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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Männer.«
    »So dreckig geht es mir noch nicht!« rief Vonnie aus.
    Der Kutscher zog die Schultern hoch. »Wie es beliebt. Aber Ihr Wert ist jetzt viel höher als dann später. Die Schwerarbeit auf Gastonia mindert das Aussehen und den Preis. In ein paar Monaten wird Sie dann niemand mehr haben wollen.«
    Den Rest der Fahrt hüllte Vonnie sich in zorniges Schweigen und überließ die Unterhaltung ganz ihrem Mann. Zolotin war von aufreizender Wortkargheit und rückte mit Informationen nur ganz sparsam heraus. Jules mußte ihm praktisch mit einem Brecheisen jede Einzelheit herausstemmen. Da das Yagi sich aber Zeit ließ, konnte er so viel erfragen, daß sie sich ein Bild von der Gesellschaft machen konnten, in der sie in der nächsten Zeit leben mußten.
    ›Im Ort‹ wie die Niederlassung genannt wurde, lebten über zwanzigtausend Menschen. Die meisten verrichteten manuelle Arbeit - Jagd, Ackerbau, Handwerk, Bau, das waren die wichtigsten Sparten. Der Ort wurde von einem Bürgermeister und seinen Stellvertretern regiert. Sie hatten sich diese Positionen durch brutale Gewalt erkämpft. Das Amt des Bürgermeisters konnte jederzeit von einem anderen errungen werden. Auf dem Planeten wimmelte es von ehrgeizigen, ränkesüchtigen, zur Gewalt neigenden Menschen. Kein Wunder, daß die politische Lage so wenig stabil war.
    Nach einer halbstündigen Fahrt über eine ›Straße‹, die bloß eine Anhäufung von Spuren im Schnee war, blieb der Schlitten auf einer Anhöhe stehen, und die d'Alemberts konnten den ersten Blick auf die Niederlassung tun. Der Ort war viel größer, als sie es sich vorgestellt hatten. Das Imperium stellte den Bewohnern als Minimalausstattung zum Überleben Fertighäuser zur Verfügung, aber die Verbannten hatten sich selbst geholfen und Behausungen geschaffen, indem sie die hier vorkommenden Bäume als Bauholz benutzten. Die Straßen schlängelten sich eine Gruppe niedriger Hügel entlang die Hänge hinauf. Zolotin sagte ihnen, daß die größeren Häuser Bars, Läden, Lagerräume und Häuser der wohlhabenderen Bürger wären - darunter waren der Bürgermeister und seine Leute zu verstehen.
    Zolotin setzte sie vor dem Meldeamt ab. Dort mußten sie vorstellig werden, um Arbeit und Unterkunft zu bekommen. Er entfernte sich wortlos, und auch die beiden Neuankörnmlinge sagten nichts. Er hatte kein Anzeichen von Höflichkeit erkennen lassen, und sie taten es ihm gleich. Damit hatte er ihnen die erste Lektion auf Gastonia erteilt: laß dich nicht mit anderen Menschen ein.
    Die d'Alemberts betraten das Meldeamt. Drinnen war es kaum wärmer als in der Kälte draußen: Sie wurden von einem Bärtigen mit säuerlicher Miene in Empfang genommen. Er tat so, als hätten sie ihn in seiner Bequemlichkeit gestört. Nachdem er ihre Namen aufgenommen hatte, teilte er ihnen schroff mit, daß sie eine eigene Hütte um vierhundert Scheiben monatlich mieten konnten, andernfalls müßten sie in einer Gemeinschaftsbaracke für je hundert wohnen. Da die beiden sich ungestört aussprechen und beraten mußten, entschieden sie sich für die Hütte.
    »Vorauszahlung«, sagte der Beamte. Jules zählte vierhundert Scheibchen aus ihren Beständen ab und schob sie über den Schaltertisch.
    »Reicht nicht«, erklärte der Beamte mit verächtlicher Miene.
    »Was soll das heißen?« Jules zählte noch einmal. »Da, vierhundert.«
    Da lächelte der Beamte zum ersten Mal. »Das hat euch wohl dieser Zolotin beigebracht, wie?«
    Jules spürte ein flaues Gefühl im Magen. »Ja, warum?«
    »Das macht er bei allen Neuen«, sagte der Beamte, der nur mit Mühe ein Lachen unterdrückte, »Er hat euch reingelegt - wahrscheinlich hat er euch hundertfünfzig Scheibchen abgeluchst.« Und dann erklärte er ihnen den Wert der Geldstücke. Zolotin hatte ihnen pro Kopf hundertfünfzig Scheibchen abgenommen. Und sie entdeckten, daß jeder nur ein Startkapital von dreihundertfünfzig mitbekommen hatte. Es blieb ihnen also kaum genug, um die erste Monatsmiete im voraus zu erlegen.
    Damit hatte Zolotin ihnen die zweite auf Gastonia gültige Lektion erteilt: Trau niemandem über den Weg.
    »Und wovon sollen wir leben, bis wir den ersten Lohn bekommen?« fragte Vonnie.
    »Ihr könnt um einen Vorschuß ansuchen«, sagte der Beamte, der wieder seine sauertöpfische Miene aufsetzte. »Zinsen zwanzig Prozent - pro Tag.«
    »Verstehe«, sagte Jules darauf. Er hatte verstanden. Damit hatten sie die dritte Lektion bekommen: Geld bedeutete auf Gastonia alles. »Wir

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