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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Artillerie zu schwach, um nennenswerten Schaden anzurichten. Sie wollen damit nur erreichen, daß wir losschlagen, ehe sie den ersten Schritt tun.«
    »Die Mehrzahl der Admiräle ist für ein zangenförmiges Einkreisen.«
    Benevenuto richtete sich zur vollen Größe auf. »Ich richte mich allein nach meinem vierzig Dienstjahre in der Navy geschärften Instinkt. Und ich stehe mit meinem Ansehen dafür ein.«
    »Es steht nicht nur Ihre Ehre auf dem Spiel«, erwiderte Edna kühl, »sondern sehr viel mehr. Von diesem Kampf könnte das Schicksal des Imperiums abhängen.«
    »Majestät, desto mehr Grund, so zu verfahren, wie ich es empfehle.«
    »Admiral, ich bete für uns beide. Machen Sie weiter.«
    Die Kaiserin unterbrach die Verbindung und sah ihren Vater an. Ihre majestätische, überlegene Haltung, die sie dem Admiral zuliebe durchgehalten hatte, war deutlicher Unsicherheit gewichen. »Habe ich richtig gehandelt?« fragte sie.
    »Das wird sich zeigen«, sagte William Stanley. Er legte den Arm tröstend um ihre Schulter. »Aber ich habe Cesare Benevenuto nicht deswegen zum Lord der Admiralität ernannt, weil mir sein Schnurrbart gefällt. Wenn man jemanden einmal als Experten kennt, dann vertraut man ihm auf seinem Fachgebiet.«
    Er lächelte. »Aber falls dir das ein Trost ist - ich hätte an deiner Stelle ebenso gehandelt.«
    Lordadmiral Benevenuto auf Luna ahnte nichts von diesem kaiserlichen Vertrauensbeweis. Als die Minuten zur Stunde anwuchsen und dann zwei Stunden daraus wurden, wuchsen auch seine Probleme. Die Piratenflotte näherte sich der Umlaufbahn der Erde immer unerbittlicher, während sein Verteidigungswall sich ähnlich schnell zurückzog. Der Feind hatte keine Anstalten gemacht, die Schlachtordnung aufzulösen und die Schiffe lockerer zu verteilen. Die Forderung der Admiräle, endlich die Einkreisung des Feindes vorzunehmen, wurden drängender. Auch die Computer behaupteten, daß eine Einkreisungstaktik die einzig mögliche Strategie sei, die sofort eingeleitet werden müsse.
    Mit schweißnasser Stirn beobachtete Benevenuto die Bewegungen der Lichtpünktchen auf dem Bildschirm. Er wußte, daß die Admiräle hinter seinem Rücken die Möglichkeit diskutierten, bei der Kaiserin seine Absetzung zu fordern, um einen vernünftigen Mann an seine Stelle setzen zu können. Er verdrängte das Geflüster, verdrängte alle Geräusche, verdrängte die ganze Welt. Für ihn gab es jetzt nur noch die kleinen Pünktchen auf dem Bildschirm. So fangt doch an, flehte er die Piraten insgeheim an. Schlagt los und brecht eure dreimal verdammte kugelförmige Schlachtordnung auf.
    Es sah aus, als hätte seine Willenskraft gesiegt. Der kugelförmige Haufen explodierte auf dem Bildschirm. Lichtpünktchen wurden in alle Richtungen geschleudert. Jeder Punkt war ein Schiff. Es waren unzählige. Benevenuto wäre vor Erleichterung fast zusammengebrochen. Seine Taktik hatte sich bewährt. Die Piraten hatten Farbe bekennen müssen.
    Jetzt zeigte sich die Überlegenheit von Benevenutos Taktik ... Bei einer Einkreisung hätten die Imperiumschiffe ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit wegen den feindlichen Angriffskörper nur in großen Abständen umfassen können. Die plötzliche ›Explosion‹ dieser gedachten Kugel hätte sich katastrophal ausgewirkt. Dutzende, wenn nicht gar Hunderte der angreifenden Schiffe wären durch das weitmaschige Verteidigungsnetz geschlüpft. Gewiß, man hätte einige vernichten können, doch der Großteil hätte sich im All verteilt und wäre den Verteidigern entkommen. Die Navy wäre zahlenmäßig und positionsmäßig unterlegen gewesen.
    Benevenutos Verteidigungswall konnte am Zahlenverhältnis nichts ändern, doch hatte er verhindert, daß der Feind die Verteidigung umging. Die aus dem großen Haufen ausbrechenden Schiffe gerieten ins Feuer der Verteidiger, sobald sie in Feuerdistanz des Walles gerieten. Diejenigen, die in die andere Richtung flogen, stellten keine unmittelbare Bedrohung dar und konnten für den Moment vernachlässigt werden.
    Benevenuto vergeudete keine Zeit mit Triumphgefühlen. Er hatte nur verhindert, daß eine Krise sich zu einer Katastrophe ausweitete. Die zahlenmäßige Unterlegenheit seiner Flotte war damit nicht aus der Welt geschafft. Jetzt konnte nur noch eine glückliche Fügung weiterhelfen. Der Kampf tobte, die Strategie war nur mehr von zweitrangiger Bedeutung. Obgleich die Verteidiger alles tun würden, um den Wall zu halten, lag der Kampf nun voll bei den einzelnen

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