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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Anderson
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Erzeugnisse heimgesucht werden – um nur einige Aussichten zu nennen. Die Verwendungszwecke für einen Mann, der keinen Sauerstoff, keine Nahrung, nichts zu trinken und weniger Wartung als ein Traktor braucht, sind praktisch unbegrenzt. Doch was die militärischen Belange angeht, Sir, werde ich es wohl bei dem Gesagten bewenden lassen müssen.«
    So ging das Frage- und Antwortspiel noch fast zwei Stunden lang weiter. Wie bei jeder Konferenz mit vielen Reportern gab es lächerliche Fragen, intelligente Fragen, persönliche Fragen, dumme Fragen, gedankenaufrüttelnde Fragen. ADAM meisterte sie alle mit sehr wenig Hilfe. Er antwortete ironisch bei albernen Fragen, konnte überraschend seriös und gründlich sein, wenn es um Fragen seriöser Reporter ging. Callaghan, vom Verlauf der Dinge sehr befriedigt, mußte mehr als einmal daran denken, daß er viele weit weniger erfolgreiche Konferenzen geleitet hatte, als diese eine mit dem merkwürdigen Gemisch aus Menschenverstand, Mineralien und menschenähnlicher Maskierung, das sich so unerwartet bewährte.
    Schließlich fand er, daß es Zeit war, die Konferenz zu beenden. Er verkündete, daß nur noch eine Frage gestellt werden könnte, und erteilte seinem alten Freund Reade Davis von der Air Force Times das Wort.
    »Ich möchte meine Frage an einen der echten Astronauten richten, wenn ich darf«, sagte Davis, ein großer, schlanker, sympathischer Mann, der das Mundstück seiner Pfeife als verlängerten Zeigefinger benutzte. »Entweder Gus oder Al.«
    »Immer schießen Sie los, Reade«, erwiderte Callaghan. »Dafür sind Gus und Al ja hier.«
    »Gesagt haben die beiden noch nicht viel«, äußerte Davis.
    »Ich möchte wissen, wie sie über den New Look in Astronauten denken.«
    Die beiden Astronauten sahen einander an und lachten leise. Dann sagte Alan Shipley, der eine von ihnen: »Wir wüßten gern, ob nicht irgend jemand zwei gesunde, nur wenig benutzte, aber veraltete Astronauten engagieren würde.«
    »Wir sind nett zu Kindern«, ergänzte Graystone. »Und wir essen nicht viel. Trinken eine Menge, ja. Aber essen nicht. Wer von geeigneten Jobs erfahren sollte, kann uns über das Arbeitsamt Houston erreichen.«
    »So schlimm wird es nicht kommen«, lachte ADAM. »Cremt euch mit Cosmoline ein und wartet ab. Wer weiß? Ihr könntet sehr gelegen kommen. Begrenzte Kriege, Dschungelkriege, geringere Intensität der Kriegführung. Nicht vorauszusehen, wann die alten, weniger komplizierten Modelle wieder sehr gefragt sein könnten.«
    »Da hat er eigentlich recht«, sagte Shipley. »Und wenn das alles für heute war, schlage ich vor, wir verdrücken uns jetzt. Wenn wir doch eingepökelt und beiseite gestellt werden sollen, fangen wir gleich selbst damit an. Und zwar vermittels eines netten großen Whisky-Soda an der Bar. Kommen Sie mit, ADAM?«
    Zum erstenmal ließ nun der neue Astronaut ein ziemlich freudloses Lachen hören und rieb seine magenlose Bauchpartie. »Nein, danke«, erwiderte er sehnsuchtsvoll. »Ich wage es nicht. Ich fürchte, meine Eingeweide würden streiken.«

12
     
     
    Der Countdown für die neue Helios-Rakete war wegen plötzlicher Nebelbildung unterbrochen worden. Millionen Menschen in aller Welt warteten ungeduldig an ihren Fernsehgeräten. Das allgemeine Interesse am Gelingen oder Scheitern des vierten Startversuchs war ungeheuer. Die Tatsache, daß das Raumflugzeug an der Spitze der Rakete diesesmal ein menschliches Wesen enthielt, hatte die Neugier der Öffentlichkeit derart angestachelt, daß die Kap Kennedy benannte schmale Landzunge an der Floridaküste fast im Meer zu versinken drohte unter dem bloßen Gewicht der Heerschar von Reportern, Fernseh-Aufnahmewagen und Fotoausrüstungen.
    Im Blockhaus wurden die gleichmütigen Lautsprecheransagen Lügen gestraft durch die ungeheure Spannung, die jeden der Anwesenden erfüllte. Colonel Shandrack Gillespie hielt seinen erloschenen Zigarrenstummel fest zwischen den Lippen. Neben ihm starrte Captain Jeffrey McDermott hilflos auf den Bildschirm des Monitors. Worte wurden nicht gewechselt. Es gab nichts zu sagen. Sie beide wußten, was auf dem Spiel stand.
    Auf dem Bildschirm ragte die ›Helios‹ unglaublich groß und mächtig in den wallenden Morgennebel empor. Ab und zu kam zwischen Nebelfetzen das ›Brontosaurus‹-Raumflugzeug in Sicht, das wie eine große schwarze Fledermaus auf der Spitze der riesigen Rakete saß. Im Cockpit des ›Brontosaurus‹ befand sich ADAM M-1.
    Die Stimme des

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