Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz
desto größer die Chance eines Lecks.
Aus demselben Grund nahm er auch keinen Kontakt mit der Polizei auf Durward auf und kündigte seine Ankunft nicht an. Die örtliche SOTE-Niederlassung aber verständigte er, und man versprach ihm Zusammenarbeit nach besten Kräften. Im Moment brauchte außer ihm niemand zu wissen, daß er in Elsa Heimund eine Verräterin vermutete.
Nach der Ankunft auf Durward meldete er sich sofort auf der SOTE-Dienststelle. Die Leiterin der Niederlassung tat alles, um ihm weiterzuhelfen. Sie wollte sich die Unterlagen über Elsa Heimund kommen lassen, worauf man ihr unverblümt mitteilte, die Unterlagen fielen unter Geheimhaltung und dürften nur ab Dienstrang F-17 oder höher eingesehen werden. Damit war ihr der Einblick verwehrt.
Fortier aber fiel in Sicherheitsklasse G-8. Er führte Identitätsausweis und Vergleichsscheibe ein, hielt sein Auge ans Retinaskop, damit der Apparat seine Identität einwandfrei feststellen konnte. Dies geschah auch, doch der Apparat weigerte sich dennoch, die gewünschte Information zu liefern. Als Fortier eine Erklärung verlangte, zeigte der Computer an, daß die Information aus dem Speicher gelöscht worden war.
Wütend wandte Fortier sich nun an die SOTE-Chefin und fragte sie, ob sie persönlich eine Ahnung vom Hintergrund der Heimund hätte.
»Sie ist jetzt seit zehn Jahren hier Polizeikommissar und scheint ihre Sache gut zu machen«, sagte die Frau. »Ich bin ihr ein paarmal bei offiziellen Anlässen begegnet. Ich weiß positiv, daß sie nicht von hier stammt. Sie wurde eigens für den Posten des Polizeikommissars hierherberufen. Es durften sich auch Leute von anderen Planeten bewerben - der Herzog wollte den geeignetsten Bewerber, und Elsa Heimund erfüllte alle Bedingungen. Aus ihren Unterlagen ging hervor, daß sie auf ihrer Heimatwelt Preis eine lange und erfolgreiche Karriere bei der Polizei hinter sich hatte. Daneben hatte sie Empfehlungsschreiben - von denen ich noch Kopien besitze, wie ich ganz sicher weiß - und zwar vom Großherzog des Sektors Vier und dem Sektorkommandanten. Diese Schreiben waren wahre Lobeshymnen. Sie war bei weitem die qualifizierteste Kandidaten und hat daher den Posten bekommen. Soviel ich weiß, hat sie seither ihre Sache sehr gut gemacht.«
»Können Sie die vom Planeten Preis stammenden Unterlagen für mich besorgen?« fragte Fortier.
»Warum dieses plötzliche Interesse für Elsa Heimund?«
Statt einer Antwort zeigte Fortier ihr die Fotos der Heimund, auf denen die Halskette deutlich sichtbar war. Die SOTE-Beamtin stellte daraufhin keine Fragen mehr. »Es könnte ein paar Stunden dauern, bis wir alles bekommen«, entschuldigte sie sich.
»Na wunderbar«, erklärte Fortier voller Ingrimm. »Ich warte.«
Als die Informationen von Preis endlich ankamen, waren sie alarmierend: Es gab dort keine Unterlagen über eine Person namens Elsa Heimund - keine Geburtsurkunde, keine Bestätigung, daß sie bei der Polizei tätig gewesen war, keinen Hinweis darauf, daß jemals eine Frau, auf die diese Beschreibung paßte, auf dem Planeten existiert hatte.
»Ich glaube, es ist höchste Zeit, daß ich mich mit Elsa Heimund unterhalte«, sagte Fortier nachdenklich, und die SOTE-Beamtin mußte ihm recht geben.
Fortier rief das Büro der Heimund an, nur um zu erfahren, daß sie seit drei Wochen auf Urlaub sei und erst am nächsten Tag zurückerwartet werde. Er entschloß sich zu einem Besuch in der Wohnung der Heimund, ehe diese zurückkäme.
Das Appartement war nichtssagend. Elsa Heimund lebte allein, ihr Geschmack war einfach. Das einzig Außergewöhnliche war eine Telecom-Einheit und ein Teletype-Apparat in Verbindung mit einem Computerterminal in der Wand - eine Verbindung, mit deren Hilfe sie jeden gewünschten Kontakt in der Galaxis herstellen konnte. In einem Papierkorb neben dem Tele-printer lag ein verkohltes Häufchen Papier, das Fortier mit ins SOTE-Hauptquartier nahm. »Könnt ihr damit etwas anfangen?« fragte er dort die Fachleute.
Die SOTE-Techniker vollbrachten wahre Wunder. Mit freiem Auge konnte man wenig mehr erkennen als verkohltes Papier. Dank ihrer Hilfsmittel konnten sie zwischen dem bloßen Papier und den Chemikalien differenzieren, die mit der Schrift in das Papier eingedrungen waren. Manche Worte waren total verbrannt, aber es war immerhin noch so viel da, daß man den Namen Guitirrez unterscheiden konnte. Weiterhin kam der Planet Lateesta vor und etwas von einem Ticket. Die Nachricht war mit einem C
Weitere Kostenlose Bücher