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Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars

Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars

Titel: Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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mir eine gesprochene Botschaft mit auf den Weg gegeben. Nun drückte ich auf den Knopf, und die Kassette fuhr ab. Teodorescus beschwörende Stimme erklang: »Männer der Medusa! Ich bitte inständig um Ihre Aufmerksamkeit für das, was ich Ihnen jetzt mitzuteilen habe. Der Auftrag, den ich als amtierender Präsident der EAAU in Ihre bewährten Hände gelegt habe, ist von größter Wichtigkeit. Lassen Sie sich erklären, worum es geht …«
    Die Botschaft des Ministers tat ihre Schuldigkeit. Die Männer fühlten sich persönlich angesprochen. Das aufsässige Feuer in ihren Augen erlosch. Sie lauschten mit angehaltenem Atem.
    Im wesentlichen wiederholte der Minister die Argumente, die er und Major Saporski mir gegenüber bereits vorgebracht hatten. Er schilderte die Notwendigkeit, das Warren-Center auf dem Mars zum Einstellen der FLOB-Produktion zu veranlassen, ohne daß es dabei zu neuerlichen Komplikationen kam, und begründete die gewählte Form der persönlichen Kontaktaufnahme. Im Anschluß daran bat er um Verständnis für die strikte Geheimhaltung des Unternehmens. Er schloß mit den Worten: »Ich zweifle keine Sekunde daran, daß Sie, meine Herren, auch diesmal nicht zögern werden, der Stimme Ihres Gewissens zu folgen und Ihre Pflicht zu tun gegenüber Ihrem bedrohten Land und gegenüber der Humanität.«
    Die Stimme des Ministers verklang; das Band schaltete sich ab. Eine Minute lang war es völlig still in der Messe; nur das gedämpfte Summen der Aggregate war zu hören. Schließlich riß sich Sergeant Caruso die dunkelblaue Mütze vom Kopf.
    »Mann!« sagte er. »Das ist ein verdammt dicker Hund, Sir. Glauben Sie, wir werden’s mit diesen automatischen Mistviechern zu tun bekommen?«
    Der Bann war gebrochen, die Stimmung an Bord gerettet. Die Männer waren wieder bereit, ihr Bestes zu geben. Die ersten Zigaretten glommen auf.
    In der Luft lag noch immer Sergeant Carusos Frage. Sie erheischte eine Antwort: klipp und klar.
    »Ich hoffe nicht«, erwiderte ich. »Doch wenn – dann heißt es für uns: die Beine in die Hand nehmen und rennen, rennen, rennen.«
    Ich wandte mich an Captain Romen. Dieser suchte nach Worten. »Sir, ich konnte nicht ahnen –«
    Ich kam ihm zu Hilfe, indem ich ihm die fällige Entschuldigung von den Lippen abschnitt: »Schon gut, Captain. Jetzt wissen Sie’s. Ich schlage vor, daß wir jetzt zu den Einzelheiten übergehen.«
    Captain Romen nickte. Er war wieder er selbst: ruhig, selbstbewußt und kühl.
    »Ich habe da in diesem Zusammenhang ein paar Fragen, Sir.«
    »Raus damit!« sagte ich. »Das gilt auch für alle anderen. Mehr denn je sitzen wir alle in einem Schiff.« 
    Captain Romen blickte mir fest in die Augen.
    »Was wissen wir über diese FLOBs, Sir?«
    Eine berechtigte Frage. Wir steuerten einem Gegner entgegen, mit dem sich noch nie zuvor ein bemanntes Schiff gemessen hatte.
    »Nur das, was Professor Warren seinerzeit bekanntgegeben hat: verbesserte Taurus-Zerstörer mit implantierten menschlichen Gehirnen aus dem afrikanischen Schrottarsenal – davon nicht ein einziges mit weniger als IQ 140.«
    Captain Romen überlegte. Dann fragte er: »Bewaffnung?«
    »Konventionell und KU.«
    Captain Romen schien zu plaudern, als er die Bilanz zog: »Schnell, intelligent und bis an die Zähne bewaffnet – ein bißchen viel auf einmal, Sir. Was würde wohl im Ernstfall unser Kampfcomputer dazu sagen?«
    Ich sah hinüber zu Lieutenant Stroganow. Der Sibiriak wiegte den Kopf.
    »Ich würde es ungern herausfinden, Captain«, brummte er. »Wirklich höchst ungern.«
    Er sprach mir aus der Seele. Die Erinnerung an den verschmorten SPARTAKUS-Computer war hartnäckig. Ein einziger FLOB war mindestens so bösartig und gefährlich wie ein ganzes Regiment MOBs, dem man praktisch mit leeren Händen entgegentrat.
    Ich beeilte mich, die düstere Vision, die Lieutenant Stroganow heraufbeschworen hatte, aufzuhellen: »Gentlemen, wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen. Solange wir unser kleines Spielchen weiterspielen und uns als das benehmen, was wir dem äußeren Anschein nach sind, das schnelle Kurierschiff Sagitta , haben wir halbwegs gute Karten.«
    Was gesagt werden mußte, war gesagt. Die Männer wußten nunmehr, woran sie waren. Fortan durfte ich auf sie zählen. Die letzten Befehle konnten erteilt werden.
    »Lieutenant Mercier!«
    »Sir?«
    »Für den Funkverkehr gilt fortan einzig und allein das Rufzeichen der Sagitta . Klar?«
    Lieutenant Mercier neigte den Kopf. »Klar,

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