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Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille

Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille

Titel: Weltraumpartisanen 18: Sirius-Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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auf jeden Fall schneller als jeder Pagode.«
    »Beträchtlich schneller?«
    »Das möchte ich doch bestätigen, Sir, wenn ich auch nicht glaube, daß er mit uns Schritt halten kann.«
    »Haben Sie den Antrieb bereits identifiziert?«
    »Noch nicht, Sir.«
    »Tun Sie das. Machen Sie eine Analyse.«
    »Das kann zwei Minuten dauern, Sir.«
    »Wir warten.«
    Major Degenhardt ließ die Taste los und drehte sich um. Seebeck blickte flüchtig in ein Paar glänzender Augen.
    »Nun, was sagen Sie dazu, Commander? Das ist er. Wir haben ihn.«
    Commander Brandis machte auf Seebeck plötzlich den Eindruck eines vereinsamten Nüchternen unter lauter Betrunkenen. Ernüchternd wirkte auch seine Antwort: »Ich stelle nicht in Abrede, Major – das könnte er sein.«
    Major Degenhardts geballte Faust krachte auf das Pult.
    »Er ist es. Wetten, daß er’s ist? Ein verdammtes Schlitzauge, das nach Lust und Laune wildert! Ein stinkender Rochen auf Raubkurs!«
    Der Lautsprecher knackte. Lieutenant Koslowski sagte: »RC – Brücke. Sir, das Ergebnis der Analyse. Nuklearer Antrieb.«
    »Roger, RC.«
    Major Degenhardt strahlte und drückte die nächste Taste.
    »Kartenhaus – Brücke. Bereiten Sie alles vor für eine computergesteuerte Verfolgung.«
    Die Stimme von Lieutenant Wilberforce ließ sich vernehmen.
    »Aye, aye, Sir. Computergesteuerte Verfolgung. Ich programmiere.«
    Major Degenhardt fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    »FK – Brücke. Wir wollen dem Rochen noch eine Chance geben. Folgender Funkspruch: ›SK Invictus an VOR-Objekt im Sperrgebiet Uranus. Erstens: Geben Sie sich zu erkennen! Zweitens: Drehen Sie bei zum Zwecke der Überprüfung. Einer unserer Offiziere kommt zu Ihnen an Bord. Drittens: ›Widerstand wäre zwecklos!‹ … Haben Sie notiert?«
    »Aye, aye, Sir. Der Funkspruch geht raus.«
    Seebeck schluckte. Die Entscheidung stand unmittelbar bevor. Der Eindringling war gestellt. Wenn er jetzt nicht klein beigab, war es nur eine Frage der Zeit, bis die überlegenen Waffen der Invictus das letzte Wort sprachen. Der Rochen hatte um sich nichts als leeren Raum; nirgendwo bot sich ihm ein rettendes Schlupfloch. Gewiß, er konnte versuchen, sein Heil in der Flucht zu suchen – doch weit würde er kaum kommen. Die asiatischen Maschinenbauer waren Meister auf dem Gebiet der Nukleartechnik. Vor einem protonengetriebenen Schweren Kreuzer mußte ihre Kunst kapitulieren.
    Lieutenant Demnitz meldete sich.
    »Sir, der Funkspruch ist raus. Keine Antwort.«
    »Roger, FK. Wir haben uns an die Regeln gehalten – das genügt.«
    Major Degenhardt rief das NC.
    »Kartenhaus – Brücke. Frage: Trifft meine Beobachtung zu – daß der Rochen seinen Kurs ändert?«
    Lieutenant Wilberforce bestätigte: »So ist es, Sir. Das VOR-Schiff hat soeben abgedreht und beschleunigt. Es flüchtet mit Kurs annähernd Albireo.«
    »Roger, Kartenhaus. Wir nehmen computergesteuerte Verfolgung auf.«
    Seebeck dachte an den schweren Kampfcomputer im RC, dessen Funktion Lieutenant Koslowski ihm unlängst erklärt hatte. Mit Lichtgeschwindigkeit koordinierte das Gerät die von ihm gemessenen Bewegungen eines anderen Schiffes mit denen der Invictus. Andererseits – falls auch der Rochen über einen gleichwertigen Computer verfügte? Die VORs waren schließlich keine Anfänger. Vor allem die Japaner galten in Fachkreisen als hervorragende Elektroniker. Was also dann?
    Seebeck entsann sich, eine ähnliche Frage gestellt zu haben. In diesem Fall, hatte Lieutenant Koslowski ihm erklärt, entschiede das überlegene Triebwerk – und letztlich, im Gefecht, das schwerere Waffensystem.
    Seebecks Überlegungen brachen ab. Eine ruhige Stimme, die sich bislang zurückgehalten hatte, die Stimme von Commander Brandis bemerkte wie beiläufig: »Major, bei allem Respekt – aber bevor Sie die Verfolgung aufnehmen, die uns gewiß einige Stunden oder gar Tage in Atem halten würde, hätte ich Sie gern gesprochen.«
    Major Degenhardt drehte sich nicht um. Seine Aufmerksamkeit galt dem auswandernden Lichtpunkt.
    »Ich höre, Commander.«
    Commander Brandis warf die Gurte ab.
    »Unter vier Augen, Major. Dürfte ich Sie für eine Minute zu mir bitten?«
    Major Degenhardt erstarrte. Er schluckte und preßte die Lippen aufeinander. Dann jedoch erhob er sich und verließ, gefolgt von Commander Brandis, das Cockpit.
    Seebeck fühlte sich unbehaglich. Er schwitzte. Lieutenant Stroganows Gesicht war eine verwitterte Maske. Seebeck war versucht zu fragen, was es mit

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