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Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars

Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars

Titel: Weltraumpartisanen 14: Kurier zum Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Schreiben, das mich als persönlichen Kurier des amtierenden Präsidenten auswies. Eine Aura der Zuverlässigkeit umschwebte ihn. Ich versuchte, ihn einzuschätzen: ein Offizier ohne politischen Ehrgeiz, alles andere als weltgewandt – dafür jedoch mit einem gesunden Menschenverstand ausgestattet und durch und durch ehrlich. Wahrscheinlich war dieses Kommando, das er auf dem Mars innehatte, bereits der Gipfel seiner Karriere. In die schillernde Versuchung, den staubigen Kampfanzug einzutauschen gegen eine maßgeschneiderte Stabsuniform, würde er wohl nie gelangen.
    Ich sah mich um. Die Festung machte einen soliden Eindruck. Tief in das Marsgestein hineingesprengt, erstreckte sie sich über nahezu einen Quadratkilometer. Die Zentrale war ein nüchternes Gewölbe mit elektrischer Beleuchtung. Die Luft hatte den üblichen metallischen Beigeschmack einer im geschlossenen Kreislauf wirkenden Ozonerie. Beherrschendes Element war das Gefechtspult: ein elektronisches Fenster mit eingeblendeten Symbolfiguren und wechselnden Zahlenkolonnen.
    Der Major räusperte sich und hob den Kopf.
    »Nun, Commander«, sagte er, »ich habe nicht vor, Sie des Empfangs wegen, der Ihnen bereitet wurde, um Entschuldigung zu bitten. Und wenn Sie der Präsident in Person gewesen wären – die peinliche Prozedur wäre Ihnen nicht erspart geblieben.« Major Bodley reichte mir die Hand. »Wie gesagt, Commander, ich bitte Sie nicht um Entschuldigung. Vielmehr setze ich voraus, daß Sie Verständnis für die von mir getroffenen Maßnahmen zeigen.«
    Er gefiel mir immer mehr: ein selbständig denkender Offizier, dem nichts ferner lag, als sich von seiner Verantwortung zu drücken.
    »Mit anderen Worten«, erwiderte ich, »wir können jetzt zur Tagesordnung übergehen, Major?«
    Major Bodley deutete flüchtig auf eine Gruppe von Feldstühlen.
    »Nehmen Sie Platz, Commander, und schießen Sie los. Meine Informationsmöglichkeiten waren in den letzten Wochen recht eingeschränkt – praktisch gleich Null.«
    In der nächstfolgenden halben Stunde erstattete ich Bericht. Dann und wann stellte Major Bodley eine gezielte Frage, im wesentlichen jedoch beschränkte er sich darauf, mir zuzuhören.
    Ich schilderte den Ablauf des Chemnitzer-Putsches, den Untergang der Regierung in den Trümmern von Metropolis, das schmähliche Ende der Rebellen im Zusammenhang mit der überraschenden Meuterei der Psychomechanismen und die noch immer nicht vollends gebannte Gefahr, die von den aufständischen MOB-Horden ausging. Schließlich kam ich auf den eigentlichen Anlaß meines Kurierfluges zu sprechen: auf die FLOBs und die Vorgänge im Warren-Center. An dieser Stelle meines Berichts geschah es noch einmal, daß der Major mich unterbrach.
    »Heißt das – gegen die FLOBs ist unsere Strategische Raumflotte machtlos?«
    Ich beeilte mich, die Tatsachen in das rechte Licht zu stellen.
    »Die Bedrohung ist zwar gewaltig, aber die Strategische Raumflotte ist der Ansicht, daß sie die Raumherrschaft früher oder später in vollem Umfang zurückgewinnt –vorausgesetzt, die FLOB-Produktion wird umgehend eingestellt.«
    Nun, da dies, weswegen ich die lange Reise unternommen hatte, ausgesprochen war, verspürte ich auf einmal die lähmende Müdigkeit. Ich war am Ziel; ich hatte meine Pflicht erfüllt und die Botschaft, die man mir auf den Weg gegeben hatte, überbracht. Etwas wie innerer Frieden übermannte mich. Endlich durfte ich es mir leisten, der Erschöpfung nachzugeben und mich in den dunklen Abgrund des Schlafes fallen zu lassen, in dem alle Gedanken ein Ende halten – auch jener an Ruth O’Hara.
    Die Botschaft war überbracht. Alles weitere lag in den breiten, schwieligen Bauernhänden von Major Bodley; ich hatte nichts mehr damit zu tun.
    Major Bodleys Stimme scheuchte mich wieder hoch. Wie ein gleißender Scheinwerferstrahl, vor dem es kein Entrinnen gibt und gegen den kein Augenschließen hilft, brach sie in meine friedvolle Dunkelheit.
    »Man erwartet also von mir, daß ich das Warren-Center schließe, Commander?«
    Ich rang mir die Antwort ab.
    »Ganz recht, Major. Das ist Ihre Aufgabe.« 
    Die Faust des Majors krachte auf das Pult.
    »Für was, zum Teufel, hält man mich? Für allmächtig? Haben Sie die patrouillierenden MOBs gesehen?«
    Meine Zunge war zu schwer und zu schläfrig; ich begnügte mich mit einem Kopfnicken.
    Der Major brüllte: »Das, Sir, ist der Stand der Dinge. Die MOBs sind Ihnen zuvorgekommen. Das Warren-Center ist längst in ihrer Hand. Mir

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