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Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde

Titel: Weltraumpartisanen 13: Countdown für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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nahtlos ineinander über.
    Der MOB reagierte wie ein Infanterist im Gefecht. Er machte einen blitzschnellen Satz in seitlicher Richtung - und der energieträchtige Lichtfinger schoß an ihm vorüber und schlug aufflammend ein scheunentorgroßes Loch mit geschwärzten Rändern in das Erdgeschoß des Central Town Building. Aus der Wunde drangen Rauch und Feuer; das Inventar stand in Flammen.
    Die nächste Reaktion des MOBs war nicht minder verblüffend. Sie entsprach der überraschenden Kehrtwendung eines Revolverkämpfers aus der Zeit des Wilden Westens, der sich zunächst einmal der Gefahr im Rücken entledigte.
    Statt sich weiter um den Kaiman zu kümmern, der ihn bedrängte, machte der MOB mit einer kreiselnden Bewegung kehrt und stürzte sich auf jenen zweiten Angreifer, der soeben aus den Rhododendronbüschen hervorbrach. Das geschah mit einer solchen Vehemenz, daß der Besatzung des Kaimans kaum Zeit blieb, sich auf die urplötzliche Umkehrung der Situation einzustellen. Eben noch Jäger, waren sie nun auf einmal die Gejagten und Angegriffenen.
    Auf kürzeste Distanz eröffnete der Kaiman das Feuer. Was sich, binnen kürzester Frist, aus seinen Rohren an konzentrierter Energie entlud, hätte ausgereicht, eine mittlere Stadt in Schutt und Asche zu legen. Und dieses Feuer traf. Der MOB, immer wieder getroffen, schüttelte sich; einen Atemzug lang war fast der gesamte Turm eingehüllt in Flammen.
    Die Flammen erstarben; nichts deutete darauf hin, daß der MOB unter der Einwirkung dieses Beschüsses ernsthafte Verletzungen davongetragen hätte. Zielstrebig behielt er seinen Kollisionskurs bei.
    Ich traute meinen Augen nicht. Der Kaiman galt als die gefährlichste Bodenwaffe der EAAU - von den VOR, die ihm nichts Gleichwertiges entgegenzustellen hatten, zu Recht gefürchtet.
    Und dieser MOB widerstand seinem Beschuß!
    Der Kaiman, die drohende Kollision vor Augen, versuchte, sich aus der Gefahrenzone zu manövrieren. Es war bereits zu spät. Die Greifer des MOBs packten ihn, hoben ihn auf und warfen ihn auf den Rücken - kaum anders, als wie ein Kind einen Mistkäfer auf den Rücken dreht. Danach, als das getan war, tasteten sie nach dem unteren Luk und rissen es auf.
    Das hatte nichts mehr zu tun mit mechanischem Verhalten. Auf ähnliche Weise mochten in Urzeiten die gewaltigen Saurier miteinander gekämpft haben - nur daß ihnen dabei zweifellos gefehlt hatte, was diese Szene so grauenhaft machte: das vorbedachte Handeln.
    Neben mir hörte ich Harris halblaut stöhnen: „Mein Gott - das darf doch nicht sein!" Selbst er, der menschliche Regungen im allgemeinen zu zeigen vermied, befand sich an den Grenzen der Selbstbeherrschung.
    Dazu gab es wahrhaftig Grund. Es geschah und ließ sich nicht verhindern.
    Der MOB hob den aufgesprengten, wehr- und hilflosen Kaiman an -es sah aus, als umklammerten seine klobigen Greifer eine geöffnete Konservendose -, und zugleich fuhr mit einer raschen, zuckenden Bewegung einer seiner Saugrüssel in das Luk.
    Irgend etwas in mir gefror zu Eis.
    Ich wünschte mir, blind zu sein, um das Schreckliche nicht länger mit ansehen zu müssen; nichtsdestoweniger vermochte ich den Blick nicht von der Kampfstätte zu lösen.
    Der Angreifer war außer Gefecht gesetzt. Der MOB ließ ihn achtlos fallen und warf sich erneut herum; seine Greifer ruckten in die Höhe wie die angewinkelten Arme eines angreifenden Boxers.
    Der zweite Kaiman ließ es auf einen Nahkampf gar nicht erst ankommen. Aus allen Rohren feuernd, trachtete er danach, sich mit eingelegtem Rückwärtsgang in Sicherheit zu bringen. Der MOB stürmte hinter ihm her. Wieder schüttelte er sich unter der Wucht der Treffer, die ihn mit einem wahren Feuersturm überzogen, doch auch diesmal schien er keinen ernsthaften Schaden zu nehmen.
    Und wieder geschah etwas Erstaunliches:
    In eben der Sekunde, als sich die Greifer des MOBs auch um diesen zweiten Kaiman schlossen, um ihn auf den Rücken zu werfen, ließen sie auch wieder los. Drei, vier Herzschläge lang; verharrte der MOB im Zustand völliger Untätigkeit - einem gepfiffenen Hunde vergleichbar, der sich auf Anhieb nicht zwischen Lust und Gehorsam zu entscheiden weiß; danach drehte er abrupt ab und entfernte sich.
    Der Kaiman rührte sich nicht. Wahrscheinlich brauchten die darin befindlichen vier Männer erst einmal Zeit, um sich von ihrem Schrecken zu erholen. Es mochte auch sein, daß die Energiekammern leer waren.
    Harris seufzte. Als er schließlich den Mund auftat, klang seine

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