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Weltraumschwimmer

Weltraumschwimmer

Titel: Weltraumschwimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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befürchtet hatte. Maytig und die Lunte waren miteinander verbunden. Sie, Ebberly, der schattenhafte Andere an Land, und der noch unentdeckte Zündschnurhalter, der sich irgendwo in der See auf dem Land befand, waren die vier, gegen die Johnny vorgehen mußte. Und so, wie er Ebberly – oder jeden der anderen – möglicherweise vernichten mußte, damit Land und See weiterleben konnten, mußte er vielleicht auch sie vernichten, deren Augen soviel Liebe und Sympathie für ihn verrieten.

 
7.
     
    Pat wartete in der Halle des Transportsitzes Nord, als er in Land O’Lakes an der Grenze von Wisconsin-Michigan ankam. Der Bahnhof des Sitzes war so groß wie der einer Kleinstadt. Pat wies den Posten in der blauweißen Transportuniform ihre Passierscheine vor, ehe sie in ein parkähnliches Gelände hinaustraten und dort eines der verschiedenen Laufbänder nahmen, das sie mit fünfundzwanzig Stundenkilometer ihrem Ziel entgegentrug.
    „Ja, es ist ein ziemlich großes Gelände“, sagte Pat, als er Johnnys gehobene Brauen bemerkte. Sie fuhren nun unter den Schatten dichter Baumkronen auf das Ufer eines Sees zu, an dem ein riesiges, bungalowähnliches Gebilde stand, das, genau wie eine dem See zugewandte Plattform, von Hecken umgeben war. Diener in Livree servierten dort den Gästen an einer hufeisenförmigen Tafel Speisen und Getränke.
    An ihnen vorbei brachte das Laufband Pat und Johnny direkt in das Innere des Gebäudes. In der Halle erwartete sie ein weißhaariger Mann in salopper Kleidung.
    „Ich bin Patrick Joya“, sagte Pat zu ihm.
    Der Mann nickte wortlos und führte sie durch mehrere Zimmer in einen niedrigen, aber großen Raum, der zum Teil Herren-, zum anderen Arbeitszimmer war. Vor der zum See hinausführenden Terrasse stand ein schwerer Schreibtisch, ansonsten befanden sich nur tiefe, weiche Sessel und kleine Tischchen in dem Raum.
    „Warten Sie hier“, bat der Mann. Er verschwand durch eine Tür. Pat setzte sich in den Sessel, der dem Schreibtisch am nächsten stand, und Johnny sich daneben.
    „Du kennst doch Kai Ebberly?“ fragte Pat.
    „Ja, von seinen Besuchen in der Raumakademie“, erwiderte Johnny. „Ich war Kadettenoberst.“
    „Ja, natürlich. Irgendwie erscheint es mir noch gar nicht so lange her zu sein …“ Er hielt inne, als zwei Männer in den Raum traten.
    Einen erkannte Johnny sofort als Ebberly. Beim Anblick des kleineren, mit den merkwürdig breiten Schultern, mußte er erst überlegen, ehe er sich erinnerte, daß es Barth Stuve war, der, kurz bevor die Kadetten die Akademie verließen, Konstruktionsbaron geworden war. Noch bevor er ihn wiedererkannte, war ihm aufgefallen, daß Stuve ihn mit seltsamer Konzentration musterte.
    „Oh, Sie beide?“ Ebberly blieb abrupt stehen. „Ich hatte fast vergessen.“ Er wandte sich an seinen Begleiter. „Ich habe etwas Privates mit diesen Männern zu besprechen, Barth. Wir sehen uns in Kürze beim Bankett. Bis dann.“
    Seine so alltäglichen Worte klangen wie ein Befehl. Barth Stuve nahm zögernd die Augen von Johnny, murmelte etwas und verließ das Zimmer.
    Ebberly, ein kompakt aussehender Spätvierziger mit eckigem Gesicht, rötlichem, an den Schläfen grauem Haar und Pranken von Händen, kam näher. Johnny erinnerte sich, daß Ebberlys Sommersprossen seltsamerweise immer erblaßten, wenn sein Gesicht vor Ärger rot anlief, was häufig geschah. Die undurchsichtigen blauen Augen unter den buschigen strohblonden Brauen blickten ihnen entgegen. Er ließ sich in ihrer Nähe in einen Sessel fallen und schnippte mit den Fingern. Ein Diener eilte herein.
    „Setzen Sie sich wieder“, forderte Ebberly die Vettern auf. „Was möchten Sie trinken?“
    „Nichts“, erwiderte Johnny. „Ich würde es begrüßen, wenn Sie sofort zur Sache kämen.“
    Ebberly starrte ihn an. Johnny starrte ungerührt zurück. Die blauen Augen des anderen verrieten den Bruchteil einer Sekunde ungewohnte Unsicherheit, dann lachte er kurz und schickte den Diener wieder aus dem Zimmer. „Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen“, erklärte er und sah beide an. „Das heißt, es ist mehr als ein Vorschlag, es ist die einzige Lösung für Ihre Leute. Ich kann die Tatsache nicht ändern, daß der Rat der Barone Sie für gesetzlos erklärt hat. Man überstimmte damals meinen Einwand. Aber ich kann allen Ihren Leuten Sicherheit bieten – für eine Gegenleistung.“
    „Eine Gegenleistung?“ fragte Pat.
    Ebberly blickte ihn durchdringend an. „Hatten Sie geglaubt, ich

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