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Weltraumpartisanen 21: Blindflug zur Schlange

Weltraumpartisanen 21: Blindflug zur Schlange

Titel: Weltraumpartisanen 21: Blindflug zur Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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hinausgeschoben worden. 
    »Schlechte Nachricht, Commander. Man hat die Florence Nightingale aufgespürt.«
    »Man hat was?«
    »Ich sagte, man hat sie gefunden, Commander.«
    Man hatte die Florence Nightingale gefunden, aber McKim brach nicht in Jubel aus. Was er mir zu sagen hatte, verabreichte er mir in kleinen Dosen: wie eine bittere Medizin. Das, worauf es ankam, war ungesagt geblieben. Hua McKim zögerte. Ich trieb ihn an.
    »Kommen Sie, McKim! Was ist los mit der Florence Nightingale ? Wo hat man sie aufgespürt und wer?«
    »Nicht allzuweit von Ihnen entfernt, Commander, auf Kilo Foxtrott Lima Eins Eins Drei.«
    Ich warf einen Blick auf die eingeblendete Karte. KFL 113 war in der Tat nicht allzu weit entfernt: ein Sprung von knapp sieben Stunden, mehr oder minder zurück in Richtung auf die Plattform. Die Florence Nightingale war, nachdem sie den Kurs geändert hatte, nicht mehr weit gekommen. 
    »Roger«, sagte ich. »Und nun 'raus mit der Sprache. Ich höre!«
    McKim zögerte schon wieder. Er schien zu überlegen, wie er es mir beibringen sollte: ob schonend oder brutal. 
    »McKim!« sagte ich scharf.
    Er entschied sich.
    »Commander«, sagte er, »die Florence Nightingale war, als sie vom Leichten Kreuzer Serafin gestellt wurde, am Driften und sagte nicht Piep und nicht Papp. Der Kreuzer schickte ein paar Mann 'rüber – und dabei hat's wohl so was wie ein Massaker gegeben. Zwei von den Kreuzer-Leuten haben dran glauben müssen und auf der Florence Nightingale die gesamte Crew.«
    Was McKim berichtete, hörte sich an wie ein irrer Witz. Aber McKim scherzte nicht. Wenn er sagte, die Florence Nightingale sei gefunden worden, dann war sie gefunden. Und wenn er sagte, an Bord sei keiner mehr am Leben, dann hatte auch das seine Richtigkeit. Aber die ganze Medizin hatte er mir immer noch nicht verabreicht. 
    »McKim«, sagte ich, »entweder Sie geben mir Mike Berger an den Apparat – oder Sie machen vernünftig den Mund auf! Was zum Teufel ist mit der Florence Nightingale los?«
    McKim schluckte, und ich bekam einen zusammenhängenden Bericht.
    Danach hatte sich folgendes zugetragen: Um 13.14 Uhr (Bordzeit) des Vortages (Las Lunas-Kalender) war der leichte Kreuzer Serafin aus dem routinemäßig patroullierenden Verband entlassen worden, um im Raumgebiet KFL 113 einem feststehenden Radarecho auf den Grund zu gehen. Das Echo entpuppte sich alsbald als der driftende Raumrettungskreuzer Florence Nightingale , der mit gestopptem Triebwerk am Driften war und weder auf Funk- noch Blinksignale reagierte. Captain Ossip Rothschild, der Kommandant der Serafin , schickte schließlich ein Dingi hinüber, doch mißtrauisch geworden, gab er ihm ein paar bewaffnete Kosmines mit. 
    »Fragen Sie mich jetzt nicht nach Einzelheiten, Commander!« sagte McKim. »Auf jeden Fall kam es zu einer Schießerei.«
    McKims Bericht war weiterhin zu entnehmen, daß die Besatzung der Florence Nightingale , die da ihr gewaltsames Ende gefunden hatte, aus sechs Mann unter dem Kommando eines baumlangen Negers bestanden hatte. Dieser war mittlerweile identifiziert als Hassan ben Mufti, ehemals Bodenwart im Rang eines Corporals bei der Strategischen Raumflotte, in allen drei Kontinenten der EAAU und im assoziierten Australien gesucht wegen einer stattlichen Anzahl von Kapitalverbrechen. 
    »Und jetzt kommt's!« sagte McKim. »Der Florence Nightingale fehlt überhaupt nichts. Die Burschen kamen einfach mit dem Umschalten des Tanks nicht zurecht, und als der Steuerbordtank die Nullmarke erreicht hatte, war der Ofen für sie aus. Sie haben dann noch versucht, draußen eine improvisierte Leitung zu verlegen, doch sie hatten nicht mit der automatischen Tankdichtung gerechnet …«
    Die Beobachtung, von der Dr. Michelson gesprochen hatte, bekam Hand und Fuß. Der Ex-Corporal hatte den ebenso grotesken wie verzweifelten Versuch unternommen, den Inhalt des Backbordtanks mittels einer Außenleitung – wahrscheinlich eines Schlauchs – mit dem Triebwerk zu koppeln: ein Umstand, aus dem hervorging, daß es mit seinem fliegerischen Können und seiner technischen Intelligenz nicht eben weit her war. Als Bodenwart mochte er das eine oder andere aufgeschnappt haben, und vielleicht war er auch dann und wann mit auf die Reise genommen worden, aber um mit der komplizierten Technik der Florence Nightingale zurechtzukommen, reichte sein Wissen nicht aus. Wie jedoch waren er und seine Kumpanen an Bord gekommen?
    »McKim«, sagte ich, »was steckt

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