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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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einen Befehl, und alle Blicke richteten sich nach vorn. Der Kerl deutete auf eines der blasenartigen Gebäude, was von allen als Anweisung aufgefaßt wurde, sich dorthin zu bewegen. Yvette ging mit den anderen - jetzt war weder der Zeitpunkt noch der Ort, es mit jemandem aufzunehmen, der bewaffnet war.
    Als ihr Kopf die Nachwirkungen des gelben Rauches überwunden hatte, nahm sie eine Bestandsaufnahme ihrer persönlichen Situation vor. Man hatte ihr den Strahler abgenommen, alles andere hatte sie noch bei sich. Der Vielzweckgürtel lag noch um ihre Hüfte und die zahlreichen Fächer - auch jene, welche Minigranaten enthielten - schienen unangetastet. Auch die vier Messer waren vorhanden - um die Handgelenke geschnallt und in den Stiefeln. Mit dieser Ausrüstung und dank ihrer angeborenen Fähigkeiten konnte sie einen Kampf mit einem ziemlich starken Gegner wagen.
    Yvette staunte nicht wenig. Entweder waren die Invasoren sehr nachlässig, oder aber sie machten sich wegen eines eventuellen Widerstandes keine Sorgen.
    Die Gefangenen mußten nun in einer Reihe vor einem Tisch Aufstellung nehmen. Jeder mußte niederknien, während ihm ein schmales Metallband um den Hals gelegt wurde. Es war ein einfacher und routiniert ausgeführter Vorgang, so daß Yvette rasch an die Reihe kam.
    Sie überblickte die Situation. Einer der Fremden saß am Tisch und legte den Gefangenen die Halsbänder um. Zwei Bewaffnete standen hinter dem Tisch, behielten die Menge im Auge und waren gefaßt auf etwaige Zwischenfälle. In größerer Entfernung standen ebenfalls Bewacher mit fremdartigen, aber eindrucksvoll aussehenden Waffen.
    Yvette wußte, daß sie die drei am Tisch mit ein paar raschen Bewegungen ausschalten konnte, aber was weiter? Die entfernteren Bewacher würden sofort von ihren Waffen Gebrauch machen. Auch wenn sie ihnen allen entkommen konnte, so gab es für sie keinen Ausweg. Das Gelände war flach und bot einem Flüchtling wenig Deckungsmöglichkeiten. Sie hatte keine Ahnung, wo auf Omikron sie sich befand und wie sie zurück zu ihrem Bruder kommen konnte. Sie würde zu Fuß vor einem gnadenlosen Gegner flüchten müssen, der nach einem hinterhältigen Angriff Millionen Unschuldiger grausam getötet hatte. Ein paar Sekunden Widerstand wären gleichbedeutend mit einem frühen Grab.
    Außerdem war sie auf Omikron, um die Invasoren ausfindig zu machen und in Erfahrung zu bringen, was diese vorhatten. Das erste Ziel hatte sie immerhin erreicht. Eine Flucht hätte bedeutet, daß sie eine günstige Gelegenheit aufs Spiel setzte. Auch wenn ihre Lage nicht die günstigste war, um herauszufinden, was sie wollte, so war sie doch am Leben und befand sich inmitten eines feindlichen Stützpunktes. Damit ließ sich etwas anfangen.
    Sie zögerte unmerklich, ehe sie vor dem Tisch niederkniete. Das fremde Wesen beugte sich vor und legte ihr ein dünnes Metallband um den Hals. Die Haut des Fremdartigen fühlte sich kühl und irgendwie klebrig an, und sie mußte sich sehr zusammennehmen, um nicht zurückzuzucken. Das Band lag nun um ihren Hals, so lose, daß sie zwei Finger darunterschieben konnte. Zum Atmen und Schlucken war genug Platz, doch über den Kopf ziehen ließ es sich nicht.
    Nach dieser Zeremonie stand Yvette auf und gesellte sich zu den anderen mit Halsbändern ausgestatteten Gefangenen. Mehr Fragen als je zuvor stürmten auf sie ein. Was bedeutete das Halsband? Hatte es eine Wirkung? Wenn die Invasoren erst vor einer Woche gekommen waren, wie hatten sie das alles bereits so durchorganisieren können? Oder hatten sie diese Invasion von langer Hand geplant, ohne daß das Imperium etwas merkte? Natürlich, der Verlauf des Angriffs zeigte, daß sie Omikron sehr gründlich ausgekundschaftet hatten - aber wie hatten sie das tun können, ohne daß ihre Anwesenheit von den Bewohnern bemerkt worden war?
    Das waren mehr Fragen, als Yvette im Moment bewältigen konnte, daher begnügte sie sich damit, still inmitten der Gruppe zu stehen und abzuwarten, bis alle Mitgefangenen ihre Halsbänder verpaßt bekommen hatten.
    Als nächstes wurden die Gefangenen in eine andere Richtung getrieben, diesmal auf einen Lagerplatz, auf dem sich Bretter und Bauholz stapelten. Ein paar barsche Gesten des Aufsehers machten ihnen klar, daß sie das Holz dorthin bringen sollten, wo es gebraucht wurde. Es war eine anspruchslose Tätigkeit, die Yvette gern auf sich nahm, weil sie hoffte, die körperliche Arbeit würde die letzten Giftreste des gelben Rauches aus

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