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Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Titel: Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter
Autoren: Mark Brandis
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Bewegung gesetzt, um Sie ausfindig zu machen – und ausgerechnet ich habe das Glück, Sie zu finden.«
    Er war stolz und aufgeregt; fast tat es mir Leid, ihn zur Sache zu nötigen. »Würden Sie mir vielleicht verraten, was anliegt, Lieutenant?«
    Er bekam rote Ohren. »Natürlich, Sir. Ich bitte vielmals um Entschuldigung. Ein persönlicher Auftrag des Präsidenten, Sir: Sie möchten ohne jeden Zeitverlust an Bord gehen.«
    »An Bord wovon?«
    »Wovon? O Verzeihung, Sir. Hab ich das nicht erwähnt? An Bord von Delta VII selbstverständlich.«
    »Danke, Lieutenant«, sagte ich. »Jetzt habe ich’s begriffen.«
    Das Taxi schwebte über das Blumenmeer dahin und wandte sich den Rampen zu – und dann, plötzlich, eine vertraute schmale, schlanke, hohe Silhouette vor dem kalten, klaren Glanz der Sterne, die mittlerweile zu funkeln begonnen hatten, erhob sich vor uns das Schiff, das seinesgleichen nicht hatte, diese Vollendung aller irdischen Ingenieurkunst, in der sich alles technische Wissen einer Epoche vereinigte: Delta VII .
    Der Mann, der uns davor ungeduldig erwartete, hatte nur noch einen Arm; der andere lag irgendwo im Sand der Sahara. John Harris, der Präsident der wieder vereinigten EAAU, hielt sich mit keinerlei Vorreden auf.
    »Sie lassen sich viel Zeit, Commander!«
    »Wir wurden aufgehalten, Sir«, erwiderte ich. »Ich bitte um Verzeihung.«
    John Harris streckte mir seine linke Hand entgegen. »Schon gut, Commander. Ich habe die Übertragung gesehen. Ehrlich gesagt, ich hätte für Sie und Ihre Männer keinen Cent mehr gegeben.«
    Sein Händedruck war ungestüm und herzhaft. Nie hätte ich gedacht, dass in der linken Hand eines Mannes so viel Kraft schlummern könnte. Einen Atemzug lang war unser Verhältnis wie in alten Zeiten: kameradschaftlich.
    »Willkommen in Metropolis, Sir«, sagte ich.
    Seine Brauen zogen sich etwas in die Höhe; sein kühler, abwägender Blick bekam eine skeptische Note. »Jubeln Sie nicht etwas zu früh, Commander?«
    »Nicht ich jubele, Sir. Die Einwohner von Metropolis jubeln. Man wird Ihnen einen Empfang bereiten, der eines antiken Imperators beim Einzug in das alte Rom würdig gewesen wäre.«
    »Die letzte Entscheidung steht noch aus, Commander.«
    »Wie das, Sir?«
    »Wir haben einen Fuchsbau gestürmt. Der Fuchs selbst ist uns entkommen.«
    Ich entsann mich des einsamen Schiffes, das auf die Unendlichkeit zugehalten hatte, bis es sich vor meinen Blicken gleichsam aufgelöst hatte.
    »Soll das heißen, Sir: Der General ist geflohen?«
    »So ist es, Commander.« Der Präsident wandte ein wenig den Kopf. »Mr. Manescu?«
    »Sir?« Der Minister trat rasch heran. Offenbar hatte der Präsident seinen ganzen engeren Stab mit nach Metropolis gebracht.
    »Weiß man schon Näheres über die Flucht des Generals?«
    »Einiges habe ich in Erfahrung bringen können, Sir.« Stefan Manescu erkannte mich und nickte mir zu. »Die Abteilung Kontakte vermutet, dass er auf der Venus versuchen wird, das Glück noch einmal zu wenden. Wahrscheinlich baut er auf Colonel Larriand und seine Raumdivision. Auf jeden Fall wird er uns noch erhebliche Schwierigkeiten machen. Man sollte ihn in keiner Weise unterschätzen!«
    »Weiß man auch«, fragte der Präsident, »mit welchem Schiff er unterwegs ist?«
    Stefan Manescu senkte ein wenig den Kopf. »Es dürfte sich um den Schweren Kreuzer Ischariot handeln, Sir: das schnellste und gefährlichste Schiff seiner Flotte. Wenn es richtig geführt wird, wiegt es ein ganzes Geschwader auf.«
    Noch bevor sich John Harris’ Blick wieder auf mich richtete, wusste ich, was von mir und meiner Besatzung erwartet wurde.
    »Commander«, sagte der Präsident und ich vermeinte so etwas wie Bedauern im Hintergrund seiner Stimme zu vernehmen, »ich glaube, für die Verfolgung der Ischariot kommt nur ein einziges Schiff in Frage.«
    »Ich verstehe, Sir«, erwiderte ich. »Wie lauten Ihre Befehle?«
    John Harris warf den Kopf in den Nacken und sah zu den Sternen auf. Irgendwo zwischen ihnen war jetzt der General unterwegs, geschlagen, aber nicht vernichtet, entmachtet, aber noch immer gefährlich. Hatte er nicht bereits schon einmal bewiesen, dass er geduldig zu warten vermochte, bis die Stunde der Vergeltung für ihn herangereift war? Der Minister für innere und äußere Sicherheit hatte Recht: Man durfte Gordon B. Smith nicht unterschätzen. Irgendwann würde er es von neuem versuchen, Herr zu werden über Himmel und Erde.
    »Meine Befehle? Es gibt nur noch einen,
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