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Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter

Titel: Weltraumpartisanen 04: Aufstand Der Roboter
Autoren: Mark Brandis
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gilt erst dann als aufgehoben, sobald ich wieder hier an Bord bin.«
    »Ich übernehme. Aye, aye, Sir.«
    »Noch eins, Captain. Sollte sich die Kapitulation der Ischariot als Falle herausstellen, dann wissen Sie, was zu tun ist. Nehmen Sie auf mich keine Rücksicht!«
    »Aye, aye, Sir«, erwiderte Captain Monnier mit fester Stimme.
    Ich öffnete das Ventil der autonomen Luftversorgung, schloss das Helmvisier und ergriff die schwere Laserpistole, die Lieutenant Stroganow mir zureichte. Als ich diesmal von Bord ging, verzichtete ich auf jeden Begleiter, um Delta VII in voller Gefechtsbereitschaft halten zu können.
    Meine Befürchtung, die Kapitulation der Ischariot könnte nur vorgetäuscht sein, erwies sich jedoch als unbegründet. Sobald ich das Schiff betreten hatte, wurde ich von einem hoch gewachsenen Offizier empfangen. »Commander Brandis?«
    »Ja.«
    »Ich bin Colonel Suworski. Ich hoffe, Sie werden in Ihrem Bericht mein Verhalten zu würdigen wissen.«
    Ich übersah seine ausgestreckte Hand, als ich erwiderte: »Das, Colonel, muss sich wohl erst später noch herausstellen.«
    Ich entledigte mich der störenden Kombination. Die Pistole, obwohl sie mir überflüssig erschien, behielt ich in der rechten Hand.
    Nie zuvor war ich dem General so nahe gewesen. Alles in diesem starken, schnellen Schiff verkündete seine Gegenwart; sogar die nüchternen grauen Wände trugen unübersehbar das von ihm selbst entworfene Wahrzeichen: das Flammensymbol mit den nach dem Vorbild antiker Marschallstäbe gekreuzten schlanken Kampfschiffen, schwebend über einer goldenen Erdkugel.
    Wie, mit welchen Worten, sollte ich vor ihn hintreten? Sollte ich ihn verhaften, sollte ich ihn erschießen?
    »Mark!«
    Ich vergaß auf einmal den General und alle Vorsicht. Meine ganze mühsam aufgebaute Selbstbeherrschung brach zusammen. Es war mir völlig gleichgültig, dass Colonel Suworski meine Tränen zu sehen bekam.
    »Ruth!«
    Als Ruth O’Hara sich mir in die Arme warf, war alles Leid mit einem Schlage ausgelöscht. Ich weiß nicht mehr, was alles wir gestammelt und geredet haben in diesen ersten Minuten; irgendwann jedoch kam ich zu mir und vermochte zu fragen: »Haben sie dir etwas angetan, Ruth?«
    Sie strich in der mir wohl vertrauten Weise eine rote Haarsträhne aus der Stirn. »Der General hat es zwar befohlen gehabt, Mark, aber Colonel Suworski hat es dann zu verhindern gewusst.«
    »Warum bist du überhaupt an Bord?«
    »Der General hat gewusst, dass nur ein Schiff ihm wirklich gefährlich werden könnte. Ich war hier gewissermaßen das Maskottchen.« Ihr Lächeln vermochte mich nicht zu täuschen; Ruth musste Schlimmes durchgemacht haben; das Entsetzen in ihren grünen Augen glomm noch nach. Irgendwann, konnte ich nur hoffen, würde es vollends erlöschen. »Ich glaube, Mark, er hat dich und dein Schiff mehr gefürchtet und gehasst als alles andere auf der Welt.«
    Ich wandte mich an Colonel Suworski und reichte ihm die Hand. »Bringen Sie mich zu ihm!«
    »Gern, Commander.«
    »Ist er in seiner Kabine allein?«
    »Ich weiß es nicht, Commander.«
    »Sie wissen es nicht?«
    »Nein, Sir. Niemand darf je zu ihm.«
    »Und er selbst: Kommt er nie zum Vorschein?«
    »Nie, Sir. Seit über drei Monaten hat er sich nicht ein einziges Mal gezeigt. Alle seine Staatsgeschäfte erledigt er von seiner Kabine aus.«
    »Ist er vielleicht krank?«
    »Niemand weiß das, Sir. Und bisher wäre auch niemand auf die Idee gekommen, ihn danach zu fragen.«
    »Gehen wir!«
    »Sehr wohl, Commander.«
    Ich strich Ruth O’Hara noch einmal über das Haar, dann fasste ich die Pistole fester und folgte Colonel Suworski zu einer gepanzerten Tür. Davor hielt er an. »Was haben Sie mit ihm vor, Sir?«
    »Ich übergebe ihn der Gerichtsbarkeit«, erwiderte ich.
    Dann richtete ich den Lauf meiner Waffe auf das Türschloss und drückte ab. Sekunden später begann das Metall zu schmelzen.
    Danach war es ein Leichtes, die Tür zu öffnen.
    »Ich warne Sie!«, sagte der General, ohne dass ich ihn auf Anhieb sah. »Ich warne Sie, Commander Brandis! Wagen Sie es nicht, sich an mir zu vergreifen. Meine Rache wird fürchterlich sein.«
    Ich trat in die Kabine und sah mich um. Gleich darauf überkam es mich wie eine Lähmung. Auf Hass, auf Widerstand, selbst auf den letzten verzweifelten Versuch, mich zu bestechen, war ich gefasst. Ich war entschlossen, falls es Schwierigkeiten bei der Festnahme geben sollte, ohne Zögern von der Waffe Gebrauch zu machen. Bei all dem hatte
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