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Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000

Titel: Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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hervorbrechen, um ihr den Garaus zu machen. Bis dahin mochten noch lange Stunden vergehen; ebenso konnte es im nächsten Augenblick eintreten.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo die Burschen stecken ?«
    »Ich sah nur eine flüchtige Bewegung, Sir .«
    Die Ratmen waren listenreiche Buschkrieger - und wahre Meister in der Kunst des Schleichens.
    »Hier können wir nicht bleiben, Lieutenant. Früher oder später fallen sie über uns her .«
    Lieutenant Torrente nickte.
    »Wir könnten versuchen durchzubrechen - aber ich glaube nicht, daß wir weit kommen würden, Sir«
    »Keine zehn Schritt !« bestätigte ich. »Wir werden uns wohl oder übel im Bürohaus verschanzen müssen. Der Eingang ist leicht zu verteidigen .«
    Lieutenant Torrente machte schmale Augen.
    »Sir«, gab er zu bedenken, »das Bürohaus ist die reinste Rattenfalle. Wenn die Burschen es auf eine Belagerung ankommen lassen, sind wir darin festgenagelt .«
    »Besser festgenagelt als tot«, gab ich zurück. »Auf jeden Fall gewinnen wir auf diese Weise Zeit für den nächsten Schritt. Kommen Sie !«
    Ich sprang auf und rannte in das Gebäude zurück. Lieutenant Torrente folgte mir.
    Hinter uns erhob sich wildes Geschrei. Zwei, drei Pfeile schlugen gegen die Wand, ohne uns zu treffen. Wir zogen die Tür zu. Sie klemmte.
    Auch mit vereinter Anstrengung blieb es unmöglich, sie völlig zu schließen. Immerhin bot sie Schutz vor den Pfeilen, und wer immer versuchen sollte, durch sie in das Gebäude einzudringen, mußte mit meinem Schürhaken rechnen.
    Eine gute Stunde verrann, ohne daß sich draußen etwas regte. Wir befanden uns zwar vorerst in Sicherheit, dafür jedoch hatten wir unsere Bewegungsfreiheit eingebüßt. Zwei, drei Tage lang mochten wir es, wenn wir abwechselnd wachten oder schliefen, auf diese Weise aushalten, doch schließlich mußten Hunger und Durst uns hinaustreiben. Die Ratmen wußten dies; sie brauchten nur faul im Schatten zu liegen und abzuwarten. Lieutenant Torrente hatte geschwiegen; nun räusperte er sich und bemerkte:
    »Sir, ich glaube, wir sollten etwas unternehmen, bevor es dunkel wird. Es sind nur ein paar Mann .«
    Auch ich war zu der Überzeugung gelangt, daß wir handeln mußten , bevor sich die Gewichte vollends zu unseren Ungunsten verschoben. Die Frage war nur: wie? Ich war Testpilot; unter den Sternen kannte ich mich aus; doch noch nie in meinem Leben hatte ich es zu tun gehabt mit dem Gesetz der Vorzeit.
    »Mir wäre wohler«, gab ich zurück, »wenn ich mindestens wüßte , wo diese Burschen stecken .«
    »Ich werde mich darum kümmern, Sir .«
    »Auf keinen Fall. Wenn jemand den Kopf hier heraussteckt, dann werde ich das sein .«
    Als Commander war ich verantwortlich, und wenn es darum ging, die Haut zu Markte zu tragen, hatte ich der erste zu sein. So hatte ich es gelernt, und so hatte ich es ein Leben lang getan.
    Lieutenant Torrente ließ sich nicht beirren. »Sir«, widersprach er, »Sie sind ein hervorragender Commander -unter den Sternen. Ihre Aufgabe besteht darin, die Kronos heimzuführen zur Erde. Das hier jedoch ist... Indianerarbeit.«
    Wirklich, er hatte recht . Hier galten andere Regeln, galt nicht der Rang, sondern der bessere Mann. Inzwischen hatte ich Lieutenant Torrentes verborgene Fähigkeiten kennen- und schätzengelernt . Für eine Patrouille wie diese war er ohne Zweifel der richtige Späher.
    »Was haben Sie vor, Lieutenant ?«
    Er zeigte mir die blinkenden Zähne.
    »Ich werde es mit einem alten Yaquitrick versuchen, Sir. Wetten, daß die Burschen davon keineAhnung haben ?«
    Er huschte davon. Als er zu mir zurückkehrte, trug er ein zusammengerolltes Telefonkabel in der Hand.
    »Sir«, sagte er, »ich muß diesen Ausgang benutzen - aber Sie müssen mir dabei helfen. Schlagen Sie ein paar Scheiben ein, machen Sie Lärm! Hauptsache, Sie lenken die Aufmerksamkeit dieser Burschen von mir ab.«
    »Und danach?«
    Lieutenant Torrente wog das schwere Messer in derHand . »Ich kenne die Zukunft nicht, Sir, Aber wir müssen zurück zu unseren Leuten .«
    Ich rannte ins Archiv, ergriff einen Büroschemel und machte mich an das Zertrümmern der Fenster. Das Glas war dick und widerstandsfähig. Eine Weile war ich damit beschäftigt. Es machte einen Höllenlärm.
    Als ich mich unterbrach, brauchte ich nicht lange zu warten: Von irgendwoher ertönte Lieutenant Torrentes Stimme. »Das reicht, Sir. Sie können 'rauskommen .«
    Lieutenant Torrente stand winkend im Dickicht.
    »Zwei Mann !« sagte er, »Wir haben

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