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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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zum Portal des Palastes in Los Angeles geleitet, wo bereits die Karosse wartete, die sie zur Bloodstar Hall bringen sollte. Es handelte sich um eine echte von Pferden gezogene vergoldete Karosse. Sechs schneeweiße Rosse waren vorgespannt. Die Fahrt dauerte fast vier Stunden. Die Straße war gesäumt von begeisterten, rufenden Untertanen, die alle unbedingt wenigstens einen kurzen Blick auf ihre neue Herrscherin werfen wollten. Edna winkte der Menge zu, bis sie das Gefühl hatte, ihr Arm müßte abfallen. Sie und Liu warfen winzige Münzen unters Volk, die eigens für diesen Anlaß geprägt worden waren.
    Lord Bloodstar erwartete sie auf der Freitreppe, als die Karosse vorfuhr. Er trug das Staatsschwert, und er befahl ihr stehenzubleiben, worauf ein traditionelles Frage- und Antwortspiel begann, nach dessen Ende er sie als die rechtmäßige Herrscherin des Imperiums anerkannte. Das Schwert vor sich tragend, geleitete er sie hinauf und dann ins Gebäude, wo er die Ankunft der designierten Kaiserin den versammelten Edlen des Imperiums verkündete.
    An diesem Punkt übernahm Edna das Schwert von Lord Bloodstar und begann ihren langen, langsamen Einzug, während die Versammlung der Edlen sich erhob und ihr schweigend zusah.
    Viele Milliarden von Menschen in der ganzen Galaxis hingen gebannt an ihren Trivisions-Geräten und erlebten das unglaubliche Schauspiel zu Hause oder an ihren Arbeitsplätzen mit. Hinter Edna schritten ihre Hofdamen, die ihre Schleppe trugen. Dann kam ihr Gemahl und dessen Gefolge. Den Schluß bildete Lord Bloodstar.
    Es war üblich, daß der Erzbischof der Erde die künftige Kaiserin allein auf dem Podium erwartete. Diese Sitte hatte sich eingebürgert, weil nur selten ein scheidender Kaiser Gelegenheit gehabt hatte, der Krönung des Nachfolgers beizuwohnen. Diesmal aber stand neben dem Erzbischof William Stanley. Er war in ein weißes seidenes Laken gehüllt, das seinen ›Tod‹ symbolisieren sollte, der Edna die Thronfolge ermöglichte. In den Händen hielt er die persönlichen Großen Staatssiegel, die ungültig gemacht worden waren, als Zeichen dafür, daß er nicht mehr die kaiserliche Macht besaß, Dokumente und Gesetze zu unterzeichnen. Edna hatte ihre eigenen Amtssiegel. Es durfte immer nur eine Person höchster Autorität geben, andernfalls wäre die Galaxis in ein Chaos zerfallen.
    William Stanley stand stolz und mit feuchten Augen da, während seine Tochter den langen Weg ging, den er selbst vor sechsundvierzig Jahren gegangen war. Unzählige Erinnerungen, glückliche und traurige, kamen ihm in den Sinn, während er auf Edna wartete, doch bereute er keinen Augenblick die Entscheidung, ihr die Macht übergeben zu haben. Er kannte seine Tochter und wußte, daß sie eine weise und gerechte Herrscherin sein würde - und wie viele Herrscher hatte es gegeben, die das Glück hatten, dies von ihrem Nachfolger zu Lebzeiten sagen zu können?
    Edna war vor dem Podium angekommen und stieg die Stufen hoch, begleitet von ihren Damen. Ihre ungewohnte Gewandung machte ihr zu schaffen, doch sie bewahrte Haltung. Diese feierlichen Augenblicke durften nicht durch Banalitäten entweiht werden. Edna trat vor den Altar, legte das Schwert neben die Krone, die bereits da lag, und kniete mit gesenkte Haupt nieder. Ihre Damen nahmen ihr den Umhang von den Schultern und gingen rücklings die Stufen wieder hinunter. Der Erzbischof nahm zu ihrer Rechten Aufstellung, ihr Vater zur Linken. Gemeinsam sprachen sie die Formeln, mit denen die Zeremonie eingeleitet wurde.
    Die d'Alemberts bekamen von dem ganzen Ritual kaum etwas mit. Die Pflicht gebot, daß sie die Festgäste im Auge behielten und nicht die Zeremonie. An diesem Punkt wurden sie von einem anderen Team abgelöst, das ihnen gleichzeitig sagte, sie sollten sich bei Oberst Takanabe zurückmelden. Verwundert und ein wenig beunruhigt von dieser unerwarteten Veränderung, kamen sie der Aufforderung nach.
    Die Takanabe nahm sie beiseite und erklärte ihnen, daß die Situation sich verschärft hätte. »Eine Raumschiffflotte ist im Solar-System aufgetaucht, außerhalb der ekliptischen Ebene und jenseits der Umlaufbahn des Mars - doch sie hält mit großer Geschwindigkeit auf die Erde zu. Wissen Sie etwas darüber?«
    Die d'Alemberts wechselten erschrockene Blicke. »Der Angriff war erst für morgen zu erwarten!« rief Vonnie aus.
    »Tja, jemand hat wohl vergessen, es denen zu sagen«, meinte die Takanabe grimmig. Sie nahm ein Mikro zur Hand und wiederholte, was sie

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