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Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 12: Alarm für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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alten Tage mit den Quacksalbern intim! Das hat schon die stärksten Naturen unter die Erde gebracht.“
    Ein Scherz - das war das letzte, was ich von ihm hörte.

8. Harris-Report
    Das Schiff, das dazu bestimmt war, mitsamt einer mitgeführten Sprengladung im Krater zur Explosion gebracht zu werden - ein alter SK Alpha V stand in einer Höhe von rund 21000 Metern regungslos über dem in glühende, dampfende Lava gehüllten Massiv des Kilimandscharo.
    Die Sicht war besser als erhofft. Seit dem frühen Morgen wehte ein mäßiger Wind, der die aus dem Schlund aufsteigende Rauchfahne nach Nordwesten abdrängte.
    Das Bild, das sich den vier Männern im Schweren Kreuzer bot, war chaotisch: eine deformierte, zur schwarzen Wüste gewordene Landschaft, in deren Mittelpunkt ein höllisches Feuer lohte. Wohin der Blick auch schweifen mochte: alles pflanzliche und tierische Leben war erloschen.
    Ein leises Zittern rann durch das Schiff, als es von der Druckwelle einer neuen gewaltigen Eruption getroffen wurde. Einige Minuten lang schien das ganze Massiv in Flammen zu stehen. Die Gesichter der Männer im Cockpit waren rötlich überhaucht.
    Ebenso unvermittelt, wie der Schlund sich aufgetan hatte, tat er sich wieder zu. Die Feuersäule fiel in sich zusammen.
    Der Navigator drückte die Stoppuhr. Der Sekundenzeiger setzte sich in Bewegung und begann zu kreisen.
    John Harris’ Blick richtete sich auf den Piloten; er studierte diesen, während dieser stumm und konzentriert den Berg studierte, in den er an einem der nächsten Tage hineintauchen würde.
    Es ist völlig sinnlos, die Sprengladung - sei es durch Abwurf einer Bombe, sei es durch das Einfliegen eines unbemannten Schiffes - im Mittelpunkt des Kraters zur Detonation zu bringen. Der einzige erfolgversprechende Punkt befindet sich im Inneren jenes Spaltes, der sich an der Ostflanke des Kraters, ca. 300 m über der Sohle, hinzieht. Dieser ist, wie die Aufnahmen belegen, groß genug, ein Schiff, das in ihn einfliegt, aufzunehmen.
    Der von Professor Aksakow bezeichnete Spalt war deutlich wahrzunehmen: eine langgestreckte Rauchbank unter einem drohenden, pechschwarzen Überhang.
    Um in diesen Spalt einzufliegen, mußte man fast bis hinab auf die Talsohle tauchen, dann eine halbe Aufwärtsspirale beschreiben und sodann, unmittelbar vor der Kraterwand, in den Horizontalflug übergehen. Im Spalt selbst mochte es dann mit einiger Geschicklichkeit und Kaltblütigkeit möglich sein, das Schiff abzufangen, wieder aufzurichten und korrekt zu landen. Die Besatzung brauchte, sobald dies getan war, nur noch in das Dingi überzusteigen und sich aus dem Staube zu machen: falls sie noch dazu kam.
    Harris’ aufmerksamen Blicken entging nicht, daß sich auf Monniers Stirn feine Schweißperlen zu bilden begannen; aber ebensowenig entging ihnen, daß Monniers Bewegungen nichts von ihrer gewohnten Ruhe einbüßten.
    Monnier - stellte Harris fest - hatte seine Nerven gut in der Hand; er erlaubte es der Angst nicht, von ihm Besitz zu ergreifen.
    Der Berg hatte seine Ruhepause beendet. Eine neuerliche Lohe schoß schwefelgelb himmelwärts.
    Der Navigator las den Zeigerstand der Stoppuhr ab:
    „Vier Minuten elf Sekunden.“
    Harris nickte.
    „Das müßte reichen.“
    Monnier gab keine Antwort. Er fuhr fort, den Berg zu fixieren.
    Harris sagte: „Das ist doch wohl auch Ihre Meinung, Commander?“
    Monnier zuckte zusammen. „Sir?“
    „Ich sagte“, wiederholte Harris geduldig, „das müßte reichen.“
    Monnier fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    „Ja, Sir“, bestätigte er, „das müßte reichen. Wollen Sie noch mehr sehen?“
    „Sie?“ fragte Harris.
    Monnier zog den Kreuzer in die Höhe. „Ich habe fürs erste genug.“
    Der Flug zum Camp der Pioniere verlief ohne besondere Vorkommnisse. Erst unmittelbar vor der Landung, knapp über dem Erdboden, meldete der Navigator das Vorhandensein einiger fliegender Objekte. Monnier nahm die Meldung mit knappem Dank entgegen, ohne sich durch sie zu irgendwelchen Konsequenzen veranlaßt zu sehen. Harris, dem es darum ging, sich mit der Situation vertraut zu machen, runzelte die Stirn. Eine Minute später setzte der schwere Kreuzer auf: Monnier hatte ihn auf den mit einem Kreuz markierten Landeplatz am Rande des Pioniercamps dirigiert.
    Das knappe, präzise Manöver unterstrich die besonderen Qualitäten des nur vierzehn Meter hohen, kompakten Veteranen der Raumfahrt. Von der Strategischen Raumflotte ursprünglich für die

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