon ein Brüllen und Tyark sah voll zorniger Befriedigung, wie einzelne der Geister auf sie zugestürmt kamen. Er bleckte die Lippen und machte sich bereit, gegen die Geister zu kämpfen. Dann schoss auf einmal ein gewaltiger Flammenball über ihn hinweg und explodierte in zwischen drei der Firimi, die augenblicklich zersprengt wurden. Es folgten noch zwei weitere Feuerbälle, die fast alle dieser seltsamen Bauwerke in dem kleinen Talkessel vernichteten.
    Mit dunkler Befriedigung sah Tyark, wie sich die Gestalten der Geister rasch auflösten. Er drehte sich grimmig zu Muras um, in dessen Gesicht Schrecken und Verwirrung zu sehen waren. »Dann wäre das ja geklärt! Lass uns aufbrechen, ich habe genug von diesen Dingern!«
    Zornig blickte Muras Tyark an, doch bevor er etwas sagen konnte, war er wieder gezwungen, seine Feuerzauber gegen die Geisterwesen einzusetzen, die sich aus den wenigen verbliebenen Firimi lösten. Die Geister zogen sich erwartungsgemäß rasch zurück – gegen Feuer vermochten sie nichts auszurichten.
    Rasch verließen die Männer den Kessel und wanderten durch das Tal in Richtung der Gipfel. Immer wieder musste Muras seine Zauber einsetzen, da einige Geister sie sogar verfolgten. Doch Muras‘ Feuer vernichtete sie in einem Augenblick, auch immer mehr der filigranen Eisskulpturen wurden zerstört. Einmal sah Tyark sogar eine der Geistergestalten selbst in Flammen aufgehen, als eine Feuerlanze sie streifte. Er spürte eine grimmige Zufriedenheit in sich, die noch größer wurden, als die letzten Geisterwesen endlich flohen.

    »Was ist bloß los mit dir! Was ist in dich gefahren, Tyark?!«
    Tyark mied den entsetzten Blick seines Freundes und blickte sich seufzend in der kleinen Grotte um, in der sie ihr provisorisches Lager aufgeschlagen hatte. Draußen tobte ein unbarmherziger Schneesturm, als ob die Grate selbst ihnen zürnten.
    Die Söldner hatten sich leise über den Tag beraten und obwohl Arthan nichts gesagt hatte, meinte Tyark zu spüren, dass die Gewalt gegen die seltsamen Naturgeister ihnen unnötig erschienen war. Aber was kümmerte es ihn! Die Söldner würden ihm folgen und nur darauf kam es an.
    »Tyark, du hast dich verändert! Was ist bloß los? Du betest überhaupt nicht mehr, dein Blick...er ist oft so leer. Ich mache mir Sorgen um dich, rede mit mir!«
    Tyark blickte Muras an. Schließlich seufzte er herablassend und sagte: »Was soll ich dir sagen Muras? Mich kümmern diese Schneeburgen, oder was auch immer das war, nicht. Hast du bereits vergessen, um was es hier geht? Hier geht es um einen ganzen Krieg, um die Zukunft dieser Welt! Und wenn diese Geister anfangen, diesen Drachen anzubeten, so haben sie ihre Seite gewählt! Sie sind für das Böse! Wir sind für das Gute – so einfach ist das.«
    Muras schüttelte den Kopf und kratzte sich durch sein verfilztes Haar. »Nein, Tyark. So einfach ist es nicht. Diese Wesen, sie haben uns nichts getan. Vielleicht... vielleicht träumen sie selbst von diesem Drachen. Wie es manche der Niphan getan haben!«
    Tyark schnaufte verächtlich. »Träumende Geister! Lächerlich! Wir müssen uns beeilen, Muras! Wir haben nicht viel Zeit, ich spüre es deutlich. Adaque kommt uns immer näher – wir haben dasselbe Ziel. Nur das zählt. Irgendwelche schwächlichen Geistwesen sind mir vollkommen egal. Und dir sollten sie auch egal sein.«
    Boshaft fügte er hinzu: »Wenn wir die Schlacht mit Adaque überleben, steht es dir natürlich frei zurückzukehren und diesen Gespenstern beim Aufbau ihres Götzen zu helfen...«
    Muras senkte seinen Blick und schwieg eine Weile, als warte er auf etwas. Als Tyark weiter schwieg, sagte er leise: »Kann ich mit dir über Zaja reden? Du hast noch nie über deinen Verlust gesprochen, ich weiß, wie nahe ihr euch standet. Und ich...«
    Tyark zuckte zurück und sagte mit mühsam unterdrücktem Zorn: »Nein, Muras. Ich brauche nicht über sie reden. Ich werde mich an Adaque rächen, das genügt mir vollkommen. Selbst wenn ich vielleicht dabei sterben sollte.«
    Muras runzelte die Stirn. »Ich... warte, was meinst du mit vielleicht ? Ich dachte...«
    Er sprach nicht weiter und blickte verschämt auf den Boden. Dann richtete er

Weitere Kostenlose Bücher