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Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht

Titel: Weltraumpartisanen 11: Operation Sonnenfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Ihren letzten Worten direkt den Atem verschlagen."
    Meine Empfindungen waren zwiegespalten. Ich hatte zwar unser Gesicht gewahrt, doch einer vertrauensvollen, kollegialen Zusammenarbeit hätte ich zweifellos den Vorzug gegeben.
    Neben mir pfiff Captain Romen mit gespitzten Lippen ein altes, neuerdings wieder populäres Zigeunerlied vor sich hin:
    „Mach dir nichts draus!
    Mal wird es besser werden... "
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    5.
    Die Wohnbaracke enthielt außer einer nüchtern gehaltenen Kantine mit dem unvermeidlichen Kaffeespender einen großen gemeinsamen Schlafraum, in dem sich meine Männer einquartiert hatten. Für mich war ein eigenes kleines Zimmer reserviert, drei mal drei Meter groß, das aufgrund seiner nachgiebigen Wände respektlos ,die Gummizelle' genannt wurde. In dieser Gummizelle richtete ich mich ein. Wie lange würde sie mir Heimstatt sein? Ich verbot es mir, darüber nachzudenken.
    Nachdem ich mich erfrischt hatte, begab ich mich hinüber in die Zentrale. Dort herrschte um diese Zeit bereits Hochbetrieb. Lieutenant Torrente saß hinter dem Pult und rief nacheinander die einzelnen Stationen. Die Zentrale glich einem überdimensionalen Computer. Lautsprecher quakten ihre Durchsagen, Aggregate summten, überall blinkten bunte Lichter. Auf den Monitoren war die angestrahlte leere Verladerampe zu sehen. Auf einer Projektionswand leuchtete die von Lieutenant Stroganow errechnete Sonnenbahn der Najade. Später, wenn alles nach Plan verlief, würde diese Grafik überlappt werden von den eingespeisten Signalen der den Flug verfolgenden Radarstation. Von der Werft her wehte das fauchende Dröhnen eines zündenden Triebwerks. 00.01 Uhr Ortszeit.
    Die Najade wurde von der Werft zur Verladerampe überführt: ihre letzte bemannte Reise.
    Ich trat hinaus.
    Über dem Kilimandscharo war der Mond aufgegangen. Deutlich erkannte ich die beiden hochaufragenden Gipfel. Der Himmel war ohne eine einzige Wolke. Afrikanische Nacht: lau und voller Duft. Irgendwo protestierte ein Nachtvogel mit schrillem Schrei gegen den ruhestörenden Lärm, der sich Zivilisation nannte. Wie mochte es früher, noch vor hundert Jahren, zu nächtlicher Stunde an diesem Ort zugegangen sein - damals, als hier noch die Elefanten zogen und die Löwen jagten?
    Ein Paradies - vom Menschen zerstört.
    Ich empfand einen Anhauch von Wehmut. Die Luft begann zu vibrieren. Über dem Werftgelände schien der Himmel in Flammen zu stehen. Die Najade hob ab.
    Ich blickte auf den mächtigen Berg und bedauerte es, daß er mein Feind sein mußte. War er das überhaupt? Der eigentliche, wirkliche Feind existierte nicht mehr. Er hatte längst für immer die Augen geschlossen. Aber seine Sünden waren auf der Erde zurückgeblieben. Und uns, den Lebenden, oblag es, mit seinem Erbe fertig zu werden.
    Falls Ferrington recht hatte, standen neue, starke Erdbeben bevor.
    Es mochte sein, daß Ostafrika davon nicht betroffen sein würde.
    Es mochte aber auch sein, daß jeder Tag, jede Stunde ins Gewicht fielen. Wenn dieser Berg aufbrach -
    - die menschliche Phantasie war zu armselig, um sich die Folgen auszumalen.
    Durch die dünnen Gummiwände der Baracke hindurch hörte ich die Stimmen des Najade-Piloten und Captain Romens.
    „Frage an Zentrale: Wie ist die Verständigung?"
    „Ich höre Sie laut und deutlich, Najade. Sie stehen jetzt halbwegs über dem Landepunkt. Ihre Höhe beträgt dreihundertfünfzig Meter. Gehen Sie jetzt auf Kurs dreihundertzweiundzwanzig Grad, auf Kurs drei-zwo-zwo."
    „Roger, Zentrale. Ich gehe auf drei-zwo-zwo."
    „Langsam, Najade. Niemand hat Ihnen gesagt, daß Sie um die Welt fliegen sollen! Korrigieren Sie mit eins-vier-zwo, aber hübsch langsam!"
    „Roger, ich berichtige mit eins-vier-zwo."
    „Stop, stop, stop! Das genügt. Kommen Sie jetzt 'runter."
    „Roger, Zentrale, ich gehe langsam abwärts."
    „Das reicht, Najade. Sie befinden sich jetzt zwanzig Meter über Grund, aber nicht exakt über dem Landepunkt. Schieben Sie um sechs Meter auf Kurs neunsieben."
    „Roger. Ich schiebe auf neun-sieben."
    „Noch etwas, noch etwas, noch etwas... stop! 'runter mit Ihnen, Sie trauriger Luftakrobat."
    „Roger, ich setze auf... Ich habe aufgesetzt."
    „Triebwerk aus! Alles okay. Und nichts für ungut, Meister."
    „Es war mir eine wahre Freude, Ihre Stimme zu hören. Mit so viel Gold in der Kehle sollten Sie unbedingt im Ballett auftreten."
    Das übliche kaltschnäuzige Gefrotzel. Die Männer alberten ihre Nervosität hinweg.
    Einer von unseren Helikoptern

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