Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
länger, um den Planeten zu erreichen, und Klatschmeldungen gelangten meist nur wild verzerrt auf diesen Vorposten der Zivilisation. Das kümmerte die Menschen auf Omikron wenig. Sie waren größtenteils autark und sahen ihre Arbeitsposition innerhalb der interstellaren Gesellschaft als besondere Form der Unabhängigkeit an. Ein eingeborener Spaßvogel hatte Omikron die ›Warze auf der Nasenspitze des Imperiums‹ genannt, und die Bewohner hatten sich diese bildhafte Bezeichnung mit einer gewissen perversen Lust zu eigen gemacht.
    Im Jahre 2451 war der zweite Jahrestag der Krönung von Kaiserin Stanley XI. schon Vergangenheit, und im Imperium herrschte wieder Frieden. Die Schrecken des Krönungstagsaufstandes - jener mit Erbarmungslosigkeit geführte Angriff gegen die Erde - war für die meisten nur mehr eine unangenehme Erinnerung. Der Mann auf der Straße hatte ohnehin keine Ahnung, was hinter diesem Überfall stand, und wer die Feinde des Thrones waren. Beschönigende Verlautbarungen des Palastes und die darauf folgenden friedlichen Jahre hatten die Bevölkerung in Sicherheit gewiegt.
    In den oberen Rängen der Regierung allerdings sah es anders aus, denn man wußte hier, daß die Bedrohung keineswegs der Vergangenheit angehörte. Ein halbes Jahr nach der Krönung hatte die gewaltige, praktisch aus dem Nichts agierende Verschwörung einen direkten Angriff gegen den ›Service of the Empire‹ geführt, nach dessen Fehlschlagen ominöse Stille eintrat, die bei allen für Nervosität sorgte. Der schlimmste Feind ist ein stiller Feind.
    Das alles betraf die Bewohner von Omikron sehr wenig. Sie waren vom Zentrum jeglicher Aktivität zu weit entfernt. Die weise und gerechte Herrschaft von Stanley X. und XI. hatte ihren Blick für die politische Realität getrübt. Eigentlich einerlei, wer auf dem Thron sitzt, war die gängige Meinung. Die Erde war so fern, daß die Regierung das tägliche Leben auf Omikron nur sehr wenig beeinflußte.
    Und dann kam der schreckliche Tag, an dem der Tod vom Himmel fiel. Konventionelle Bomben krachten auf die größeren Städte und Siedlungen von Omikron, und zwar gleichzeitig auf dem gesamten Planeten. Eine genaue Zahl der in den ersten Minuten Getöteten und Verwundeten sollte nie ermittelt werden; es mußte sich um Millionen handeln. Die Menschen starben unter einstürzenden Häusern, fielen den durch die Luft geschleuderten Trümmern zum Opfer oder kamen durch Explosionen um. Das SOTE-Büro, die Niederlassung des Service in der Hauptstadt, wurde dem Erdboden gleichgemacht. In kürzester Zeit verwandelte sich das friedliche Omikron in eine Trümmerwüste.
    Die große Entfernung des Planeten vom Zentrum des Imperiums war der Grund zur Errichtung einer Navy-Basis gewesen. Dort waren einige Schlachtschiffe und Kreuzer stationiert.
    Der Dienst auf dieser Basis galt als angenehm und ruhig. Von gelegentlichen Manövern abgesehen, tat sich dort nichts. Omikron blieb sogar vor Piraten und Schmugglern verschont. Offenbar war ihnen die lange Anfahrt die geringe Ausbeute nicht wert.
    Die Navy mußte von dem blitzartigen Überfall genauso überrascht worden sein wie alle anderen. Beim Auftauchen der Invasionsschiffe aus der Subsphäre mußte jemand vor dem Sensoren-Bildschirm gesessen haben. Und es mußte jemand zumindest versucht haben, Alarm zu schlagen. Die Besatzungen waren gewiß in verzweifelter Hast an Bord der Schiffe geeilt, während man den unbekannten Angreifer aufforderte, sich entweder zu identifizieren oder unverzüglich aus der unmittelbaren Umgebung des Planeten zu verschwinden.
    Der hohe Ausbildungsstand der Navy ließ es als unwahrscheinlich erscheinen, daß man der Bedrohung nicht sofort begegnete. Aber in diesem Fall genügten die üblichen Maßnahmen nicht. Und niemand wußte genau, wie die Basis reagiert hatte, weil sie Minuten nach dem Auftauchen der Invasionsflotte durch Strahlen und Bomben zerstört und der Vergessenheit anheimgegeben wurde. Nachdem die Invasoren gelandet waren und den Planeten in der Hand hatten, brachten sie zu Ende, was sie aus der Entfernung begonnen hatten. Und der Nachwelt blieb auch nicht der geringste Hinweis darauf, wie die tapferen Männer und Frauen sich verhalten haben mochten. Zu den Verlusten an Menschenleben kam die Zerstörung von sechsundzwanzig Schiffen verschiedener Größe, denen auch nicht die kleinste Chance eines Gegenangriffs geblieben war.
    Zum Glück befanden sich acht Schiffe im Orbit um Omikron, die zu Manöverübungen

Weitere Kostenlose Bücher