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Weltraumpartisanen 29: Zeitspule

Weltraumpartisanen 29: Zeitspule

Titel: Weltraumpartisanen 29: Zeitspule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Angenommen, die Entwicklung seiner Zeitspule war weiter gediehen, als Maximow vermutete, konnte er dann damit nicht auch die Formel abrufen? Auf der Venus mochte er von seiner Forschung berichtet haben – und die VORs hatten auch davon erfahren, was das ist: Praeteroskopie.
    Wenn das zutraf, war Spinni mit seiner Zeitspule der wichtigste Mensch unter den Sternen. Aber auch der gefährdetste.
    Einstweilen weihte ich nur Ruth O’Hara in die Sache ein. Auf ihre Verschwiegenheit konnte ich mich verlassen.

4.
    Als ich mich anderntags aufmachte, um Roger Hausmann einen Besuch abzustatten, hatte ich mit Ruths Hilfe noch einige zusätzliche Erkundigungen eingezogen und darüber hinaus Captain Romen dahingehend verständigt, daß er mich auf dem Rampengelände bis auf weiteres vertreten müßte.
    Unter dem fliegenden Personal der UGzRR war der zuverlässige Zigeuner meine rechte Hand. Unser Vertrauensverhältnis rührte seit jener Zeit her, als er, damals noch Pilot, mich auf mehreren großen Expeditionen begleitet hatte. Als ich vor nunmehr sieben Jahren von der VEGA überwechselte zur UGzRR, war er mir – und nicht nur er – gefolgt. Inzwischen führte er sein eigenes Schiff, RRK-Florence Nightingale. Und da er als Vormann nicht weniger tüchtig und tatkräftig war als früher als Pilot, sah auch die Flotte in ihm meinen legitimen Stellvertreter.
    Der Starttermin für die zwanzig Schwergutfrachter, sieben Rettungskreuzer als auch für die beiden Leichten Kreuzer der Eskorte stand fest: 1. Februar, 07.30 Uhr – mithin in weniger als vierundzwanzig Stunden. Bis zu diesem Zeitpunkt mußten die Triebwerke gewartet und die Brennstoffzellen beziehungsweise Tanks gefüllt sein; mußten darüber hinaus bordinterne Schäden behoben und die Besatzungen, die zum Teil unvollständig waren, ergänzt werden. Und nicht zu vergessen, daß anhand des astralen Wetterberichts, so weit dieser zur Verfügung stand, auch noch ein vorläufiges Kursdiagramm zu erstellen war, das dem Schiffs-Sammelsurium, aus dem sich der Konvoi zusammensetzte, Rechnung trug.
    All das wäre eigentlich meine Aufgabe gewesen. Daß ich diese an Captain Romen abtrat, hing nicht zuletzt mit den eingeholten neuen Informationen zusammen. Ruth und ich hatten fast die ganze Nacht durchgearbeitet. Als Leiterin der Abteilung für Public Relations der VEGA hatte meine Frau ungehinderten Zutritt zu den Betriebs und Verwaltungsräumen, und so hatten wir uns, nachdem ich von Maximow zurückgekehrt war, unter dem Stichwort Praeteroskopie die einschlägigen Archive und Dateien vorgenommen.
    Die wissenschaftliche Abteilung der VEGA umfaßte neben der Raumfahrt über dreitausend verschiedene Wissenszweige, und ein eigens für diese Spezialaufgabe entwickelter Computer stellte auf Wunsch die Listen aller möglichen Assoziationen und Kombinationen her.
    Smirnoff – so eine Auskunft – hatte vor dreizehn Jahren versucht, für die Entwicklung seiner Zeitspule öffentliche Gelder zu erhalten, doch in einer Periode des zukunftsbetonten Fortschrittswahns war für seine Vergangenheitsschau kein Interesse zu wecken gewesen.
    Ruth zeigte mir in diesem Zusammenhang einen hausinternen Vermerk.
    »Offenbar lag es nicht nur am Geld, Mark, daß Smirnoff keine Unterstützung fand.«
    Ein Rechercheur hatte seine persönliche Vermutung festgehalten. Sie war alles andere als abwegig.
    Der Bürgerkrieg war noch in frischer Erinnerung, und offenbar gab es in der EAAU etliche einflußreiche Politiker, Militärs und Verwaltungsbeamte, die einen Blick in ihre Vergangenheit unter dem Regime der Reinigenden Flamme zu scheuen hatten. Mochte es auch gar nicht in Smirnoffs Absicht liegen, sich mit seinem Praeteroskop auf eine solch niedere Ebene herabzuwürdigen – die Voraussetzungen zumindest durften damit gegeben sein. Wer garantierte, daß Smirnoff sich damit begnügen würde, die alten Griechen abzurufen?
    Spinni hatte sich für seine Erfindung – immer vorausgesetzt, daß etwas Handfestes dahinterstand – den falschen Zeitpunkt gewählt.
    Und er hatte dafür gebüßt.
    Man hatte ihn verlacht, verhöhnt, einen Querulanten geschimpft, als armen Irren hingestellt – aber, um ganz sicher zu gehen, hatten unbekannte Täter seine Arbeitsräume verwüstet und alle darin befindlichen Geräte zerschlagen.
    Ruth brachte heißen Kaffee. Mochte dieser auch getrost nach Konzentrat schmecken, ich brauchte ihn, um die Augen aufzuhalten. Eine Nacht daheim hatte ich mir anders vorgestellt.
    »Was wirst du jetzt

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