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Weltraumpartisanen 21: Blindflug zur Schlange

Weltraumpartisanen 21: Blindflug zur Schlange

Titel: Weltraumpartisanen 21: Blindflug zur Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Meldung bis morgen früh zurückzuhalten. Captain Harding hat da wieder mal Trabbel mit den Stabilisatoren, und jetzt nimmt er praktisch das halbe Schiff auseinander. Bloß auf keine Werft gehen, sagt er.«
    Captain Harding wußte, wovon er sprach. Die UGzRR-Flotte wurde auf den Werften der EAUU und der VOR keinesfalls mit Vorrang behandelt, und selbst auf den Reparaturrampen von VEGA-Metropolis waren Wartezeiten in der Regel nicht zu vermeiden. Captain Harding, ein alter Hase unter den Sternen, hatte mithin das Risiko auf sich genommen, die Überholung des internen Schwerefeldes mit Bordmitteln an Ort und Stelle vorzunehmen.
    Ich überlegte.
    Ein anderes Schiff, das sich in Marsch setzen ließ, war die Florence Nightingale unter Captain Romen. Sie stand auf DTM 831. Sie dort, wo sie gewissermaßen den Finger am Puls des Erde-Venus- und Venus-Mars-Transits hatte, wegen eines VNs für mehr als achtundvierzig Stunden abzuziehen, mißfiel mir. Auf dem gravitatorischen Knotenpunkt, den sie besetzt hielt, stellte sie für den gesamten Verkehr auf den EVE-und VMV-Routen ein Stück Sicherheit dar.
    Die Elsa Brandstroem stand nach einer Karambolage mit einem havarierten Versorger seit drei Wochen in New York zur Reparatur, und mit den beiden VOR-Kreuzern, der Mahatma Gandhi und der Rabindranath Tagore , war für den Job gleichfalls nicht zu rechnen; sie standen viel zu weit entfernt.
    McKims Stimme brach in meine Überlegungen. 
    »Ich habe für die Henri Dunant ein Computerprogramm erstellt, Commander. Sie könnten in achtunddreißig Stunden hin- und zurücksein.« 
    Ich hatte die Strecke bisher lediglich im Kopf überschlagen. Dabei war ich auf einundvierzig Stunden gekommen. McKims Rechnung war zweifellos zuverlässiger.
    Ich zögerte. Die Entscheidung lag bei mir. Achtunddreißig Stunden, um ein fragwürdiges VN zu überprüfen – darin steckte das Risiko, nicht greifbar zu sein, falls man anderswo wirklich benötigt wurde. Andererseits hatte auch am Anfang des Castor -Jobs – 18 Gerettete – ein VN gestanden.
    Die Erinnerung an die Castor gab den Ausschlag. 
    »In Ordnung, McKim. Ich übernehme das.« 
    Im FK der Raumnotwache lehnte sich Hua McKim erleichtert in seinem Sessel zurück. 
    »Tut mir aufrichtig leid, Commander.« 
    Er meinte, was er sagte. Dieser schlitzäugige Sohn eines schottischen Vaters, der als Diplomat in Korea nahezu ein Menschenleben zugebracht und dort auch geheiratet hatte, gefiel mir von Mal zu Mal besser. Für unsere Zusammenarbeit mit den VORs war er geradezu unentbehrlich. Mike Berger hatte mit ihm einen glücklichen Griff getan. 
    »Ein Problem, McKim.«
    »Ich höre, Commander.«
    »Ich stehe ohne Piloten da. Captain Smith liegt seit gestern Nachmittag mit Raumfieber im Krankenhaus. Wen können Sie mir anbieten?« 
    Über Las Lunas lief die gesamte Ablösung der Flotte. Meist gab es im Quartier drei oder vier UGzRR-Leute, die auf eine Reisegelegenheit zur Erde warteten oder darauf, von ihrem Kreuzer abgeholt zu werden. 
    McKim runzelte die Stirn.
    »Die Auswahl ist diesmal nicht eben groß, Commander. Ich könnte ihnen allenfalls Captess Kato geben.«
    Yodogimi Kato stammte aus Hiroshima – jener unglücklichen Stadt, mit deren Untergang im Jahre 1945 das atomare Zeitalter begann – und galt in VOR-Kreisen, wie ich wußte, als verdienstvolle Pilotin. Mit ihren schrägstehenden Mandelaugen sah sie aus wie eine japanische Porzellanpuppe. Doch das Geisha-Gesicht täuschte. Unter dem Porzellan bestand es aus hartem Stoff. 
    »In Ordnung, McKim«, erwiderte ich. »Schick sie zu mir.«
    Ich löste den Alarm aus, und während ich mich auf die Brücke begab, erwachte die Henri Dunant zum Leben. Die Crew beeilte sich, die Stationen zu besetzen. 
    Drei der Männer – Lieutenant Stroganow als Navigator, Lieutenant Levy als FK und der schwarzhäutige Lieutenant Xuma – waren unter mir auch früher schon geflogen. Was sie bewogen hatte, mir zur UGzRR zu folgen, obwohl sich damit ein Abstrich ihrer Dienstbezüge verband, war von Lieutenant Stroganow, dem grauhaarigen Sibiriaken, auf die knappe Formel gebracht worden: »Geld ist nicht alles.« 
    Lieutenant Tom O'Brien, ein rothaariger, sommersprossiger Ire, der Radar-Controller, war das einzige neue Gesicht. 
    Ich drückte Alle Stationen , gab den Grund des Alarms bekannt, und machte mich ans Warten. Die Klarschiffmeldungen gingen gerade ein, als Captess Kato, auf japanische Art grüßend, das Cockpit betrat.
    »Guten Morgen,

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