Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
Vom Netzwerk:
Risiko auf sich zu nehmen und hier Umschau zu halten.
    Das lange Eingesperrtsein auf engstem Raum hatte ihm verkrampfte Gliedmaßen und eine allgemeine Steifheit eingebracht.
    Sein Knie war noch immer empfindlich, schmerzte aber nur, wenn er sich bewegte. Das unangenehme Hämmern hatte aufgehört. Jules entfernte das über ihm liegende Material, stemmte sich am Kistenrand hoch und tat einen ersten Blick auf seine Umgebung.
    Der Raum war stockfinster. Damit war Jules' Vermutung, es müsse sich um einen Lagerraum handeln, bestätigt. Er griff in eine Tasche seines Vielzweckgürtels, um eine Taschenlampe hervorzuholen. Jetzt konnte er sich richtig umsehen. Kisten und Behälter standen ordentlich aufgereiht, die Schwerkraft reichte also aus, um die Dinge auf dem Boden festzuhalten. Nach einer Weile war er sogar imstande, sie annähernd abzuschätzen. Es mußte sich um etwa ein Zehntel g handeln, für sein verletztes Bein genau richtig. Geringe Schwerkraft bedeutete wenig Druck, den er beim Herumhumpeln ausüben mußte.
    Es war niemand zu sehen. Jules kletterte aus der Kiste heraus und stand nun zum erstenmal seit zwei Tagen aufrecht da. Er mußte sich zunächst anlehnen, um das verletzte Knie zu entlasten, aber von dieser Unannehmlichkeit abgesehen, tat es ihm unendlich wohl, wieder aufrecht stehen zu können. Jetzt noch etwas Eßbares, und er hätte sich wenigstens annähernd wieder als Mensch gefühlt.
    Dem Strahl seiner Taschenlampe folgend, hinkte Jules mühsam die Kistenreihen entlang bis zu einer Wand und weiter bis zu einer Tür. Er staunte nicht wenig, als er daneben die übliche Druckscheibe entdeckte. Sonderbar, daß die fremdartigen Invasoren denselben Mechanismus zum Öffnen von Türen benutzten. Er legte das Ohr an die Tür und horchte. Nichts zu hören. Mit schußbereitem Strahler öffnete er die Tür des Lagerraums durch Druck auf die Scheibe.
    Lautlos glitt die Tür auf und gab den Blick auf einen hellerleuchteten Korridor frei. Jules blinzelte in der ungewohnten Helligkeit. Einige Sekunden lang, bis die Augen sich daran gewöhnt hatten, bot er ein ideales Ziel. Sein Glück blieb ihm treu, der Gang war leer, niemand sah ihn hilflos im Eingang stehen.
    Der Korridor erstreckte sich nach beiden Richtungen so weit er sehen konnte. Die leichte Krümmung des Ganges bestätigte seine Vermutung, daß er sich auf einer Raumstation mit künstlich erzeugter Schwerkraft befinden mußte. In bestimmten Abständen sah er Türen. Da er nicht ewig so dastehen konnte, setzte er sich in Bewegung, und zwar nach links. Die Wahl der Richtung war nicht zufällig. Auf diese Weise konnte er sich beim Gehen an der Wand abstützen und sein Knie entlasten.
    An jeder Tür, an der er vorbeikam, horchte er. Nirgends auch nur das leiseste Geräusch. Er drückte einige Öffnungsscheiben und entdeckte hinter der Tür Lagerräume, ähnlich dem, aus dem er eben gekommen war. Dieser Bereich war für Vorräte vorgesehen und fast ganz leer, ein Vorteil für ihn, da er sich einem Kampf nicht gewachsen fühlte. Unter anderen Umständen hätte er sich den Inhalt dieser Lagerräume näher angesehen, sein schmerzendes Bein aber raubte ihm die Energie für Abstecher dieser Art.
    Er war eben aus einem Lagerraum getreten, als er näher kommende Geräusche hörte. Rasch schlüpfte er wieder hinter die Tür, die er nur anlehnte, um hinaussehen zu können.
    Als die Geräusche sich näherten, konnte er Stimmen unterscheiden - menschliche Stimmen. Sie sprachen Imperesisch in normalem Plauderton, als hätten sie eine Entdeckung nicht zu fürchten. Jules sah sie vorübergehen, einen Mann und eine Frau in Coveralls. Sie schlenderten ganz lässig dahin, als wäre das Leben auf einem Planeten fremdartiger Geschöpfe für sie normal und selbstverständlich.
    Die zwei sprachen eben vom Essen, als sie an Jules vorübergingen, ein Thema, das ihm schmerzlich ins Gedächtnis rief, daß er seit drei Tagen nichts gegessen hatte. Wenn auch sein Magen die Leere mit Knurren registrierte, so hatte sein Verstand reichlich Nahrung bekommen.
    Waren alle seine Vermutungen falsch? War er auf einer Welt innerhalb des Imperiums gelandet und nicht auf einem Planeten der fremdartigen Invasoren? Wie war das möglich? Seine Kiste war auf ein Raumschiff in der Nähe des Vorratslagers gebracht worden, und er hatte dort keine Imperiumsschiffe gesehen, sondern nur fremde. Es mußte ihn also eines dieser fremden Schiffe hierhergebracht haben, und keines dieser Schiffe konnte auf einem

Weitere Kostenlose Bücher