Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz
ursprünglich geforderten Summe. Außerdem mußten sie Brennholz kaufen, da Jules keine Axt besaß, mit der er Holz hätte machen können. Er fand zum Glück ein paar lange Holzstücke, auf die sie ihr Gemüse spießen und rösten konnten. Es war zwar keine Feinschmeckermahlzeit, ihr Heißhunger war jedoch so groß, daß sie alles mit Appetit verzehrten. Die Anstrengung dieses ersten Tages auf Gastonia hatte auch ihren hochtrainierten Körpern einen hohen Zoll abverlangt. Gleich nach dem Essen gingen sie zu Bett, ohne einen Versuch zu unternehmen, die Niederlassung gründlicher zu erforschen. Trotz des Feuers wollte es in der Hütte nicht warm werden. Unter ihren Fellen mußten sie sich eng aneinanderdrücken, nur um warm zu werden. Dagegen war wenigstens nichts einzuwenden.
Jules stand am nächsten Morgen bei Tagesanbruch auf, weil er sich beim Jagdteam zum Dienst melden mußte. An dieser Expedition sollte ein halbes Dutzend Männer teilnehmen. Die Aufsicht hatte der Gruppenführer, ein Mann namens Dusabi. Alle waren sie schon oft auf Jagd gegangen und kannten einander sehr gut. Aus den Gesprächsfetzen war zu entnehmen, daß sie untereinander nicht auf bestem Fuß standen. Jules wappnete sich insgeheim gegen den Spott, mit dem sie ihn ganz sicher würden ärgern wollen. Ein Neuer war meist Zielscheibe von derben Spaßen, die manchmal sehr grausam sein konnten. In diesem Fall war Jules als Neuling das ideale Opfer.
Jeder bekam einen Speer, dessen Schaft durch Kerben gekennzeichnet war, damit es keine Verwechslungen gab. Auf diese Weise konnte man feststellen, was jeder erlegt hatte. Danach richtete sich die Bezahlung. Dann ging es zu Fuß in den Wald, der hinter der Niederlassung lag. Einige sangen beim Gehen, andere zogen es vor zu schweigen.
Jules fing mit einem Kerl mit Namen Bagheddes ein Gespräch an. Obwohl der Mann gar nicht erpicht schien, mit diesem Neuling ins Gespräch zu kommen, konnte Jules ein paar nützliche Informationen aus ihm herausholen. Er erfuhr, daß es sich um eine kleine Jagdgruppe handelte. Man würde in der Nähe der Niederlassung bleiben und nur auf kleines Wild Jagd machen -auf wolfsähnliche Tiere, die Sleekars genannt wurden. Es waren Tiere, die in Rudeln lebten. Es gab auch Jagden, bei denen an die dreißig Mann mitmachten und die eine Woche oder noch länger dauerten. Die größeren Gruppen jagten Großwild und nahmen meist einen von einem Yagi gezogenen Schlitten mit, auf dem sie die Beute transportierten. Diese größeren Jagdpartien waren sehr begehrt. Bezahlung und Arbeitsbedingungen waren besser als bei einer kleinen Gruppe. Die Männer, die in Jules' Gruppe mitmachten, waren keine guten Schützen oder aber sie waren beim Bürgermeister und seiner Bande in Ungnade gefallen.
Nach einem Zweistundenmarsch war der Wald erreicht. Man teilte sich für die Jagd auf. Der Gruppenführer Dusabi blieb mit Jules zusammen, um ihm die Vorgehensweise zu erklären. Die hundeähnlichen Sleekars, auf die Jagd gemacht wurde, hatten zottiges graubraunes Fell, eine abgeflachte Schnauze und scharfe Reißzähne. Sie zogen in Rudeln durch den Wald, indem sie sich von Wipfel zu Wipfel fortbewegten. Auf dem Boden waren sie nicht in ihrem Element, obwohl sie auch hier, wenn man sich ihnen entgegenstellte, wegen ihrer scharfen Klauen sehr gefährlich werden konnte. Es war vorgekommen, daß sie sich von den Bäumen auf Menschen fallen ließen, aber diese Art von Angriffen war selten. Ihre eigentliche Beute waren kleine, auf Bäumen lebende Nager, die im Wald in großer Zahl vorkamen.
Sie hatten den Wald mehr als eine Stunde lang erfolglos durchstreift, als der Zuruf eines Jagdgefährten ihre Aufmerksamkeit nach rechts lenkte. Dusabi lief in diese Richtung los, und Jules blieb ihm auf den Fersen. Noch ehe sie den Mann erreicht hatten, der das Wild gesichtet hatte, sahen auch sie die Sleekars, die sich oben in den Bäumen auf sie zu bewegten. Jules staunte, mit welcher Behendigkeit sie von Ast zu Ast sprangen, eine ungewöhnliche Eigenschaft bei Tieren dieser Größe. Die Meute war schon ganz nahe, ehe er stehenblieb und nach dem Speer fassen konnte.
Dusabi blieb neben ihm stehen, zielte sorgfältig und schleuderte den Speer auf das gewählte Ziel. Der Speer traf genau den Nacken des Tieres. Er kam mit so großer Kraft, daß er fein säuberlich das Fleisch durchbohrte und auf der anderen Seite herausragte. Der Sleekar stieß einen kurzen Schrei aus, der in ein Röcheln überging. Er hei vom Ast und
Weitere Kostenlose Bücher