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Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon

Titel: Weltraumpartisanen 22: Raumposition Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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einlegen kann. Trotzdem... "
    Die Elsa Brandstroem kam herein und setzte in einer himmelhohen roten Staubwolke auf. Die Energiekammern des EK-Systems waren außenbords angesetzt. Das Schiff machte einen bösartigen Eindruck.
    Nun, ich trug dafür nicht die Verantwortung.
    Ich nahm die Kombination vom Haken und schlüpfte hinein. Die Position Uniform Charlie Oskar war unbesetzt, und bis dorthin war es ein weiter Weg. Hua McKim reichte mir den Helm.
    „Nicht, daß Sie sich auf dem kurzen Ende noch erkälten, Sir! „ sagte er.
    Er hatte gut spotten. Im Tower saß er gut und warm. Vor der Tür sah das anders aus. Dort begann der leere Raum: erbarmungslos, grausam kalt. Der feste Boden war eine heimtückische Attrappe. Die geheimnisvolle Blume sah nur, wer sie sich weit genug vom Leibe hielt.
    Der Lautsprecher schlug wieder an. Jim Collins hatte die Henri Dunant entdeckt.
    „Brandis ... "
    „Was gibt's, Collins?"
    „Sie melden sich bei mir in zehn Minuten - mitsamt Bericht."
    „Collins, der Bericht liegt hier im Tresor, und ich will zurück auf Position."
    „In zehn Minuten, Brandis!"
    Ich zuckte mit den Achseln, ließ mich von Mike Berger mit einem Kaffee verwöhnen, aß dazu drei Stück Kuchen, den Hua McKim gebacken hatte, holte schließlich den Umschlag wieder aus dem Tresor und machte mich auf den Weg.
    An Bord der Elsa Brandstroem waren Brücke und Stationen unbesetzt. Ich vermutete Jim Collins in seiner Kammer, und dort war er auch. In der Kammer roch es nach Pulver. Der Spind mit dem Kugelfang war geöffnet, auf dem Tisch lag der alte Frontier-Colt. Jim Collins hatte geübt und saß nun hemdsärmelig hinter dem Projektor und ließ die mir bereits bekannten Bilder des Kwang-Tung -Jobs auf der Glaswand Revue passieren. Neben dem Revolver standen eine angebrochene Kognakflasche und ein nicht mehr ganz volles Glas.
    Collins Jungengesicht wirkte mürrisch. Zum erstenmal bemerkte ich, daß darin ein Paar alter Augen stand.
    „Ach ja, der Bericht..."
    ColHns nahm mir den Umschlag ab und warf ihn ungeöffnet auf das Fußende der Koje.
    „Der Orbis-Job hat uns ein Schiff gekostet, von Chief Omar gar nicht erst zu reden. Sie wissen, ich bin dagegen gewesen, von Anfang an."
    Er bot mir weder vom Inhalt seiner Flasche an, noch lud er mich ein zum Sitzen.
    „Sie haben sicher Ihre Gründe gehabt, Collins", antwortete ich. „Commander Giap sah die Sachlage anders. Was wollen Sie? Die Orbis-Crew wurde gerettet."
    Er starrte mich aus feindseligen Augen an.
    „Giap und Sie! Ein Topf und ein Deckel. Ein Herz und eine Seele. Wieviel stand dafür, daß der Job nicht in die Hose ging: dreißig Prozent, zwanzig, zehn?" Er setzte mir seinen Zeigefinger auf die Brust. „Ich werde Ihnen sagen, was dafür stand, Brandis." Er war sehr aufgeregt. „Dafür stand Ihr Unvermögen, eine Niederlage einzustecken. Sie wollten sich revanchieren."
    Ich schwieg. Ihm mit Argumenten zu kommen, war sinnlos. Der Zeigefinger stieß erneut zu.
    „Der Erste Vormann der UGzRR sollte als unfähig entlarvt werden -schlimmer, als Feigling! Und um das zu bewirken, war Ihnen kein Risiko zu hoch, Brandis. In Giap hatten Sie ja ihren willfährigen Komplizen gefunden ..."
    Vor mir lag die weite Anreise zur Raumposition Oberon. Falls Hua McKim recht behielt, war noch immer mit Dreck auf der Piste zu rechnen. Ich schonte meine Kräfte und hob die Schultern.
    „Collins, es steht Ihnen frei zu denken, was Sie wollen. Wenn Sie an Gespenster glauben wollen, glauben Sie getrost an Gespenster! Hauptsache, der Verein braucht nicht darunter zu leiden."
    Er bekam hektische Flecken im Gesicht.
    „Nein", sagte er, „das wird Ihnen nicht gelingen, mir nachzuweisen, daß ich meine Pflichten versäume. Sie wollten mich bloßstellen, aber das ist Ihnen nicht gelungen. Ich brauche mich nicht zu verstecken. Ich war im Einsatz!" Auf seiner Oberlippe glänzte der Schweiß. „O ja, ich war im Einsatz! Das Bordbuch gibt darüber Auskunft. Während Giap und Sie in unverantwortlicher Weise Material und Menschenleben aufs Spiel setzten - ich wiederhole: in unverantwortlicher Weise! - habe ich das Meine für die Sicherheit der Schiffahrtsstraßen getan. Ich war diesem verdammten Herkules -Transporter auf der Spur ... "
    Collins brach ab und wartete auf meine Reaktion.
    „Und", erkundigte ich mich, „haben Sie ihn gestellt?"
    Das war der wunde Punkt. Der Zeigefinger fiel herab. Collins verzog das Gesicht.
    „Er entkam", antwortete er. „Er stieß in die Sonne, blendete

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