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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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-sich ihrem wahren Beruf widmeten. Sie wurden zu Geheimagenten des ›Service of the Empire‹, kurz ›SOTE‹ genannt.
    Von Anbeginn an hatte der Zirkus die SOTE mit Spitzenkräften versorgt. Die besondere Geschicklichkeit der Artisten stellte für die Erfordernisse des Service den Idealfall dar. Dazu kam die Tatsache, daß die Familie d'Alembert, die unter der Führung Herzog Etiennes d'Alembert stand, immer außergewöhnlich intelligent und dem Thron zweifelsfrei ergeben war. Überdies konnte der Zirkus die ganze Galaxis befahren, ohne Verdacht zu erregen. Der Zirkus stellte die Geheimwaffe der SOTE im Kampf mit allen gegen die Ordnung gerichteten Kräfte dar, mit Betonung auf dem Wort geheim. Nur eine Handvoll Menschen wußte Bescheid – und da diese Handvoll nur die kaiserliche Familie, ferner das Haupt des Service und seine Erste Assistentin umfaßte, war das Geheimnis in der Tat ein gut gehütetes.
    Als Jules und Yvette der Transit-Röhre entstiegen, wurden sie bereits von der Ersten Assistentin erwartet. Herzogin Helena von Wilmenhorst war unübersehbar irdischer Herkunft – groß, schlank und schön. Das lange schwarze Haar hatte sie in Flechten hinten zusammengesteckt, so daß es ihr auf dem Schiff nicht im Weg war. Offenbar standen nicht alle Teile der ›Anna Liebling‹ unter Ultragravitation wie dieser besondere Teil.
    Helena kam eilig auf sie zu. Jules bemerkte mit einem Lächeln, daß der braun-gelbe Hosenanzug ihre Figur äußerst vorteilhaft zur Geltung brachte. Sie ging direkt auf ihn zu, legte ihm den schlanken Arm um die Hüften und gab ihm einen herzlichen Begrüßungskuß. »Wie schön, Sie wiederzusehen«, sagte sie in einer Mischung aus Russisch und Englisch, der offiziellen Sprache der Galaxis. »Wie geht es Ihrem Bein?«
    Jules faßte nach seiner linken Wade. »So gut wie neu. Die Ärzte verfügen heutzutage über unglaubliche Regenerationsmittel. Angeblich werde ich in ein oder zwei Monaten überhaupt nicht mehr spüren, daß ich je eine Strahlenverbrennung hatte.« Er und seine Schwester sprächen die Sprache des Empire so fließend wie ihre eigene.
    »Das freut mich. Sie kämpften viel zu tapfer, als daß Sie ein für dauernd geschädigtes Bein verdient hätten.« Jetzt wandte sich Helena Yvette zu, umarmte sie ebenfalls. »Und wie geht es dir, meine liebe Evie?«
    »Körperlich tadellos, aber ich stecke voller Ungeduld. Ferien sind eine Zeitlang ganz schön, doch wenn es zwischendurch keine Arbeit gibt, wird es rasch langweilig. Momentan giere ich nach Aktivität.«
    »Die bekommst du«, versprach Helena. »Keiner von uns leidet an Arbeitsmangel. Vater wollte nur sichergehen, daß ihr euch vom letzten Abenteuer gut erholt habt, ehe er euch wieder losschickt. Und jetzt kommt mit – er wartet bereits.«
    Helena ging ihnen durch das Labyrinth von Gängen voraus, die das Schiff durchzogen. Jules und Yvette staunten, wie luxuriös ein Raumschiff dieser Größe sein konnte. In kleinen Gangnischen hingen Gemälde der berühmtesten Künstler der Galaxis. Eine lange Wand, die über fünfzehn Meter reichte, zeigte als Wandmalerei eine atemberaubende Darstellung eines Sonnenunterganges über einer Ebene auf einer fremden Welt. Holobiles, dreidimensionale Farb-Laser-Bilder, hingen von der Decke und ließen ihre abstrakten Formen in einem Phantasiewind rotieren. Die Luft duftete nach Jasmin, obgleich die Duftnote eine kleine Abweichung aufwies.
    Aber das erstaunlichste war, daß ihnen auf ihrem Weg kein Mensch begegnete. Man hatte den Eindruck, daß die Gänge stark begangen waren, doch nirgends war eine Menschenseele zu sehen. Die Schritte der drei wurden hohl von den Metallwänden der Gänge zurückgeworfen.
    Als Jules eine diesbezügliche Bemerkung machte, nickte die Führerin und faßte die Lage in einem einzigen Wort zusammen. »Geheimhaltung. Die ›Anna‹ hat eine Besatzung von über dreihundert Mann, aber wir ließen die Gänge heute eigens absperren. Ihr müßt wissen, ihr seid unsere Geheimwaffen. Obwohl alle an Bord Befindlichen völlig vertrauenswürdig sind, möchten wir nicht, daß man eure Gesichter mit der SOTE in Verbindung bringt, wenn es sich vermeiden läßt. Je weniger von der Verbindung wissen, desto sicherer seid ihr. Da sind wir schon«, fuhr sie fort und führte die d'Alemberts vor eine schlichte Metalltür mit der Aufschrift ›Raum 10‹. »Hier läuft alles zusammen. Vater dachte, hier drin könnten wir uns ganz vertraulich unterhalten.«
    Als die Tür beiseite

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