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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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der SOTE zur Verfügung gestellten primitiven Hütten waren.
    Während Vonnie am nächsten Tag zur Arbeit ging, machte Jules einen Rundgang durch die Niederlassung, um sich mit der Anlage vertraut zu machen. Dabei hei ihm besonders ein Bezirk auf, der durch Seilabsperrungen von den übrigen Teilen abgetrennt war und von Männern mit gefährlich aussehenden Beinmacheten bewacht wurde. Jules wurde abgewiesen, als er in aller Unschuld hinter die Absperrung wollte, um sich umzusehen. Vermutlich war dies der Bezirk, in dem der Bürgermeister und seine Leute lebten. Sobald er sich hier besser auskannte, wollte er einen ernsthafteren Versuch wagen und sich Zutritt verschaffen.
    Die Fertighütten beherrschten das Ortsbild fast gänzlich. Daneben gab es ein paar größere Bauten: Unterkünfte für diejenigen, die sich eine Hütte nicht leisten konnten oder wollten und denen es nichts ausmachte, in Massenunterkünften zu leben, ja, die vielleicht sogar die Gesellschaft und Wärme ihrer Schicksalsgenossen suchten. Die anderen größeren Bauten lagen im Industriegebiet, wo man eine Massenproduktion an verarbeiteten Häuten und Talg aufgezogen hatte. Töpferei, Steinmetzarbeiten und Knochenschnitzerei waren Hausindustrien, wie Jules richtig vermutete.
    Die einzigen Häuser, die etwas Farbe in das triste Bild brachten, waren die Kneipen und Bars. Jules hatte erwartet, daß es Lokale dieser Art hier geben müsse, und er wurde nicht enttäuscht. Gleichgültig, wo sie sich befinden mochten, das menschliche Wesen verwandte viel Erfindungsgeist und viel Zeit auf das Destillieren alkoholischer Getränke, und je schlechter die Lebensbedingungen waren, desto größere Bedeutung gewann der Alkohol. Gastonia bot einen guten Nährboden für Kneipen, und es existierten davon jede Menge. Die Leute hatten im Laufe der Jahre gelernt, eine erstaunliche Vielfalt an Getränken aus den hier gedeihenden Getreidesorten und Früchten herzustellen.
    Jules hatte nicht erwartet, daß die Lokale den Tag über geöffnet waren, aber zu seiner Verwunderung waren sie es. Man konnte schließlich nicht erwarten, daß Jäger zwischen zwei Expeditionen den ganzen Tag zu Hause hockten, und andere Zerstreuungsmöglichkeiten gab es hier praktisch nicht. Die sogenannten ›Freiberufler‹ - Töpfer und Schnitzer - pflegten öfters Pausen einzulegen und in der nächsten Bar vorbeizuschauen, nur um zu sehen, was los war. Und die sogenannten Leutnants des Bürgermeisters, die den ganzen Tag nicht viel mehr zu tun hatten als herumzulungern und den anderen, weniger Glücklichen das Leben schwerzumachen, waren Stammgäste, die viel tranken und die Zeit mit Glücksspielen totschlugen.
    Jules kundschaftete die verschiedenen Lokale aus. Eines schien von der Bande des Bürgermeisters besonders frequentiert zu werden, obwohl an dem Nachmittag, als Jules dort hineinsah, nicht viel los war. Er nahm sich vor, später mit Vonnie wiederzukommen, und ging dann nach Hause, um für seine Frau das Abendessen zu kochen.
    Als Yvonne nach Hause kam, wurde rasch gegessen, dann zogen die beiden los. Vonnie brannte darauf, mit eigenen Augen zu sehen, was in der Bar los war.
    »Wenn man den ganzen Tag über nichts tut, als Häute zu schleppen, dann ist buchstäblich alles als Abwechslung willkommen. Hoffentlich kommen wir in dem Fall bald weiter - ja, ich weiß, unsere Aufgabe ist gefährlich, aber ein riskanter Auftrag heißt noch lange nicht Tod durch Langeweile.«
    In der Bar, einem schummrig erhellten Lokal, das einfach ›Sascha's‹ hieß, bestellten sie zwei Glas eines milden Getränkes und zogen sich in eine stille Ecke zurück. Sie beherrschten schon seit langem die Kunst, einen ganzen Abend bei nur einem einzigen Drink zuzubringen. Wie alle DesPlainianer waren sie allergisch gegen Alkohol und empfanden den Geschmack als widerwärtig. Sie mußten sich zum Trinken zwingen, es war für sie eines der Opfer, die sie dem Dienst des Imperiums, brachten.
    Sie beobachteten die Leute und schnappten hin und wieder Gesprächsfetzen auf. Langsam bekamen sie ein Gefühl, wie es um das soziale Leben hier bestellt war. Wie in jeder menschlichen Gesellschaft hatten sich Statusebenen herausgebildet, die sich an Faktoren wie Arbeit, Einkommen und Charakter orientierten. Die unterste Sprosse der sozialen Leiter nahmen Hilfsarbeiter wie Vonnie ein, während die Jäger ziemlich weit oben rangierten. Ein Jäger der Spitzenklasse wurde sogar als kleine Berühmtheit angesehen. Die oberste Ebene wurde vom

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