Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
ihn bereits ganz nackt ausgezogen. Auf Gastonia herrschte eine so große Knappheit an allem, daß nichts vergeudet werden dufte.
    »Wird er denn nicht begraben?« fragte er.
    »Warum diese Mühe? Die Raubtiere erledigen das für uns. Wir müssen die Jagdbeute in den Ort schaffen, ehe das Fleisch ungenießbar wird. Außerdem - womit sollen wir graben? Mit den bloßen Händen etwa?« Dusabi lachte dazu.
    Jules schwieg für den Rest des Tages, während die Beute vom Vortag geholt und unter großen Mühen in die Niederlassung geschafft wurde. Er hatte wieder eine auf Gastonia geltende Regel gelernt: Alles ist erlaubt, wenn man sich nicht erwischen läßt. Hier gab es nichts Erfolgreicheres als den Erfolg.
    Sie erreichten ihr Ziel, ehe es dunkel wurde. Die erlegten Sleekars wurden einer Gruppe von Arbeitern übergeben, die das Wild zur Verarbeitung fortschafften. Jules ging mit den anderen, um seinen Lohn in Empfang zu nehmen. Es stand ihm für seine drei Tiere eine hübsche Summe zu, doch als ihm das Geld vorgezählt wurde, mußte er feststellen, daß er nur die Hälfte bekam.
    »Steuern«, erklärte der Beamte auf seine Frage hin. Jules schluckte die Antwort hinunter, die ihm auf der Zunge lag, und nahm sein Geld in Empfang.
    Nachdem er seine Jagdkameraden, die ihm von ihrem Proviant etwas abgegeben hatten, ausbezahlt hatte, blieb ihm nur ein Drittel seines Verdienstes übrig. Er wollte sich auf den Weg zur Hütte machen, als Dusabi ihn aufhielt und ihm sagte, daß in drei Tagen eine größere Expedition stattfinden würde. Der Lohn würde höher sein, aber auch die Mühen und das Risiko größer, weil man auf Großwild Jagd machen würde. Dusabi war so angetan von Jules' Leistung, daß er ihn unbedingt dabeihaben wollte und ihn sogar beförderte. Jules gab zurück, daß er interessiert sei und daß Dusabi ihn rechtzeitig verständigen möge. Irgendwie brachte er es aber nicht über sich, sich bei dem Gruppenführer zu bedanken, aber Dusabi schien auch nichts dergleichen zu erwarten. ›Bitte‹ und ›Danke‹ waren auf Gastonia selten gebrauchte Ausdrücke.
    Vonnie erwartete ihn bereits. Sie hatte ihren Arbeitstag schon hinter sich. Als er sie umarmte, wurde Jules fast übel von dem Geruch, den sie verbreitete. »Huch!« sagte er nach dem ersten Kuß. »Hoffentlich mußt du dich hier an niemanden anschleichen, weil dich ein ungünstiger Wind verraten konnte!«
    »Von wegen - du riechst auch nicht wie ein Veilchen. Tierkadaver duften nicht sehr angenehm.« Beide berichteten nun, was sich seit Jules' Abschied am Tag zuvor zugetragen hatte. Als Jules ihr von dem Mord und den Reaktionen auf dieses Verbrechen erzählte, schwieg sie dazu. Man sah ihr an, daß sie sich Gedanken darüber machte, in welche Gesellschaft sie da geraten waren.
    Im Vergleich dazu waren ihre Erlebnisse ziemlich zahm. Wenn man davon absah, daß sie von jedem der Männer, die ihr begegneten, einen Antrag hatte abwehren müssen, war ihre Arbeit reine Routine. Sie verrichtete Hilfsarbeiterdienste und schleppte Stapel von Häuten zwischen den Tanks, in denen sie gefärbt wurden, hin und her. Sie hatte ihren ersten Lohn noch nicht bekommen und war enttäuscht, als sie von den Steuern hörte.
    »Als gewöhnliche Arbeiter werden wir hier nicht weit vorankommen«, meinte sie dazu.
    »Wir müssen uns einen Weg ausdenken, wie wir rasch in die Organisation des Bürgermeisters kommen«, meinte Jules, »ehe wir so viel Schulden auf dem Hals haben, daß wir uns nicht mehr rühren können.«
    Waren Vonnies Erlebnisse nicht sehr aufregend gewesen, so hatte sie doch sehr viel erfahren. Sie hatte vor allem in der Hütte wahre Wunder gewirkt, so daß es sich jetzt dort ganz behaglich wohnen ließ. In der Gerberei hatte sie ein paar Kerzen ›sichergestellt‹, dazu ein paar Küchengeräte gekauft, damit ihre Mahlzeiten nicht bloß zur Befriedigung von tierischem Heißhunger herabsanken. Sie besaßen jetzt einen Tontopf und einige Utensilien aus Bein. Gastonia war nämlich eine Welt ohne Abfälle. Vom erlegten Wild wurde das Fleisch verzehrt, das Fell zu Kleidungsstücken verarbeitet, das Leder zu Stiefeln, Gürteln, Beuteln und Riemen; Fett wurde als Talg in der Kerzenherstellung verwendet, während aus den Knochen Bestecke und Nadeln geschnitzt wurden. Es gab hier sogar ein Tier, dessen Knochen so hart waren, daß sich daraus Nägel für Schreinerarbeiten machen ließen. Damit war den Bewohnern die Möglichkeit gegeben, bessere Unterkünfte zu bauen, als es die von

Weitere Kostenlose Bücher