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Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor

Titel: Weltraumpartisanen 23: Vargo-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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durfte. Ich war im Augenblick der wichtigste Mann an Bord. Ich war der Mann, der die Welt informierte.
    „Jetzt!" beharrte ich. „Es eilt."
    Lieutenant Levy musterte mich aus schmalen Augen.
    Jetzt geht nichts 'raus", wiederholte er. „Wissen Sie, was ein physikalisches Gesetz ist, Mr. Seebeck?" Er wartete meine Antwort nicht ab. „Für Sie ebenso wie für Commander Busch gilt dasselbe: Nichts geht 'raus. Das Schwarze Loch hat uns noch immer am Arsch."
    Commander Busch bedachte mich mit einem frostigen Blick. Er hatte mich von Anfang an nicht gemocht, und er mochte mich auch jetzt nicht. Dennoch hatte er mich vor ein paar Stunden als seinen Verbündeten anwerben wollen.
    „Sie werden sich damit abfinden müssen, Seebeck", sagte er. „Der Lieutenant hat leider recht ."
    „Ich werde wiederkommen, Busch", antwortete ich, „und dann mit einer Dynamitstory: Die GF und das Schwarze Loch !"
    Wenigstens sollte er nicht länger im Dunkeln tappen und Bescheid wissen: daß auch ich ihn nicht leiden konnte.
    Um mich zu beruhigen, kehrte ich in die Messe ein. Sie quoll über. Tom O'Brien versorgte die Leute von der Paracelsus mit heißem Kaffee und belegten Broten. Er entdeckte mich und nickte mir zu.
    „Wie sieht's auf der Brücke aus, Martin?"
    „Plus minus null."
    „Dann sind wir aus dem Schneider."
    „Hoffentlich."
    O'Brien war davon überzeugt. Er nannte mich „unseren Star-Reporter im wahrsten Sinn des Wortes" und schob mich herum.
    Im Cockpit der Paracelsus hatten vier Mann das Sagen gehabt. Der Kommandant, George McKay, Astronaut 1. Klasse, war ein langer, dürrer Schotte mit spitzer Nase und großen abstehenden Ohren. Dann
    gab es da noch den leicht lispelnden Navigator Adam Kowalski, den wortkargen Elektroniker Jan de Vries und den glatzköpfigen Chief Pierre Tannard, der ewig mit seiner rutschenden Brille kämpfte und Stein und Bein schwor, daß sie ihm beim Antritt der Reise noch gepaßt hatte. Das war der dritte Hinweis.
    Ich schenkte ihm keine Beachtung.
    Das medizinische Personal bestand aus zwei niedlichen jungen Schwestern - Ingrid, blond und rank, und Clarissa, dunkel und mollig - und dem Leitenden Arzt: Dr. med. Frank Hudson, einem kultivierten Kalifornier mit rotblondem Haar.
    Die geringe Zahl der Patienten fand ihre Erklärung in der Tatsache, daß die Paracelsus noch nicht dazu gekommen war, die ganze Kette der Plattformen abzuklappern.
    Der Popsänger saß noch immer unter Verschluß, und so brauchte ich nur noch zwei Hände zu drücken.
    Roberto Meloni, ein schöner, stattlicher Mensch, war das Opfer seines Berufs. Bei einem chemischen Experiment hatte er versehentlich ausströmendes Gas aus der RASUM-Gruppe eingeatmet. Inzwischen hustete er nicht mehr. Und der zur Raumblindheit neigende Observator Albert Goro entpuppte sich als humorvoller Bantu, der sein Schicksal mit Philosophie trug.
    Eins war allen diesen zehn Geretteten gemeinsam: das überstandene Grauen stand ihnen im Gesicht geschrieben. Nach dem vergeblichen Bergungsversuch der Albert Schweitzer hatten sie sich verloren gewähnt.
    „Mr. McKay hat immer gesagt, wir dürften auf die Henri Dunant keine übertriebenen Hoffnungen setzen", berichtete Schwester Ingrid.
    „Als sie dann wie aus dem Nichts heraus auftauchte und längsseits ging, war es wie ein Wunder", bestätigte Schwester Clarissa.
    Ich holte eine zweite Kamera, schoß ein paar Fotos, stürzte einen Becher Kaffee hinunter und machte mich wieder auf den Weg zur Brücke. Nach ein paar Schritten besann ich mich eines anderen und kehrte noch einmal in den Funkraum ein. Busch war fort. Lieutenant Levy saß allein hinter seinem Pult. Er wartete meine Frage nicht ab, sondern schickte mich sofort wieder fort.
    „Nichts zu machen, Mr. Seebeck! Erst wenn wir aus dem ganzen Schlamassel raus sind."
    Ich enterte hinab zur Brücke und verschoß den Rest meines Filmes.
    Ich unternahm einen Versuch, Brandis anzusprechen, aber schon, als ich mich räusperte, winkte er ab.
    „Frage: Fahrt?"
    „Unverändert, Sir."
    Brandis rief den Maschinenraum.
    „Frage: Wie steht's mit mehr Dampf?"
    Bill Xumas Stimme im Lautsprecher klang bedauernd. „Mehr ist nicht drin, Sir."
    Brandis gab sich nicht zufrieden. Er sagte:
    „Erzählen Sie mir nicht, Sie hätten keine stille Reserve für schlechte Zeiten, Lieutenant! Nun, die Zeiten sind schlecht."
    „Roger", sagte Xumas Stimme im Lautsprecher. „Ich fürchte nur, wir werden uns heißlaufen."
    „Nicht, wenn Sie mir alles auf einmal geben", sagte

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