Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 19: Astropolis

Weltraumpartisanen 19: Astropolis

Titel: Weltraumpartisanen 19: Astropolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
herrschen.
    »Ich habe soeben mit dem Präsidenten gesprochen. Er stimmt mir zu, daß es jetzt nur noch darum gehen kann, mit Hilfe des impfunwilligen Teils der Bevölkerung überall auf Astropolis Widerstandsnester zu bilden und im übrigen darauf zu warten, daß die Strategische Raumflotte der EAAU uns entsetzt.«
    Einen Atemzug lang wußte ich nicht, was ich sagen sollte. Vierundzwanzig unersetzliche Stunden waren seit meinem Hilfsangebot auf der Plaza Humanitas ungenutzt vergangen. Der Major machte sich offenbar keine Vorstellung von den räumlichen Dimensionen, die sich mit diesen vierundzwanzig Stunden verbanden.
    Major Bold drängelte: »Commander, sind Sie noch dran?«
    Ich überzeugte mich davon, daß der Sprachspeicher mithörte. Falls ich einen Notruf absetzte, mochte die Aufzeichnung zur gegebenen Zeit meine Maßnahmen rechtfertigen.
    »Ich höre, Major. Wenn ich Sie recht verstanden habe …«
    Er fiel mir ins Wort: »Commander Brandis, im Einverständnis mit dem Präsidenten lege ich das Schicksal von Astropolis in Ihre Hand.«
    Das Gespräch war beendet.
    Was Major Bold von mir erwartete, war dies: daß ich wie der große Zauberer in den Zylinder griff und ein komplettes Raumgeschwader herauszog. Ich überdachte die Lage. Von Sekunde zu Sekunde wurde sie kritischer. An Entsatz von der Erde war aufgrund der Entfernung nicht zu denken. Auch die Venus kam nicht in Betracht.
    Ich hob den Kopf und blickte in das beherrschte Gesicht meines Navigators. Nur der Glanz in seinen Augen verriet, mit welcher persönlichen Anteilnahme er meiner Entscheidung entgegensah. Die Haltung, mit der er die Ungewißheit über Bellindas Schicksal trug, verdiente Respekt.
    »Lieutenant Wronski, wie lange würde es dauern, bis ein vom Uranus entsandtes Geschwader uns erreicht?«
    Der Uranus war die einzige Hoffnung. In der letzten Zeit hatte er den Patrouillen der Strategischen Raumflotte wiederholt als Landeplatz zum Zwecke des Überholens von Triebwerk und Material gedient. Es mochte sein, daß sich auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein paar schnelle Schiffe dort aufhielten.
    Lieutenant Wronski befragte den Computer.
    »Wenn es sich um ein Geschwader der Invictus- Klasse handelt, Sir – dann könnte es uns in etwa elf Tagen eingeholt haben.«
    Das deckte sich in etwa mit dem, was ich mir bereits im Kopf ausgerechnet hatte. Die Invictus- Klasse der Schweren Kreuzer, eine militärische Variante des expeditionserprobten Kronos- Typs, an Geschwindigkeit und Reichweite bisher unübertroffen, mochte es möglich machen. Den Aktionsradius eines Taurus -Zerstörers hatten wir seit wenigen Stunden hinter uns gelassen.
    Elf Tage. Elf lange Tage. Elf grauenvolle Tage unter dem Terror der Warrianer. Elf Tage – falls überhaupt …
    Ich drückte die Taste.
    »Lieutenant Mobuto, ich benötige eine Verbindung zum Strategischen Kommando Uranus.«
    Lieutenant Mobuto zögerte; er schien zu überlegen; schließlich bestätigte er: »Eine Verbindung zum Strategischen Kommando Uranus. Aye, aye, Sir. Ich glaube, ich könnte gerade noch Astrostat VII als Relais benutzen …«
    Lieutenant Wronski neben mir, der mitgerechnet hatte, nickte.
    »Allerdings, Sir – er wird sich beeilen müssen.«
    Die Bemerkung war nur für mich bestimmt. Lieutenant Mobuto war bereits an der Arbeit. Die interstellare Kommunikation war sein Fachgebiet: Man brauchte ihn nicht anzutreiben.
    Ich trat ans Fenster.
    Die Festung Astropol leistete noch immer Widerstand. Die TABs, die das Tor bearbeiteten, hatten sich verausgabt und zogen sich langsam zur fahrbaren Programmzentrale zurück, um daran ihre verbrauchte Energien zu erneuern. Frische, ausgeruhte TABs mit prall gefüllten Energiespeichern traten an ihre Stelle. Erneut hüllte sich die Szene in Rauch.
    Mein Blick fiel auf Gilbert Graham.
    Mitten auf dem Platz war ein offener Transporter aufgefahren, und Graham, im blütenweißen Kittel, stand auf der Plattform und sprach in einen handgroßen Verstärker.
    Ich stieß das Fenster auf.
    »… ich wiederhole. Alles, was hier geschieht, dient dem Heil der Menschheit, die sich auf Astropolis zusammengefunden hat. Wer sich uns Warrianern anschließt, hat nichts zu befürchten – ihm ist das ewige Leben gewiß. Wer sich uns jedoch widersetzt, wird gnadenlos vernichtet werden.«
    Hinter Graham hielt sich eine aus Ärzten, Heilgehilfen und Krankenschwestern zusammengesetzte Abteilung mit ihren Ambulanzen bereit. Das Rote Kreuz auf den Fahrzeugen war durch das Symbol der

Weitere Kostenlose Bücher