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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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wieder.
    Arthan stand auf und brummte, während er in das nächtliche Schneetreiben blickte: »Du hast noch viel zu lernen, mein junger Freund. Komm, lass uns die Nachtwache gemeinsam beenden.«
    ***

    Sie waren seit über zwei Wochen unterwegs, als das Gelände endlich immer bergiger wurde und die Grate majestätisch und dunkel den Horizont verdeckten.
    Die Pferde hatten sie vor drei Tagen bei einem in der Wildnis lebenden Bauern zurückgelassen – in den Graten selbst würden die Tiere von wenig Nutzen sein. Die dichten Wälder waren alle von weißem Schnee bedeckt, dichte Wolkenbänke verhüllten die Gipfel der Berge vor ihnen. Sie alle waren angespannt und nervös, selbst Muras schien sein schelmisches Lächeln verloren zu haben.
    Tyark hatte bemerkt, wie sein Freund oft stehengeblieben war und den Horizont beobachtet hatte: Muras hatte nie die Hoffnung aufgegeben, eines Tages wieder Rohin zu sehen, doch die Wölfin blieb verschwunden. Seltsamerweise war ein Teil von Tyark sogar erleichtert darüber, auch wenn er das vertraute Tier gleichzeitig vermisste.
    Vor einer Woche waren sie auf einen der wenigen Außenposten der Streitkräfte des Sultans gestoßen. Es war ihnen zum Glück möglich gewesen, sich für den beginnenden Winter in den Graten ausreichend vorzubereiten. Auch hatten sie endlich einige Neuigkeiten über den Krieg gegen die Horde erfahren. Sie waren in Jubel ausgebrochen als sie erfahren hatten, dass die Schlacht um die Alte Kaiserstadt erfolgreich verlaufen war! Die Armee Adaques war von den vereinten Kräften der Allianz zurückgeschlagen worden – die alte Hauptstadt war wieder frei!
    Wie Tyark gewusst hatte, war Adaque selbst nicht angetroffen worden. Gerüchten zufolge bewegte sich eine Kohorte der Horde seit Wochen in Richtung Osten – in Richtung der Grate. Dann hatte ein Bote hatte erst vor wenigen Tagen die Kunde gebracht, dass überraschend Lindburg angegriffen worden war. Es mussten furchtbare Dämonen und andere Missgestalten des Bösen dabei gewesen sein, doch die Stadt hatte mit Müh und Not gehalten werden können. Einige Gerüchte besagten, dass die Gefallene selbst bei dieser Schlacht gefallen sei - doch Tyark hatte sofort gewusst, dass dies nicht der Fall gewesen sein konnte. Er spürte Adaques Präsenz deutlich in seinem Herzen, sie war nicht tot.
    Es war ihm sogar auf schreckliche Weise klug vorgekommen, was Adaque wahrscheinlich geplant hatte. Ihr musste ihr bewusst gewesen sein, dass die Truppen der Allianz ihr auf der Spur waren. Und die unwirtliche Natur der Grate musste auch für Adaque und die Horde ein Hindernis darstellen. Ein Hindernis, das umso größer war, je mehr Truppen sich in ihr bewegen mussten, ob dämonisch oder nicht. Nein, der überraschende Angriff aus Lindburg konnte nicht viel mehr als ein Ablenkungsmanöver gewesen sein! Adaque hatte den größten Teil ihrer Kohorte geopfert, um sich derweil in Richtung des Kopflosen Riesen zu machen, unbehelligt von den Truppen der Menschen.

    Tyark schreckte aus seinen grüblerischen Gedanken auf und blickte sich um. Sie waren in einem kleineren Tal angekommen, welches von schneebedeckten, riesigen Gebirgszügen umsäumt war. Doch nicht die einsame Schönheit dieser eisigen Winterlandschaft hatte Tyarks Aufmerksamkeit an sich gezogen, er hatte für solcherlei Dinge schon lange kein Auge mehr.
    Es waren vielmehr seltsame, grotesk anmutende Dinge aus Eis und hartem Schnee, die sein Interesse geweckt hatten. Sie wirkten wie Skulpturen eines verrückten Künstlers und glichen am ehesten bizarr anmutenden Bäumen, die ihre eisigen, armdicken und spitz zulaufenden Äste in den dunklen Himmel reckten. Im Tal selbst waren Hunderte dieser seltsamen Dinger zu sehen, manche reichten Tyark nur bis ans Knie, manche überragten selbst Arthan noch um Längen.
    Tyark trat neugierig an eine dieser Eiskulpturen heran und brach einen kleinen Eiszapften ab. Plötzlich legte sich Arthans schwere Hand auf seine Schulter. Die tiefe Stimme des Kommandanten brummte: »Wir sollten diese Firimi nicht berühren. Der Norden meiner Heimat ist das ganze Jahr von Eis und Schnee bedeckt, das Ewige Eis . An manchen Orten dort findet man Ähnliches, wir nennen diese Objekte Firimi. Sie werden von Geistern des Eises geschaffen. Keiner weiß, warum sie das tun. Aber manchmal reagieren sie aggressiv, wenn man ein Firimi beschädigt oder gar zerstört.«
    Tyark wich zurück und blickte die seltsame Skulptur vor sich an. Warum sollte ein Geist so etwas

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