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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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angehörte und ersuchte um die Entsendung mehrerer Schiffe, welche die Verbrecher vom Planeten abholen sollten. Die meisten Schiffe hätte er zwar zerstört, doch träfen täglich neue Einheiten ein, die zumindest einen Teil der ›Klienten‹ vor der Ankunft der kaiserlichen Marine wegschaffen könnten.
    Der Chef brauchte eine Weile, um die Position der Flotte in jenem Sektor festzustellen. Sodann versicherte er seinem Agenten, daß ein Schiff in höchstens zweieinhalb Tagen da sein könnte. Unterdessen wollte er veranlassen, daß das gesamte Gebiet um den Asylplaneten abgesperrt würde, so daß alle aus diesem speziellen Allbereich kommenden Schiffe gründlich untersucht würden. Vielleicht gelang es einer Handvoll vom Glück begünstigter Gauner, die Blockade zu durchbrechen, doch die Mehrzahl würde man fassen und den zuständigen Behörden übergeben.
    Jules sprach auch von ihrem neuen Freund Pias Bavol und erbat einen Sicherheitsbericht über ihn. Schweigen am anderen Ende der Leitung, dann kam die Antwort des Chefs: »Ich glaube nicht, daß das nötig ist.«
    »Und warum nicht?«
    »Die Bavols wurden bereits routinemäßig auf ihre Vertrauenswürdigkeit überprüft. Pias ist der Erstgeborene des Herzogs von Newforest und damit Herzog und Erbe des Planeten. Die Newforester wurden vor fünfzig Jahren, als man wieder Kontakte mit ihnen anknüpfte, mit Mißtrauen angesehen, doch sie haben ihre Loyalität hinlänglich unter Beweis gestellt. Wenn keine besonderen Gründe vorliegen, würde ich ihn vorläufig als unverdächtig einstufen.«
    Jules war platt. Pias hatte nie eine Andeutung über seine adelige Herkunft fallenlassen. Aber schließlich hatten sie ja dieselbe Tatsache vor ihm geheimgehalten. Ihr Vater war Herzog von DesPlanes und ihr älterer Bruder Robert würde den Titel erben. Jules und Yvette hatten nur Anspruch auf den Titel Lord und Lady -einen Rang, auf den zu pochen sie nur selten Gelegenheit hatten.
    Jules versicherte seinem Chef, daß sie mit Höchstgeschwindigkeit auf Erdkurs gehen würden. Er wußte nicht genau, wie schnell Garsts Schiff war, doch schätzte er die Flugzeit auf sieben bis zehn Tage. Selbstverständlich würde er Nachricht geben, sobald man wußte, ob Helena die Nitrobarb-Behandlung überleben würde. Der Chef dankte ihm für sein Entgegenkommen und seine Fürsorge, und das Gespräch war beendet. Jules ging gleich daran, die nötigen Vorbereitungen für den Übergang des Schiffes in den Sub-Raum zu treffen.
    Yvette war gleichermaßen erstaunt, als sie von Pias' hohem Rang erfuhr. Die beiden gaben Pias zu verstehen, daß sie Bescheid wußten, und er gestand mit verlegenem Gesicht, daß er tatsächlich Markgraf von Newforest sei.
    »Und warum durften wir das nicht erfahren?« fragte Yvette.
    »Ich hielt es in Anbetracht der Situation für unpassend«, gab Pias mit einem Achselzucken zurück.
    Helena schwebte noch stundenlang in Todesgefahr. Kurz nach dem Eintritt in den Sub-Raum erlitt das Mädchen einen starken Schweißausbruch. Die Kleider klebten an ihr wie eine zweite Haut. Die drei wechselten einander im Abfrottieren ab. Zeitweise stieg die Temperatur bis auf vierzig Grad, und ihre Freunde befürchteten das Ärgste.
    Wenige Stunden später verfiel sie in einen Zustand der Halluzinationen. Sie schrie und kreischte ununterbrochen, meist in einem unverständlichen Kauderwelsch. Dabei schlug sie so heftig um sich, daß Jules sie nur unter Aufbietung aller Kräfte festhalten und sie daran hindern konnte, sich selbst zu verletzen. Im schwerelosen Raum wirkte sich das alles noch ärger aus als unter Schwerkraftbedingungen.
    Die Anfälle gingen vorbei, und Helena bekam Schüttelfrost. Sie wickelten die Ärmste in die einzigen zwei Decken, die sie an Bord auftreiben konnten. Wieder war es Jules, der sie fest hielt und sie dabei wärmte. Schließlich ging auch das vorbei, und Helena schwebte frei in der Pilotenkanzel, bleich und nur schwach atmend. »Bald werden wir es wissen«, sagte Yvette -und es war ihr anzumerken, wie gering ihre Zuversicht war.
    Jules hielt eben Wache neben der Patientin, als deren Lider matt zu flattern begannen. Er beugte sich besorgt über sie, als sie sekundenlang ein Auge öffnete. Sofort rief er seine Schwester herbei, und Yvette war sogleich zur Stelle.
    Helenas Lidflattern dauerte an, bis sie schließlich beide Augen öffnete und zunächst verständnislos in die Gesichter ihrer Freunde starrte. Yvette hatte die Beleuchtung gedämpft, damit die plötzliche

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